Donnerstag, 30. August 2012

Roadtrip - Tren al las nubes, Salinas Grandes, 7 Colores

Über 3 Monate ohne Auto, das darf nicht sein. Da darf ich ja gar nicht mehr in meiner Arbeit erscheinen.
Es wird Zeit für unseren ersten Roadtrip. Wir mieten uns ein Auto für 2 Tage. Ziel ist die Strecke entlang der Eisenbahn "Tren al las nubes", dann weiter zu Salzseen und schließlich noch die 7 farbigen Berge, bevor es zurück nach Salta geht.
Mein Wunsch nach einer V8 Heckschleuder wurde leider vom Finanzminister abgelehnt, aber wir haben so etwas ähnliches gekommen. Ford Ka 1.6, ich bekomme feuchte Augen, ein Traum jedes Benzinbruders. Unsere Rucksäcke füllten den Kofferraum und die komplette Rückbank, aber vorne hatten wir noch ein wenig Platz. Also Schuhlöffel bereithalten und einsteigen und dann ging es auch schon los.
Nach einem kurzen Verfahrer waren wir aber auch gleich auf der richtigen Straße und konnten bald wunderschöne Landschaft genießen. Wir fahren einen Fluss entlang und kreuzen immer wieder die Zugschienen. Die Landschaft bietet zuerst Kakteen, Bäume und Sträucherzeugs und irgendwann schrauben wir uns wieder in die Höhe, bis auf einen Pass auf 4000m. Hier gibt es nur noch kleine Kakteen und viel Sand und Landschaft. Nach 3h kommen wir zu unserem ersten Highlight, dem Viaducto la Polvorilla auf 4200m. Einem Bahn-Viadukt über eine Schlucht. Wirklich ein atemberaubender Anblick.
Danach gibts Fahrer wechsel und Sylvia darf ihre Fahrkünste auf den nächsten 80 Schotterkilometern beweisen, bis wir zu den großen Salzseen kommen. Die beeindrucken uns nicht so sehr, da haben wir in Bolivien größere ganz nah gesehen. Die Strecke selbst ist aber schön.
Wir fahren weiter, haben wir doch noch ca. 70km und einen Pass zu bewältigen. Genau oben am Pass ist ein Geocache und wir sind zum Sonnenuntergang oben. Sehr schön, aber kalt. Darum gehts schnell weiter, eigentlich langsam. Wir müssen nämlich den sehr kurvenreichen Pass in der Dunkelheit runter. Aber auch das schaffen wir und finden schließlich in Purmamarca noch ein Hostel. 
Hunger haben wir auch noch, drum suchen wir noch ein Restaurant. Das Essen ist sehr gut, nur die Liveband macht den Wein sauer. Darum hab ich gleich zwei Videos gemacht. Bildqualität ist schlecht, aber es geht ja um den "Hörgenuss".
Purmamarca ist auch wieder so ein Ort, wo man merkt, was der Tourismus alles kaputt machen kann. Wir haben es bei der Zimmersuche schon gemerkt, es gibt nur Nobelschuppen und fast keine Budgethostels. Das Gebiet "Quebrada de Humahuaca" wurde 2003 von der UNESCO zum Weltkurlturerbe erklärt. Grund ist eine wunderschöne Schlucht, mit 7 färbigen Felsen. Wo UNESCO Weltkulturerbe drauf steht, sind überhöhte Preise, Touristenmärkte und Busse mit Horden von Tagesgästen drin. Da wir aber mit dem eigenen Auto unterwegs sind, können wir dem Ganzen entkommen. Wir starten schon um kurz nach 7 mit der kleinen Wanderung. Die Sonne geht gerade auf und wir können die bunten Felsen im besten Licht betrachten. Und die kleine Runde durch die Schlucht ist wirklich schön. Wir haben noch nie solch bunte Felsen/Berge gesehen. Nach einem Frühstückskaffee sind wir wieder startklar und es geht weiter durch Tilcara bis nach Humahuaca. Dort "endet" die Schlucht und geht in die weite Ebene der Puna über. 
Hier wollen wir telefonisch einen Bus für den nächsten Tag bestellen. Dann müssen wir nämlich heute nicht mehr nach Salta zurück. Aber das ist nicht so leicht. Die Reservierungshotline will von Reservierungen nichts wissen. Die örtliche Touristeninfo hat kein Telefon... Also treten wir doch die Fahrt zurück Richtung Salta an. Und die Landschaft durch die wir fahren ist einfach unglaublich. Zuerst gibt es noch bunte Felsen und 70km später wählen wir von San Salvador de Jujuy die romantische Strecke nach Salta. Wir fahren durch Landschaft, die an Österreich erinnert. Seen, Wälder und Wiesen. Die Bäume werden aber dann doch etwas anders als in Österreich. Als wir über einen Pass fahren, schauen die Bäume aus, als wären sie aus einem Märchenwald. 
Am Nachmittag sind wir wieder in Salta und geben das Auto ohne Probleme zurück.
Die zwei Tage mit einem Auto unterwegs zu sein war wirklich toll. Und Geocache konnten wir auch ein paar machen :-) Und die Landschaft durch die wir gefahren sind ist wirklich sehr schön und abwechslungsreich. 

Salta, la linda - die Schöne

Nachdem wir Cachi verlassen haben, geht es mit einem "Taxi" zurück nach Salta. Das Taxi ist ein VW, besetzt mit 4 Personen und einem Fahrer und kostet nicht mehr als der Bus. Komisch, ist aber so. Und dazu hatten wir Glück, wir haben das Discotaxi erwischt. Da gabs einen Remix von so ziemlich allem was man sich aus den letzten 20 Jahren vorstellen kann. Im Cachi Beitrag hab ich noch ein Video von der Fahrt geposted, eigentlich wegen der Landschaft, aber die Musik ist auch zu hören.

Auf Salta haben wir uns schon total gefreut. Eine sehr schöne Stadt mit Cafes und einem netten Flair. Und das Beste, es war so schön warm als wir vor drei Tagen hier waren. Als wir jetzt ankommen, laufen alle mit Jacke herum und es ist kalt. Verdammt!
Wir schauen uns trotzdem die Stadt an und machen auch einen Ausflug auf den Hausberg, mit Seilbahn.
Sonst machen wir nicht viel. Wir kennen fast alle Cafes am Hauptplatz, die Küche im Hostel wurde fleißig genutzt und Kirchen haben wir auch die meisten angesehen.

Samstag, 25. August 2012

Cachi - wie man keinen Berg erklimmt

Update 26.8.2012:
Jetzt hab ich doch glatt vergessen etwas zu erwähnen. Die Fahrt von Salta nach Cachi ist ein eigenes Highlight in der Region. Zuerst säumen große bewachsene Bäume den Wegrand. Diese verschwinden und es tauchen Kakteen und viel rote Landschaft auf. Die Kakteen haben nicht das Fensterbank Format, sondern sind Meter hoch. Die Straße wird kurvig und schraubt sich auf über 3000m in die Höhe. Oben angekommen gehts auf kerzengeraden Straßen dahin, bis sich nach der Hochebene die Straße wieder nach unten windet. Die Landschaft ist wunderschön hier und vor Allem so unnatürlich für uns. Und weit vor Cachi sieht man schon den Nevada de Cachi mit seinen vielen über 6000m hohen Gipfeln über Cachi thronen. Weils so schön ist, hab ich noch ein paar Bilder zum Album hinzugefügt. Und ein Video von der Rückfahrt hab ich auch noch anzubieten. Wir waren übrigens mit dem Discotaxi unterwegs :-)

---

Mit dem Bus fahren wir in 12h von San Pedro de Atacama in Chile nach Salta in Argentinien. An der Grenze wird wieder alles geröngt, die Cocablätter bleiben aber unentdeckt.
Die Fahrt führt durch wunderschöne, karge Bergwelt und über einen hohen Pass. Erst gegen 22 Uhr kommen wir in Salta an. Es ist sehr warm hier, sind wir gar nicht mehr gewöhnt. Salta liegt auch nur auf 1200m. Das ist seit ca. 3 Monaten unsere erste Nacht auf unter 2000m!
Die Nacht ist sehr kurz, da wir um 7 Uhr den Bus nach Cachi erwischen wollen. Nur sagt uns die Dame am Empfang im Busbahnhof, dass die Agentur zu hat und erst um 15:30 ein Bus fährt. Aber warum? Um 7 Uhr geht doch auch ein Bus?! Das stimmt, aber es ist schon 7:30. Verdammt, von Chile nach Argentinien muss man die Uhr eine Stunde vorstellen. Hat uns keiner gesagt, also Bus verpasst. Ok wir versuchen die andere Möglichkeit nach Cachi zu fahren, mit Remises. Das sind Sammeltaxis, die zu gewissen Zeiten starten, oder wenn sie voll sind. Mit dem kompletten Gepäck starten wir die Suche nach dem Abfahrtsort der Autos. 4 sagen hier, 2 sagen da. Wir laufen durch die ganze Stadt und schlussendlich erfahren wir, dass heute nur ein Auto, am Nachmittag fährt. Also zurück zum Busterminal und ein Ticket für den Nachmittagsbus sichern, ist nämlich billiger als mit dem Auto.
Danach schauen wir uns noch den Hauptplatz von Salta an.
In Cachi kommen wir erst um 20 Uhr an. Hostel ist schnell eines gefunden, aber nur für eine Nacht. Danach ziehen wir um in ein Hostel mit Küche. Ist billiger und wir können endlich selbst kochen. Ist nach der teuren Woche in San Pedro nötig für's Budget.
Hier gibt es einen schönen Hausberg mit 9 Gipfeln, wobei der höchste über 6300m hat. Wir merken aber schnell, das uns das zu schwierig werden könnte, liegt doch immer Schnee auf den höheren Gipfeln. Also überlegen wir uns eine Wanderung zu einer kleinen Lagune auf über 5000m. Aber auch das gestallte sich sehr schwierig. Es gibt keine Karte von dem Gebiet, keine Wegbeschreibung, die einzige Agentur im Ort ist immer geschlossen und die Touristeninfo hat wirklich von gar nichts eine Ahnung. Nur den Bus zum Startort können sie uns sagen und das scheint Schweißperlen auf deren Stirn zu treiben. Mit dermaßen wenig Info ist es uns zu gefährlich einfach los zugehen und wir beschließen die Berge hier sein zu lassen.
Dafür machen wir eine kleine Wanderung auf einen Aussichtsberg und genießen die Aussicht über die Weinanbaugebiete und den Nevado de Cachi. Richtig gelesen, hier gibt es Wein und zwar einen der am höchsten angebauten Wein der Welt.
Da wir den Nev. de Cachi nicht besteigen, machen wir eine kleine Wanderung zu Ruinen am Fuß des Berges in der Nähe von Las Pailas. Dafür starten wir um 7 Uhr mit dem Bus bis in ein kleines Dorf. Von dort machen wir uns auf den Weg in irgendeine Richtung, da wir überhaupt keine Ahnung haben wo die Ruinen eigentlich sind. Eine Dame zeigt uns die Richtung und nach 50min sind wir bei einem kleinen Haus, wo uns wieder die Richtung zu einem großen Stein gewiesen wird. Dort in der Nähe sind die Ruinen. Mehr durch Zufall stolpern wir wenig später über ein paar Steine und Steinschalen. Ok, haben wir das auch gesehen, auf gehts zurück, Richtung Bus. Da wir aber auf diesen noch 3h warten müssen, starten wir den 16km Rückweg zu Fuß. Nach einiger Zeit werden wir aber zum Glück von einem Lastwagen bis Cachi mitgenommen.
Dort gehen wir gleich zu einer Bodega. Das ist ein kleines Weingut, das man besichtigen kann. Besichtigung ist schnell vorbei, es geht zur Verkostung. Wir bekommen 2 Rotweine kredenzt, beide kalt und die Flaschen dürften schon länger offen sein. Wir spielen "Noagal-Trinker". Der Wein ist wirklich nicht gut. Da bekommt man im Cafe einen im Ort einen besseren.

Morgen wollen wir wieder nach Salta fahren. Dort gibt's noch einiges zu sehen, oder auch nur den Flair der Stadt zu genießen.

Freitag, 24. August 2012

San Pedro de Atacama - Laguna Miscanti Miniques

Wir haben Besuch. Jan und Caro sind auf ihrem Peru-Chile Urlaub in San Pedro de Atacama angekommen und wir haben sie schon erwartet.
Da gehts gleich zum gemeinsamen Essen. Leider haben sie für den nächsten Tag schon etwas anderes geplant und wir machen die Salar de Tara Tour alleine, aber am darauf folgenden Tag machen wir zusammen mit ihrem Auto einen Ausflug.
Unser erstes Ziel ist eine Lagune im Parque Nacional los Flamengos. Wir fahren durch eine unwirklich wirkende Landschaft und halten mitten in der Salzwüste. Dort gibt es Lagunen und eine Menge Flamingos zu beobachten. Danach fahren wir wieder aus der Salzwüste und weiter Richtung Süden, bis zu den beiden Lagunen Miscanti und Miniques. Diese liegen auf ca. 4000m und sind von wunderschönen Bergen umringt. Hier sind wir wirklich in einer Postkartenlandschaft, einfach wunderschön.
Danach machen wir uns auf den Rückweg und lassen den Ausflug und den Besuch bei einem Abendessen ausklingen.
War wirklich nett, nach 3 Monaten wieder jemand von Zuhause zu treffen. Und ein paar Caches konnten wir auch gemeinsam finden.


Dienstag, 21. August 2012

San Pedro de Atacama - Salar de Tara

Da wir Zeit haben, wollen wir auch die wunderschöne Umgebung von San Pedro erkunden. Es gibt zahlreiche Touren. Wir entscheiden uns für eine, von Touristen weniger gefragte Tour. Wir wollen die Salar de Tara erkunden.
Wir buchen eine eintägig Tour. Sie ist so teuer wie die 3 tägige Tour durch die Salar de Uyuni in Bolivien. Die Preise hier sind doch etwas anders als gewöhnt.
Wir sind nur zu viert und starten um 9 Uhr mit unserer Fahrt.
Unser Guide ist sehr nett und erklärt uns auch extrem viel über die Geschichte von Chile, die Wirtschaft, Leute, usw. Wann immer wir wollen können wir stehen bleiben und Fotos machen.
Innerhalb von 40 Minuten fahren wir von 2400m auf 4800m. Cocablätter kauen ist also angesagt! Die Landschaft ist wirklich fantastisch. Die ersten 100 km fahren wir auch geteerten Straßen, danach gehts ab in die Pampa, auf Schotter- und Sandpisten, weitere 30 km. Wir halten an riesigen Steinsäulen, Kathedralen aus Stein und schließlich an Salzseen. Die Landschaft ist sehr karg, hat aber zwischendurch immer wieder starke Kontraste in Form von Flüßen, Lagunen, Grasbüscheln zu bieten. Außerdem sehen wir einige Vicunas, Flamingos und Vizcacha (Hasen mit kurzen Ohren und Ringelschwanz).
Der Ausflug war zwar teuer, aber die Eindrücke die wir hier gewonnen haben, waren es auf jeden Fall wert.

San Pedro de Atacama und Umgebung

Jetzt sind wir in Chile, genauer gesagt in San Pedro de Atacama. Der Ort ist in den letzten Jahren von ca. 1000 Einwohner auf ca. 4000 angewachsen. Hauptgrund dürfte der Tourismus sein.
Wir empfinden es hier als extrem teuer, aber das gönnen wir uns. Wir machen hier wieder einmal Urlaub und warten auf Jan und Caro, die sollten in ein paar Tagen, auf ihrer Peru-Chile Reise, vorbeikommen.
Wir leihen uns ein Fahrrad aus und erkunden die Umgebung. Zuerst fahren wir zu den Ruinen von "Pukara Quitor". Nicht so interessant, aber es gibt auch einen Aussichtspunkt, und von dem hat man einen super Blick auf die wirklich atemberaubende Landschaft. Vulkane, rot zerklüftete Felsformationen, Sanddünen und Wüste. Danach gehts bei viel Gegenwind zum "Vale de la Luna". Dort gibts eine Höhle zu besichtigen und unwirkliche Felsformationen, wo wir den Sonnenuntergang abwarten.
Nach diesem Ausflug machen wir 2 Tage eher wenig. Wobei am ersten Tag ein so heftiger Sandsturm durch die Straßen fegt, dass man nicht mal im Innenhof des Hostels die Hängematten genießen kann. 
Am Samstag machen wir um 21 Uhr eine Astronomie-Tour bei Spaceobs. Die Gegend hier ist bei Astronomen sehr beliebt, da es sehr viel klare Nächte gibt und der Himmel sich für Sternenbeobachtung sehr gut eignet. Es ist auch ein großes Projekt im entstehen namens ALMA. Bei der Tour erfahren wir eine Menge. Zuerst über die Geschichte der Astronomie, Sternbilder, ... danach können wir mit 10 Teleskopen verschiedenste Dinge am unglaublich klarem Nachthimmel beobachten. Die Tour ist wirklich sehr interessant und empfehlenswert.

Freitag, 17. August 2012

Salar de Uyuni - Salz, Wüste, Vulcane, Gysire und -15°

Ein Bus bringt uns in 4h von Potosi nach Uyuni. Und die Stadt ist noch hässlicher als Potosi. Aber wir finden schnell eine Unterkunft und machen uns gleich auf die Suche nach einer Agentur für die Tour zum "Salar de Uyuni".
Wir buchen eine 4 Tagestour, die in Chile endet und somit haben wir den Grenzübergang auch gleich dabei.
Um 10 soll's losgehen, aber es herrscht Verwirrung. Heute sind Wahlen und darum hat die Polizei die Straßen aus der Stadt abgesperrt, d.h. die Touren können nicht starten. Wir sind zu fünft, 1 französisches Pärchen, ein Schweizer und wir beide. Wir werden alle zum Haus der Agenturschefin gebracht, dort kommt das Gepäck aufs Dach neben der Kühlbox und den beiden Reservekanistern und wir finden Platz im großen Toyota Land Cruiser V8. Unser Fahrer ist Carlos. Und dann gehts auch schon los.
Über kleine Straßen schlängeln wir uns an den Stadtrand und dann durch Steppe und über die Bahngleise und dann haben wir auch schon die Hauptstraße erreicht und keine Polizei hat uns aufgehalten. Die Tour kann starten, nur den Zugfriedhof haben wir ausgelassen, dort hätten wir die Polizeisperre passieren müssen. Egal, wir starten gleich Richtung Salzwüste. Zuerst kommen wir in das kleine Dorf Colchani, dort beginnt die Salzwüste und dorthin wird auch das Salz aus der Wüste hingeliefert. Ab hier sind wir auf Salz unterwegs. Es schaut lustig aus und unvorstellbar. Alles ist weiß und am Horizont sieht man Berge. Auf der weißen Oberfläche findet man ca. 1m hohe Salzpyramiden. Das Salz wird hier gehäuft und nach einer Woche ist das Wasser abgelaufen und das Salz wird abtransportiert und anschließend abgefüllt und in Bolivien verkauft.
Wir fahren weiter und es ändert sich nicht viel, nur der Berg am Horizont wird allmählich größer. Der Berg, eigentlich ein Vulkan namens Thunupa, ist unser Ziel für die erste Nacht. Dort liegt ein kleines Dorf. Wir haben noch Zeit vorm Sonnenuntergang und können am Rand des Salzsees herum wandern und unsere ersten Flamingos beobachten. Super! Und dann genießen wir noch den Sonnenuntergang, der herrliche Farben zaubert. Danach gehen wir schnell in die Unterkunft, denn es wird bitter kalt.

Nach einer kurzen Nacht, starten wir nach dem Frühstück, um 6 Uhr Richtung Aussichtspunkt am Vulkan. Ganz zum Gipfel können wir leider nicht, das dauert zu lange, einen schönen Blick über den Salzsee und auf den Vulkan haben wir trotzdem.
Nachmittags fahren wir wieder über den See zur Insel "Isla Incahuasi". Eine kleine Insel mitten im Salzsee, mit riesigen Kakteen. Dort kommt noch ein Spanier zu unserer Gruppe dazu. Danach verlassen wir den Salzsee und nächtigen am Rand, in einem Salzhotel. Dort sind die Wände und das Bett aus Salz - sehr nett.
Am 3. Tag ist das Thema Vulcane und Lagunen. Wir fahren durch Wüste, meist auf über 4000m, durch wunderschöne, karge Landschaft und sehen sehr viele Vulkane, darunter auch viele aktive. Mittagessen gibt es an einer Lagune, umringt von Vulkanen und vielen Flamingos. Danach geht's noch weiter zu einigen wunderschönen Lagunen und vielen Flamingos. Unser letztes Ziel für heute ist die Laguna Colorada. Diese Lagune ist Aufgrund von Algen rot und schaut im letzten Abendlicht super aus. Unsere letzte Unterkunft liegt direkt an der Lagune und ist sehr einfach. Wir haben ein 6er Zimmer . Ist auch gut so, dann wird es hoffentlich nicht so kalt. Hilft nicht so viel, am Morgen hat es 2° im Zimmer. Aber immer noch besser als die -15° draußen.
Um 6 Uhr starten wir wieder durch wunderschöne Landschaft. Wir kommen zu einem Gysirfeld, wo man nur am Morgen, bei Minustemperaturen die Fontäne der Gysire sehen kann. Sehr schön anzusehen . Laut und stinkig.

Danach geht's weiter zu heißen Quellen. Ein lustiges Bild. Hauptsächlich junge Traveler ziehen sich hier ihre Badesachen an und steigen ins heiße Bad, bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt. Wir haben nur 15min Zeit und daher lassen wir das Bad aus und sehen uns die schöne Lagune an. Dann fahren wir weiter zur letzten Station, der Laguna Verde, sie ist grün und ist vom Vulcan Licancabur überschattet. Danach werden wir zur Grenze gebracht und reisen aus Bolivien aus und weiter nach Chile. Dort wird unser Gepäck geröngt, um zu sehen, ob wir auch keine Lebensmittel mithaben. Sind da ziemlich genau die Chilenen.
Und dann haben wir's geschafft und sind in San Pedro de Atacama. Und man merkt, Chile ist sehr westlich. Es ist sauberer und die Preise sind sehr hoch, aber hier sind wir auch in einem der teuersten Orte von Chile.

Samstag, 11. August 2012

Potosi - Cerro Rico - Sie haben zu tief gegraben...

Vom schönen Sucre fahren wir in 4h nach Potosi. Die Stadt auf 4000m ist eine der höchsten der Welt und im Gegensatz zu Sucre gar nicht so schön.
Bekannt ist die Stadt durch den Reichtum den der Cerro Rico im 17. Jh. beschert hat. Im Berg wurden damals Unmengen an Rohstoffen gefunden, darunter sehr viel Silber. Die machte die Stadt zu einer der größten und reichsten der Welt. Davon ist heute nicht mehr viel übrig. Geschürft wird aber immer noch. Es arbeiten ca. 16000 Menschen im und rund um den Rohstoffabbau. Der Berg ist komplett durchlöchert. Es gibt ca. 500 Eingänge.
Ich möchte mir das unbedingt anschauen und sehen wie die Menschen hier leben und was es heißt im Berg zu schuften. Und wahrscheinlich, um zu begreifen wie gut es uns eigentlich geht. Sylvia ist zuerst nicht so begeistert, bucht aber trotzdem die Tour mit.
Wir starten um 9 und werden zuerst in Schutzkleidung und Gummistiefel gepackt. Danach gehts zum Miners-Market. Dort kann man Cocablätter, Trinken, Schnaps (96% Alk), Zigaretten und Dynamit!!! kaufen, als Mitbringsel für die Mineros. Dann gehts rauf auf den Berg. Wir stoppen auf 4300m bei einem Aussichtspunkt. Von hier starten wir den Rundgang durch die Minen. Das Ganze hat mit einem Showbergwerk wie bei uns nichts zu tun. Der Eingang ist ein Loch aus dem Schienen für die Trollys kommen. Wir werden noch darauf hingewiesen, dass wenn ein Trolly kommt, wir von den Gleisen runter müssen und uns mit einer Fußlänge Abstand von den Gleisen zur Wand stellen sollen. Danach gehts in das schwarze Loch. Die Luft ist zuerst noch ziemlich kalt, aber klar. Nach ca. 100m würde ich so ca. 4° schätzen. Wir gehen weiter und die Tunnel werden immer kleiner, man muss sich bücken um weiter zu kommen. Von der Decke hängen Kabel und Druckluftschläuche für die Kompressorhämmer.
Ab und zu kommen ein paar Arbeiter vorbei. Ihre Backen sind dick ausgebeult und die Gesichter verschwitzt. Ein Lachen und einen coolen Spruch haben sie aber trotzdem drauf. Unser Guide ist eine Frau und da rennt natürlich der Schmäh. Die Backen sind dick von den Cocablättern. Die Mineros stopfen sich die Backen voll damit. Es hilft gegen Hunger, Durst und betäubt ein wenig. Dazu gibts den 96% Alkohol. Anders ist die Arbeit unter Tage nicht auszuhalten.

Wir gehen weiter, es wird wärmer und die Luft wird schlechter. Die Tunnel sind nur manchmal abgestützt und da sind die halben Balken gebrochen. Kein sehr vertrauen erweckender Anblick. Ein Belüftungssystem gibt es hier nicht. Es wird immer stickiger und wir kommen zu einem kleinen abgesperrten Gang. Drinnen treffen wir auf einen Minero. Es ist "sein" Gang und er und seine 4 Söhne arbeiten hier. Heute ist nur er hier. Er ist 54 Jahre alt und arbeitet seit 40 Jahren in der Mine. D.h. mit 14 hat er begonnen, so wie so viele hier. Er ist einer der älteren. Viele erleben ihren 40. Geburtstag nicht. Sie sterben vorher, meist an einer Lungenerkrankung. Er wickelt gerade Papierrollen, in diese kommt Nitrat und dann die Dynamitstange. Die erste aus der Gruppe bleibt zurück, ihr ist es schon zu stickig, wir ziehen weiter, bis wir zu einer Gruppe kommen, die gerade Erz in die Trollys schaufelt. Es hat ca. 40° und man kann fast nicht mehr atmen. Wenn die Trollys voll sind, 1,5t oder 2,5t, gehts los. Sie werden von Hand geschoben und das ziemlich schnell, wenns bergab geht einfach hinten aufspringen, bremsen ist nicht!

Am Weg zurück wirds nochmal richtig eng. Wir müssen durch einen ganz kleinen Gang kriechen. Spätestens hier verläuft einigen aus unserer Gruppe die Schminke. Man muss sich das mal vorstellen, manche Mädls schminken sich, wenns sie auf 4300m in eine der gefährlichsten und eigentlich für Touristen absolut nicht geeigneten Minen gehen! Ich hab ja gedacht das die Tour viel ärger wird und wir viel mehr kriechen und robben müssen, nachdem was ich gelesen hab, aber so komm ich wenigstens auch auf meine Kosten :-) Wir besuchen noch Uncle George, den Höhlengott, oder eigentlich den Teufel. Ihm opfern die Mineros Zigaretten, Cocablätter, Alkohol usw. Am Freitag nachmittag kommen sie für eine extra Zeremonie vorbei und trinken ein bisschen mehr als sonst.
Danach setzen wir unseren Weg Richtung Eingang fort. Nach ca. 2,5h sind wir wieder an der frischen Luft und können wieder richtig durchatmen und ich bin froh, dass die 2,5h vorbei sind!

Was hier eigentlich passiert kann ich nicht richtig verstehen. Wir haben auch nicht so viel gesehen. In dieser Woche sind nicht so viele Arbeiter hier, weil einige Feste sind. Einen kleinen Geschmack was die Mineros hier leisten, konnten wir sehen, aber was das heißt, in diesem Berg zu arbeiten und das mit 14 Jahren beginnend, ohne Aussicht auf ein besseres Leben, bis zum frühen Tod, kann sich bei uns keiner vorstellen. Es gibt eine Dokumentation "The Devil's Miner", in ihr wird die Geschichte der Kinder die in den Minen arbeiten erzählt. Der Film hat sehr viele Preise gewonnen und dafür gesorgt, dass viele Spendenaktionen entstanden sind, die versuchen den Kindern zu helfen. Sicher sehenswert und bringt vielleicht manche der (österreichischen) Suderanten wieder in Erinnerung, wie gut es uns geht.

Donnerstag, 9. August 2012

Sucre - die weiße Stadt und eigentliche Hauptstadt

Eine 12h Nachtbusfahrt brachte uns aus dem Moloch La Paz in die weiße Stadt Sucre.
Wir kommen um 6 Uhr morgens an und finden auch schnell ein Hostel.
Da wir nicht so müde sind machen wir uns gleich auf den Weg durch die Stadt.
Sucre ist eine der schönsten Städte Südamerikas und die eigentliche Hauptstadt von Bolivien. In La Paz, das immer für die Hauptstadt gehalten wird, ist nur der Regierungssitz.
Die Stadt ist sehr sauber und es gibt sehr viele Kirchen, die großteils ganz weiß sind, so wie viele der Gebäude hier.
Eine Sehenswürdigkeit ist der Friedhof. Dort sind riesige Gruften, neben ganz kleinen "Zellen". Lange Straßen, gesäumt von Palmen, durchziehen den Friedhof. Ein wirklich schöner Ort. Weiter gehts zu einem großen Park, in dessen Mitte ein kleiner Eiffelturm steht.
Danach ist es erst Mittag und wir machen uns gleich mit dem öffentlichen Bus auf zur nächsten Attraktion. Außerhalb von Sucre wurden neben dem Zementwerk Dinosaurierspuren entdeckt und ein kleiner Park/Ausstellung wurde erstellt. Von dieser Anlage aus hat man einen Blick auf die gegenüber liegende Wand, in welcher die Fußspuren zu sehen sind. Ist eigentlich ganz anders als wir erwartet haben, ist aber ein schöner kurzer Ausflug der sich auszahlt.
Somit haben wir fast alle Sights durch und am nächsten Tag machen wir uns gleich auf, um auf einen Aussichtsberg zu gelangen. Der Blick von oben ist nicht so toll, aber dafür finden wir einen Geocache :-) Durch Zufall sehen wir noch, dass man ein Kloster besichtigen kann und auch zum Dach des Klosters und der Kirche Zutritt hat. Von dort haben wir noch einen schönen Blick über die Stadt und in die wunderschönen Innenhöfe.
Die Stadt ist wirklich schön und man kann auch ganz angenehm einfach einen Kaffee oder Bier trinken, das klappt schon wieder. Auch schöne Gebäude sieht man immer wieder und ab und zu sieht man auch in einen Innenhof und die sind wirklich sehr schön und bei uns eigentlich völlig unbekannt.

Mittwoch, 8. August 2012

La Paz

Nun sind wir schon in La Paz. Hier hätten wir eigentlich auch Großes vorgehabt, sehr Großes - unser erster 6000er sollte hier gelingen. Da wir aber nicht fit sind, werden alle Wanderungen vorerst ausfallen.
D.h. in La Paz steht jetzt nur Shoppen und ein wenig Stadtbesichtigung an. Und natürlich erholen und wieder gesund werden, das ist jetzt das Wichtigste.
Der erste Sichtkontakt muss beschrieben werden.
Man fährt auf ca. 4000m durch eine Hochebene und gelangt nach El Alto. Das ist das Auffangbecken für Alle die den Traum der Großstadt leben wollen. Nur eigentlich ist es kein schöner Traum. Es ist kalt und der Wind macht die Temperatur nur noch unangenehmer. Es gibt nur selten (Trink)Wasser und Strom und die Stadt vor der Stadt hat schon beinahe dieselbe Einwohneranzahl wie La Paz, ca. 1 Million. Und dann fährt man auf den Rand eines riesigen Kessels zu und der erste Blick auf La Paz wird frei. Die Stadt wuchert im ganzen Kessel. Vom Rand bis zum Talboden, immerhin ca. 1000hm, ist alles mit Häusern zu gebaut. Ganz unten, hier ist das Reichen- und Geschäftsviertel, türmen sich Hochhäuser. Die Gebäude Richtung Kesselrand hinauf, werden immer armseliger.

Am ersten Tag steht gleich Kulturprogramm auf der Tagesordnung. Wir besuchen Kirchen, schöne Plätze und schlendern durch die Innenstadt. Auch am berühmten San Pedro Gefängnis wandern wir vorbei. Der Besuch für Touristen ist leider nicht mehr möglich.
Nächster Tag sollte eigentlich der Shoppingtag werden, aber irgendwie sind unsere Mägen dagegen und wir müssen noch einen Ruhetag einlegen.
Aber dann wirds doch noch was. Zuerst betrachten wir La Paz nochmal von einem Aussichtspunkt und machen Fotos, damit unsere treuen Leser auch den Anblick genießen können und dann suchen wir in verschiedenen Geschäften und Marktständen nach Alpaca-Pullover, Handschuhe, Socken, usw.
La Paz ist eigentlich ein großer Markt. Es gibt zwar die unterschiedlichsten Märkte, Schwarzmarkt, Hexenmarkt, ..., aber eigentlich wird überall auf der Straße alles mögliche verkauft.

Wir haben genug gekauft und bleiben noch bis Montag hier, um bei der Post ein Paket aufzugeben. Also Montag früh zur Post mit dem ganzen Zeug und oh Schreck, die Post hat zu, heute ist ein Feiertag. Jetzt stehen wir da mit unserm Zeug. Wir dachten schon unsere Rucksäcke werden leichter, aber leider noch nicht gleich. Wir versuchen unser Glück in Sucre, unserem nächsten Ziel.

Samstag, 4. August 2012

Sorata, der Weg auf's Klo

Unser nächstes Ziel heißt Sorata. Eine kleine Bergstadt auf ca. 2700m. Gemäßigtes Klima und umgeben von wunderschönen Bergen. Hier wollen wir eine 3 Tageswanderung zu zwei Lagunen machen. Wobei eine auf über 5000m liegt.

Vom Titicacasee starten wir mit dem Bus und steigen nach einer Fährfahrt über den See in Huarina aus. Dort müssen wir versuchen einen Bus nach Sorata aufzuhalten. Klappt dieses mal nicht so richtig. Daher machen wir uns ein Schild mit "Sorata" darauf. Die Einheimischen lachen uns aus :-( Nach einer halben Stunde kommen dann noch 3 Einheimische die wollen auch nach Sorata, nur leider waren bis jetzt alle Kombis voll. Der nächste hat Platz und natürlich nimmt er die Einheimischen mit und wir stehen immer noch im kalten Wind. Doch dann bleibt ein Auto stehen, das unser Schild gelesen hat und nimmt uns mit. Natürlich gegen Geld, verlangt sogar gleich viel wie die doppelte Strecke nach La Paz wäre. Aber das wissen wir zu der Zeit noch nicht. Von der schönen Landschaft sehen wir leider auch nichts, da es Regnet und die Sicht sehr schlecht ist.
In Sorata ist mir zuerst mal schlecht. Dann finden wir ein Hostel mit super Blick ins Tal. Danach gibts Essen. Für mich nur eine Suppe, da ich mich nicht gut fühle, für Sylvia etwas Ordentliches. Das war ein Fehler, aber dazu später mehr.
Ich muss ins Bett, fühle mich nicht gut und hab auch leicht erhöhte Temperatur.
Nächsten Morgen weckt mich Sylvia vom Klo aus. Ihr hat das Essen vom Vortag nicht gut getan. Sagen wir so, das Essen nimmt nicht seinen normalen Weg und das über den ganzen Tag verteilt. Da sie auch starke Bauchschmerzen hat, müssen wir uns etwas überlegen. Medikamente haben wir mit, aber reicht das und was ist das Richtige? Also mach ich mich auf die Suche nach einem Doktor. Es gibt ein Krankenhaus. Und ich habe Glück. Ich muss nicht lange warten und die Ärztin kann Englisch und sie kann sogar mitkommen und sich Sylvia ansehen, da Sylvia viel zu schwach ist ins Krankenhaus zu gehen. Also werden ganz viele Medikamente und Ampullen eingepackt und wir gehen ins Hostal. Gemessen, getastet und es wird wohl eine Lebensmittelvergiftung sein. Ok das geht ja noch. Also Spritzal in Popo, Antibiotikum, Elektrolytlösung und Tabletten gegen die Übelkeit und nach kurzer Zeit gehts Sylvia schon wieder viel Besser. Nächster Tag ist das Wetter schön und da es Sylvia viel besser geht können wir eine Runde am Hauptplatz drehen. Zu mehr reicht es nicht wirklich, wir fühlen uns beide nicht so ganz wohl. Jetzt sehen wir aber die wunderschöne Bergkulisse, die sich direkt hinter Sorata auftut. Am Abend fängt jedoch mein Bauch zu spinnen an und ich sitze des öfteren am Häusl. Es reicht. Wir wollen hier weg. Trotz Kloprobleme bringen wir die 3h Fahrt nach La Paz am nächsten Tag gut herum.

So und bevor jetzt wieder 100 Anfragen kommen ob Sylvia noch am Leben ist und wie's ihr den geht. ES IST SCHON WIEDER GUT! KEINE SORGE!
(Anspielung auf den Beitrag zu unserm Olleres - Chavin Trek)