Sonntag, 30. September 2012

Roadtrip - Ruta 40 Norden

Jetzt sind wir wieder in Argentinien, in San Martin de los Andes. Eine kleine Stadt, schön gelegen, zwischen Hügeln und an einem See. Viel machen wir hier nicht, nur einen kurzen Ausflug zu einem Aussichtspunkt. Ein wenig Planen und Einkaufen muss aber dann doch sein, den wir haben Großes vor.
Wir leihen uns ein Auto, für zwei Wochen. Ziel ist das ca. 1500km weiter südlich liegende El Calafate. Wir wollen aber nicht auf direktem Weg dorthin, sondern die Strecke von Argentinien nach Chile, um dort die Carretera Austral Richtung Süden zu fahren und dann wieder nach Argentinien auf die Ruta 40 wechseln, um die letzten ca. 600km bis El Calafate zurück zu legen.
Das Auto kostet ca. 40€ pro Tag, inklusive extra Zertifikat für die Grenzüberschreitung nach Chile und einer extra Versicherung. Eigentlich gar nicht teuer, wenn da das Zurückgeben des Autos, an einem andern Ort als der Startort, nicht wäre. Das kostet nämlich mehr, als drei Wochen Automiete. Aber egal, wir hoffen es ist es wert.


Zuerst fahren wir die "7 Seenrunde" nach Bariloche. Eine sehr schöne Strecke, entlang - no na - von sieben Seen. Nur das Wetter spielt nicht so mit, es regnet ein wenig und dann schneit es. Somit bleiben wir auch nicht so oft stehen und sehen uns Bariloche auch nur von Weitem an. Bariloche ist eine sehr große Stadt, wo anscheinend viele reiche Leute wohnen, und liegt an einem riesigen See und im Hintergrund ragen schneebedeckte Berge auf.
Aufgrund der seltenen Stopps fahren wir bis Lago Puelo. Leider sind die Campingplätze noch zu, so wie alle Campingplätze auf der weiteren Strecke. Eine leistbare Unterkunft finden wir aber mit dem " Rey Sol" dann doch noch. Das ist der volle Eso-Schuppen. Ein getrenntes Pärchen lebt dort mit ihren Kindern und vielen Katzen und Hunden und bewirtschaftet das Hostel. Sehr schön hergerichtet. Bunt, lauter indische Götter gemalt, oder herum hängend, und sogar die Teehäferl stinken nach Räucherstäbchen.

Am nächsten Morgen machen wir noch einen kurzen Ausflug auf einen Aussichtspunkt am See, bevor wir weiter Richtung Süden fahren.
Wir wählen die Rumpelpiste durch den NP Los Alerces. Eine sehr schöne Strecke und das Tolle, es gibt gratis Campingplätze. Dort gibt es zwar keine Infrastruktur, aber man kann mit dem Auto ganz zum See fahren und es gibt Feuerstellen. An so einem Platz bauen wir dann auch unser Zelt auf. Ein Feuer ist auch schnell gemacht und das Essen auf dem Benzinkocher zubereitet.
Jetzt fehlt nur noch die Körperpflege vor dem zu Bett gehen. Da bietet sich doch der See an. Sylvia ist so mutig, ich habe noch gesagt verrückt, und ist schon im ca. 10° kühlem Nass. Das kann ich mir auch nicht bieten lassen. Runter mit den Fetzen und rein ins, ich geb's zu sehr kalte Wasser. Dafür ist danach der Schlafsack schön warm.

Am nächsten Morgen machen wir noch einmal ein Feuer bevor wir weiter fahren.
In Trevelin versuchen wir ein Steak zu bekommen, ist aber leider nicht was wir erwartet hatten, trotzdem gut. Und dazu gibt es ein Bier, es gibt nämlich ein Jubiläum zu feiern. Ich bin vor 10 Jahren nach Graz gekommen, zum Studieren.
Nach der Festlichkeit, fahren wir noch bei den Nant-y-Fällen vorbei, bevor wir zu unserem ersten Grenzübertritt mit dem Auto kommen. Wir haben natürlich einiges an Essen eingekauft, da wir meist selbst kochen wollen. An der argentinischen Grenze sagt uns der Beamte schon was nicht über die Grenze darf und so stehen wir Obst essend in der Kälte. Unser Grenzübertritts-Zertifikat macht den Beamten auch Probleme und so dauert die Ausreise ca. 45min. Der chilenische Grenzbeamte schaut sich dann unsere Sachen nochmal an und wir können schnell weiter fahren.
Wir finden auch noch einen Campingplatz am Lago Lonconao. Der hat zwar eigentlich noch zu, aber der sehr nette Besitzer lässt uns trotzdem gratis dort übernachten. Wir können auch sein Bad benutzen und bekommen sogar noch einen Kaffee.
Wie es in Chile auf der Carretera Austral weitergeht könnt ihr im nächsten Beitrag lesen.

Freitag, 28. September 2012

Pucón - NP Huerquehue, Vulkan Villarrica

Nach der Großstadt erwartet uns jetzt der Süden. Viel Landschaft, weniger Leute. Unsere erste Station ist Pucón. In der Nebensaison, also jetzt, ein kleines Nest. In der Hauptsaison ein aus den Nähten Platzender Touristenort. Er liegt an einem See, in der Nähe sind einige Nationalparks mit viel Wald und zahlreichen Seen und er wird von einem der aktivsten Vulkane Chiles überschattet. Der Ort liegt auf 250m, der Vulkan Villarrica hat eine Höhe von 2800m und ist derzeit ganz von Schnee bedeckt. 

Ein Tagesausflug bringt uns in den Nationalpark Huerquehue. Dort sind nur ein paar Wege geöffnet. Es hat vor 2 Wochen sehr viel Niederschlag gegeben und jetzt liegt auf über 1200m fast ein halber Meter Schnee. Der Weg zu den drei Seen die wir besuchen wollen ist zuerst sehr gatschig und weiter oben stapfen wir durch Schnee. Oben angekommen, finden wir drei Seen die von Araukarien Bäumen umgeben sind. Eine wunderschöne sehr einsame und stille Gegend. Die Seen sind von Bergen umgeben und das Ganze erinnert ein wenig an Berglandschaften in Österreich.

Der Vulkan reizt uns. Wir wollen da rauf. Nur leider darf man nicht so einfach. Es wird vorgeschrieben, das man Steigeisen, Pickel, Helm und entsprechende Kleidung mit hat. Außerdem darf man alleine gar nicht rauf, nur mit einem Guide, außer man kann eine z.B. Alpenvereinskarte vorweisen. Die haben wir aber nicht mit. Wozu soll ich die auf einer Weltreise brauchen?! Anscheinend genau für so etwas. Schon in Peru sind wir auf diese nützliche Eigenschaft der ÖAV-Karte gestoßen. Hilft jetzt nichts, wir haben unsere nicht mit. Also buchen wir eine Tour wo alles inkludiert ist. Ausrüstung, Transport, NP-Eintritt und Guide. 
Um 7 Uhr werden wir abgeholt, nach einer schlaflosen Nacht. Es ist nämlich ein Sturm mit heftigem Wind aufgezogen. Der hat so am Dach unserer Unterkunft gerüttelt, das wir Angst hatten, bald im Freien zu liegen. Wir sind trotzdem mit den Guides und 5 weiteren Teilnehmern bis zum Parkplatz der Liftstation gefahren. Am Vulkan ist auch ein Skigebiet. Zwar etwas lächerlich für die paar Lifte ca. 40€ für die Tageskarte zu verlangen, aber Skigebiet muss in einem Freizeitort wie Pucón schon sein. Am Parkplatz haben wir dann entschieden, dass es heute keinen Sinn hat. Der Wind ist zu stark und eine Gipfel/Krater-Besteigung scheint nicht möglich. Also zurück und den extrem windigen Tag im Hostal vor dem Kamin verbringen. Ja unglaublich, aber hier haben wir das erste Mal auf dieser Reise einen Ofen!
Der nächste Morgen begrüßt uns wieder mit sehr starkem Wind und eigentlich wollen wir die ausgeliehene Ausrüstung nur noch zurückgeben. Dazu kommt das die Gruppe dieses mal aus 11 Personen besteht. Wir entscheiden uns aber dann doch zum Skilift mit hoch zu fahren und unglaublich, dort ist es windstill. Die Tour ist möglich. Gemeinsam mit über 40 anderen Personen von unterschiedlichsten Agenturen starten wir erst gegen 8:30 die Tour.
Zuerst stapfen wir im schon weich werdenden Schnee die Piste entlang. Es wird fast jede Stunde eine Pause gemacht, zum Verrecken! (Anm. Flo: "komm mir vor wie bei einer Buschenschank Partie, so oft stehen bleiben und fressen...") Irgendwie ist den Leuten nicht klar, das 1600hm Aufstieg auf Schnee nicht so ohne sind, aber die Guides sind darauf eingestellt und daher wird auch so oft pausiert. Zum Schluss muss ich mich schon wärmer anziehen weil mir vor lauter Stopp'n'Go kalt wird. Aber nach unglaublichen 5h15min stehen wir am Rand des Kraters. Man kann so richtig reinsehen und es steigen auch immer wieder Rauchschwaden auf, die man auch von unten aus dem Dorf sehen kann. Wenn man zu nahe ran geht merkt man gleich, dass das nicht gesund ist. Wir bekommen starke Lungenschmerzen und einen Hustenanfall. Die Dämpfe sind nichts für Radegund-Luftkurort-Patienten. Wir bleiben aufgrund des Gestankes und des starken Windes nur kurz ganz oben und genießen die Aussicht auf die umliegenden Seen und Vulkane.
Danach machen wir uns für den "Abstieg" bereit, wobei man Abrutsch sagen müsste. Wir ziehen uns Wasserfeste Kleidung an und eine Art Lendenschurz, nur verkehrt herum, an - also eigentlich eine Goretex-Windel. Hinzu kommt ein Plastik-Sitzteller (Bob) an den Hüftgurt geschnallt. Und abwärts gehts. Wenns zu steil ist, setzt man sich einfach in den Schnee und rutscht am Hintern hinunter. Ist es zu langsam setzt man sich auf das Plastikteil. Gebremst wird seitlich mit dem Pickel. Ziemlich lustig und nach kurzer Startangst bei Sylvia hat sie auch ihren Spaß. Und nicht vergessen, immer schön locker in den Knien :-) So ist der Abstieg im mittlerweile tiefen Sulzschnee auch lustig und dauert nicht lange. Das letzte Stück können wir mit dem sehr unbequemen Sessellift mitfahren und sparen uns somit die Pistenhatscherei.
War wirklich eine super Erfahrung und der Ausblick wunderschön. 
Nur das Gehen mit so großen Gruppen ist nicht so meins, aber davor hat uns Harald schon gewarnt und dank Julia haben wir jetzt unsere Alpenvereinskarten per Mail zugeschickt bekommen.

Sonntag, 23. September 2012

Santiago de Chile - die Hauptstadt


Ein Flug mit kurzem Zwischenstopp in Lima, brachte uns wieder nach Santiago de Chile.
Am Flughafen wurden wieder die Rucksäcke geröngt, ob man auch kein Obst oder Fleisch mithat. Kannten wir bereits, hatten aber nie Probleme. Darum hat Sylvia auch die Orange und die Zitrone nicht weggeworfen vor der Kontrolle. Das war schlecht. Sofort erkannt und Rucksack ausräumen. Da wir gesagt haben, wir haben nichts zu deklarieren, jetzt aber Obst im Rucksack gefunden wurde, waren die Herrn von der Agrarbehörde gar nicht mehr so lustig. Sylvia musste mitkommen ins Büro. Bekamm ca. 30min eine Aufklärung, Standpauke, irgendwelche Zettel zum Unterschreibung und durfte dann wieder gehen. Eigentlich hätte sie eine Strafe zahlen müssen, zum Glück aber nicht. Dafür hat sie jetzt sicher einen Vermerk in der Chilenischen-Grenz-Zoll-Schmuggel-Datenbank. Bis jetzt hatten wir immer irgendetwas mit und nie Probleme. Ab jetzt werden wir darauf achten, dass wir nichts Unerlaubtes im Rucksack haben. War nicht so lustig das Ganze.

In Santiago de Chile haben wir dann schnell ein Hostal gefunden und zuerst ein wenig Schlaf nachgeholt. Danach gings los ins Zentrum. Dort konnten wir wieder bei einer "Tour for Tips" mitgehen und haben so gleich am ersten Tag sehr viel von der Stadt gesehen.
Der erste Eindruck am Morgen war nicht besonders, aber die Stadt ist irgendwie toll. Riesig, sehr viele Hochhäuser, aber dazwischen immer wieder Fußgängerzonen und auch zwei Aussichtsberge. Es gibt auch ein "Viertel" wo sich ein Glaswolkenkratzer an den nächsten reiht und richtig große, moderne Shoppingcenter sind. Direkt "hinter" der Stadt, Richtung Osten, türmen sich die Anden auf und man kann in ca. 2h mit dem Auto auf beinahe 4000m fahren.
Ein Studenten-Künstler-Viertel, das einen ähnlichen Flair wie in Valparaiso bietet, bringt in das ganze moderne wieder etwas uriges. Dort reihen sich Studentenbars und Künstler aneinander und die Gehsteige sind voll mit Tischen und Musikanten.

Der kleinere Aussichtsberg liegt mitten im Zentrum. Auf ihm befindet sich ein Schloss und viele kleine Wege um ganz auf die Spitze eines Aussichtsturms zu kommen.
Die Stadt hat nicht so richtige Sehenswürdigkeiten, ist aber irgendwie toll. Man bekommt alles, wie bei uns, hat ein Studentenviertel und das beste, gleich dahinter die Anden.

Eines gibt es noch, das ist ganz wichtig. So etwas gibt es bei uns leider nicht. In den 60er oder 70er Jahren wurden Cafes eingeführt. Da irgendwie aber mehr eine Teekultur herrschte, musste man sich schon etwas besonderes einfallen lassen. Das Ganze heißt "Coffee with legs", also Kaffee mit Beinen. Schnell wird hier nicht serviert, das will auch kein Gast. Nein! Es gibt keine Sitze, nur eine Stehbar, wobei sich die Bar auf einem kleinen Podest befindet. Dort sind dann auch die Kellnerinnen, die hohe Schuhe und einen sehr kurzen Rock anhaben. Somit sind die Beine immer in Sichtweite, Coffee with legs eben. Es gibt auch noch eine Erweiterung des Ganzen, mit "Happy Minute". D.h. irgendwann während des Tages werden die Türen zugesperrt und eine Kellnerin strippt für eine Minute, dann zieht sie sich wieder an, Türen auf und Normalbetrieb. Ein Konzept das gefällt, mir zumindest!
Wir waren in einem "normalen" Coffee with legs, ohne Strip, und da sind auch viele Frauen als Gast. Die werden nämlich gern gesehen und immer freundlicher behandelt. Von schmuddeligem Lend/Gries-Charakter, die Grazer wissen was ich meine, hat das Ganze nichts. Die Cafes sind nur zu Geschäftszeiten offen und befinden sich auch nur im Viertel mit Büros und Fußgängerzonen.
Und das Wichtigste, der Kaffee schmeckt gut.
Chile - Santiago de Chile

Freitag, 21. September 2012

Osterinseln, das Zuhause der Moai

Wohl eines der Highlights wartet auf uns. Eigentlich hatten wir ja nicht vor, auf die Osterinseln zu fliegen, aber während der ersten Monate dachten wir dann, warum eigentlich nicht, noch näher kommen wir den Inseln wahrscheinlich nicht mehr. Also buchten wir einen Flug und der war wirklich teuer. Aber beim check des Fluges einen Tag vor Abflug sahen wir Business-Class am Ticket?! Komisch, haben wir zwar eigentlich nicht gebucht, aber anscheinend war nichts anderes mehr frei. Darum auch der Preis. Hat sich aber ausgezahlt. Business-Class ist gar nicht schlecht. Glaub ich flieg nur mehr so. Einziger Wehrmutstropfen, man muss aufstehen um den Fernseher vor sich einzuschalten, so viel Platz hat man :-)
Wir hatten auch einen eigenen Steward der hat sich sogar verabschiedet von uns.
Schon beim Landeanflug konnten wir die Insel sehen, da wir zuerst genau darüber geflogen sind. Wir kaufen auch gleich das Ticket, welches man für zwei Sights benötigt am Flughafen, dort ist es billiger.
Als Unterkunft wählen wir den Campingplatz Tipanie Moana. Nicht den direkt am Meer, da ist es uns zu windig, sondern ein wenig im inneren der "Stadt". Gemeinsam mit uns baut auch Robert aus den USA sein Zelt hier auf und wir verbringen die nächsten Tage zusammen.









1. Tag:
Zuerst wollen wir den südlichen Teil mit dem Vulkan Rano Kau erkunden. Dazu folgen wir bei sonnigem Wetter einem Fußweg bis zum Kraterrand auf 324m. Von hier hat man einen super Blick in den teilweise mit Wasser gefüllten Krater und im Hintergrund sieht man auf den Pazifik. Hier gibt es auch das Dorf Orongo zu besichtigen, wofür wir das Ticket benötigen. Eine Ansammlung von runden Steinhäusern. Diese wurden früher von den Einheimischen für einige spezielle Wochen im Jahr genutzt.
Nach der Besichtigung machen wir uns noch auf den Weg, um den Krater von der anderen Seite zu besichtigen. Hier sind keine Leute und der Blick die Klippen hinunter ist noch spektakulärer.

Am Abend starten wir noch zum Hafen und gehen der Küste entlang Richtung Norden bis zum "Ahu Tahai". Dort sehen wir unsere ersten Moai und warten auf den Sonnenuntergang. Zur Erklärung: Moai sind die großen Steinfiguren mit den teilweise sehr lustigen Gesichtern und ein Ahu ist eine zeremonielle Plattform wo die Figuren darauf stehen.
Chile - Osterinseln - Tag 1


2. Tag:
Zusammen mit Robert mieten wir uns einen Jeep für 2 Tage. Wir fragen direkt beim Campingplatz und bekommen bei einem Bekannten des Besitzers einen super Preis.
Um 6 Uhr früh starten wir, da wir den Sonnenaufgang beim "Ahu Tongariki" sehen wollen. Wir sind nur viel zu früh hier und müssen eine Stunde warten. Leider ist es zu bewölkt und die Sonne zeigt sich nicht. Der Anblick der 15 Moai ist trotzdem beeindruckend. Danach machen wir uns auf den Weg, um den östlichen Teil, Poike, zu erkunden. Wir wandern dazu auf den Vulkan "Puakatiki" mit 410m. Oben angekommen haben wir einen tollen Blick zurück auf den Ahu vom Morgen. Hier gibt es natürlich auch einen Krater, ist ja ein Vulkan, und in diesem wächst ein kleiner Wald. Schaut lustig aus und wir erkunden ihn auch gleich. Danach fahren wir zum nahe liegenden Vulkan "Rano Raraku". Das ist sozusagen die Moai-Fabrik. Hier wurden die bis zu 12m großen Figuren aus dem Stein gemeißelt. Hier liegen oder stehen die Moai herum und man ist sich nicht sicher was passiert ist, da einige fertig sind. Andere sind noch nicht ganz aus dem Felsen herausgearbeitet. Teilweise liegen sie, teilweise stehen sie und manche sind großteils unter der Erde und nur der Kopf schaut heraus. Man kann auch wieder zum Kraterrand gehen und sieht im Krater einen See und wilde Pferde betrachten. Auch hier stehen und liegen Moai herum, nur leider ist der Teil gesperrt und man kann sie im Krater nur von weitem betrachten.
Nach dem Essen machen wir uns auf zum "Ahu Akivi". Das sind die einzigen Moai die nicht ins Insel innere blicken, sondern Richtung Meer. Auf unserem Weg weiter Richtung Westküste bleiben wir noch bei "Ana Te Pahu" stehen. Dies ist ein Höhlensystem das ca. 100m lang ist. Wir erkunden nur die ersten paar Höhlen und sind begeistert.
Danach fahren wir ganz an die Küste, wo wir noch den "Ahu Tepeu" ansehen. Hier wird es aber dunkel und wir starten die langsame Rückfahrt über die schlechte Küstenstraße.
Chile - Osterinseln - Tag 2


3. Tag:
Da der Sonnenaufgang gestern nicht so toll war, fahren wir heute wieder zum "Ahu Tongariki". Heute haben wir mehr Glück und der Himmel färbt sich Orange. Danach erkunden wir die Ahu's an der südlichen Küste.

Jetzt bleibt noch die Nordseite der Insel zu erkunden. Hier finden wir noch einen kleinen Strand namens "Ovahe", sehr schön, einsam und von Klippen umgeben. Leider liegt hier sehr viel angespülter Müll. Danach fahren wir weiter zum "Ahu Nau Nau" am größten Strand der Insel namens "Anakena". Hier ist ein sehr großer Strand mit Palmen und einigen Moai. Ein wirklich toller Anblick. Auch das Wasser ist sehr klar und lädt zum Baden ein. Leider haben wir nichts mit und der teilweise kalte Wind hält uns davon ab. Wir sind nach soviel Moai und ständigem aus und einsteigen ziemlich müde und machen uns auf Richtung Campingplatz.
Nach einem Bier und stärkendem Abendessen starten wir noch zum "Ahu Hanga Kio'e". Dort gibt es fotogene Klippen und einen Moai. Wir haben Glück und können einen super Sonnenuntergang bewundern. Wobei ich Sylvia mit Brandon, einen andere Ami vom Campingplatz alleine lasse, während Robert und ich uns fotografisch austoben. Heute hatten wir wettertechnisch alles, von Sonne über Regen und am Abend noch teilweise Wolken, die uns diesen farbenprächtigen Sonnenuntergang bescherten.
Chile - Osterinseln - Tag 3


4. Tag:
Nach zwei Tagen wo wir sehr früh aufgestanden sind, bleiben wir heute liegen. Das Wetter ist gut und wir wandern zum "Ahu Vinapu". Dieser ist am Ende des Flugfeldes. Wir interessieren uns nicht mehr so sehr für die umgefallenen Moai, dafür sind die Klippen umso interessanter. Das Wetter wird schlechter und die ersten Regentropfen fallen vom Himmel. Wir haben aber Glück und werden zurück nach Hanga Roa, die Stadt, mitgenommen.
Am Abend starten wir nochmal zum "Ahu Tahai" wo wir einen schönen Sonnenuntergang ansehen.
Chile - Osterinseln - Tag 4


5. Tag:
Heute haben wir keinen wirklichen Plan. Da es immer wieder regnet bleiben wir den Vormittag über am Campingplatz.
Am Nachmittag starten wir Richtung "Puna Pau", der Hutfabrik der Moai. Dort wurden anscheinend die Hütte, die teilweise eine andere Farbe haben, hergestellt. Daneben ist noch ein Vulkan mit drei Kreuzen darauf, diesen erklimmen wir auch noch. Der Blick von oben ist super. Man kann auf der einen Seite über Hanga Roa und auf der anderen Seite, ins Insel innere und dahinter die anderen beiden höheren Vulkane sehen. Leider ist es sehr windig und es ziehen dunkle Regenwolken auf, die auch immer wieder eine Ladung abgeben. Daher treten wir unseren Rückweg an. Beim Abstieg sehen wir noch einen kleinen runden Wald, genau im Krater. Schaut super aus. Wir müssen auch nicht lange gehen. Wie schon beim Weg hierher, werden wir beim Rückweg von einem Auto mitgenommen.
Chile - Osterinseln - Tag 5


6. Tag:
Heute wollen wir's nochmal wissen. Mit dem Taxi fahren wir ein Stückchen ins Inselinnere. Von hier starten wir Richtung größtem Vulkan, Maunga Terevaka 511m, auf der Insel. Eine Stunde später sind wir schon am windigen "Gipfel". Es gibt zwei Krater und der Blick von dort ist super. Man kann zum östlichen Ende der Insel, mit dem Vulkan Puakatiki 410m, sehen und im Süden die Stadt Hanga Roa und dahinter den Vulkan Rano Kau 324m erblicken. Auch mit dem Wetter haben wir heute Glück, es ist teils sonnig, teils wolkig, nur der Wind ist unglaublich stark und reißt uns fast von den Beinen.
Nach einem sehr schnellen Abstieg kommt uns schon das Taxi entgegen und wir fahren zurück zum Campingplatz. Dort sind wir nämlich beim Besitzer zum Essen eingeladen. Heute ist Nationalfeiertag und da kommen Verwandte und es wird gegrillt. Auf einem selbst gemachten Griller werden Fleischspieße gegrillt und daneben werden in einem ebenfalls selbst gebautem Ofen Empanadas gebacken. Mit diesen Köstlichkeiten werden wir dann vollgestopft, bis nur mehr ein wenig Bier und Bowle reinpasst.
Chile - Osterinseln - Tag 6


7. Tag:
An unserem letzten Tag konnten wir leider nicht mehr viel unternehmen. Es hat immer wieder geregnet und so waren wir beschäftigt mit Sachen trocknen und darauf warten, dass das Zelt trocken wird. Zu Mittag waren wir wieder beim Besitzer eingeladen. Die feiern ihren Nationalfeiertag nämlich 3 Tage.
Ein kurzer Spaziergang ging sich noch aus und dann starteten wir Richtung Flughafen, wo um ca. 18 Uhr unser Flieger startetet.

Zusammenfassend kann man sagen, die Osterinseln sind auf jeden Fall eine Reise wert. Es gibt so viel zu sehen. Ist eines der Highlights bis jetzt. Eine Woche ist genau richtig, dann muss man nicht jeden Tag von früh bis spät von einem Sight zum nächsten laufen. Außerdem kann sein, ist wahrscheinlich sicher so, dass das Wetter mal nicht so gut ist und da ist es dann schön, wenn man einfach im Trockenen sitzen kann und Zeit hat zu warten bis es wieder schöner wird. Was uns noch aufgefallen ist, die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit.

Dienstag, 11. September 2012

Valparaiso, wo die Künstler wohnen

Eine der schönsten Passstrecken hat uns von Mendoza - Argentinien, quer über die Anden, nach Valparaiso - Chile an die Pazifikküste gebracht. Man fährt von ca. 800m auf 4000m, am höchsten Berg Südamerikas, dem Aconcagua, vorbei und auf der anderen Seite runter auf Meeresniveau.
In Valparaiso haben wir mit dem Wetter leider wieder kein Glück. Nur der erste Tag war wirklich schön. Da haben wir an einer "Tour 4 Tips" teilgenommen. Das ist eine gratis Stadtführung und man gibt am Schluss einfach ein Trinkgeld, soviel man eben denkt das es wert war. Die Tour war super, da sie keine normale Touri-Tour war, sondern eine von einem einheimischen Studenten geführte Tour war. Somit haben wir auch ganz andere Ecken gesehen. Die Stadt ist wirklich super. Zwar sehr dreckig, etwas gefährlich, aber es gibt 44 Hügeln die sozusagen jeweils die Nachbarschaft darstellen. Die Häuser sind in die teils sehr steilen Hügel hineingebaut und dazwischen gibt es zahlreiche Stiegen. Eine Alternative zu den Stiegen sind die 17 "Schrägaufzüge", wobei nur mehr 3 davon funktionieren.
Leider war das Wetter nur einen Tag gut. Am nächsten war es schon wieder sehr kalt und bewölkt, also Museumstag. Wir machen uns auf, durch steile kleine Straßen, auf einen Hügel, um eines von drei Häusern von Pablo Neruda zu besichtigen. Er war der bedeutendste Schriftsteller Chiles und bekam 1971 den Literaturnobelpreis. Das Haus ist ein Wahnsinn. Ganz oben auf einem Hügel, 4 Stockwerke hoch, ein Blick über ganz Valparaiso und die Bucht und mit Mitbringsel aus der ganzen Welt eingerichtet. Fotografieren war drinnen leider verboten.
In der Stadt könnte man Jahre verbringen und immer wieder etwas neues entdecken. Die Hauswände sind voll von wirklich künstlerischen Graffitis, die Straßen teilweise dreckig, aber die Leute sehr freundlich.

Unser nächstes Ziel sind die Osterinseln. Dorthin starten wir am Mittwoch.
Chile - Valparaiso

Mendoza, da wo der Wein herkommt

Der Weg von den Iguazufällen nach Mendoza wäre eigentlich einen eigenen Beitrag wert, aber machen wir's kurz. Die Busfahrt dauerte 37h.
YEAH!!! Ein Bus, zwei Touris, 5 kalte Mahlzeiten, Wasser in den Beinen...
Ja so ungefähr ist die Kurzzusammenfassung. Insgesamt war es aber dann gar nicht so schlimm. Wir kamen, bis auf die dicken Füße ganz gut und munter in Mendoza an. Unterkunft war auch bald gefunden. Und so machten wir uns gleich auf ins Zentrum. Koffeinpegel war zu niedrig und hier waren wir richtig. Überall guter Kaffee! Nur das Wetter spielte nicht so mit. Mendoza hat ca. 300 Sonnentage im Jahr. Wir haben es geschafft, das wir 3 Regentage hatten. Darum haben wir außer Kaffeehaussitzen, Park besichtigen und ein wenig durch die schönen Straßen mit ihren unglaublich vielen Geschäften spazieren nicht viel gemacht. Wenn das Wetter schön ist und die zahlreichen Cafes mit ihren Terrassen gut besucht sind, ist Mendoza sicher eine noch schönere Stadt, als wir sie erlebt haben.
Einen Ausflug haben wir dann doch gemacht und zwar nach Maipu, ein Weinanbaugebiet in der Nähe von Mendoza.
Mit dem  Bus gings in das Dorf. Dort angekommen bekamen wir einen Schreck, wie hässlich es hier ist. Wir dachten an die Südsteiermark, Weinberge, kleine Winzer, ... Hier war es flach, staubig und nach 1km Fußmarsch erreichten wir unseren Weinbetrieb zum Besichtigen. Ein riesen Betrieb mit 200 Angestellten. Sehr schön hergerichtet mit Weinmuseum und Halle mit riesigen Holzfässern wo der Verkauf und die Verkostung stattfand. Die Tour war kurz und die Verkostung noch viel kürzer. Ein mickriges Gläschen roten Malbec durften wir kosten. Dafür konnten wir das Eintrittsgeld auf den Kopf hauen und für den Wert Wein kosten oder mitnehmen. War ganz nett, aber ein wenig mickrig die Verkostung. Danach gingen wir weiter zu einem Betrieb der Olivenöl, Schokolade und Liköre herstellt. Das war dann schon eher für uns. Kurze Führung und dann ganz viel Verkostung. Sehr gute Öle und Schoki. Danach gings auch wieder schnell zurück nach Mendoza, das Wetter war einfach zu grauslich.
Da wir die örtlichen Cafes schon kennen und wir nicht länger auf schönes Wetter warten wollen fahren wir schon früher weiter nach Chile.

Montag, 3. September 2012

Iguazufälle, warum muss ich dauernd auf's Klo?!

Für euch liebe Leser, scheuen wir keine Mühen und Kosten, wieder einmal. Wir sind quer durch das Land gereist, genauer gesagt 24h Busfahrt mit 3 Bussen, nur um in das 3-Ländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay zu gelangen. Grund für die weite Fahrt, die Iguazufälle. "Einer" der größten Wasserfälle der Welt. Wobei nicht die Höhe enorm ist, sondern die Wassermasse.
Wir nehmen uns einen Tag Zeit für die argentinische Seite und einen für die brasilianische.

Am Morgen des ersten Tages gehts gleich los mit dem Bus zum Eingang. Ca. 30€ für Bus und Eintritt und man ist dabei. Und gleich starten wir zum ersten Rundweg. Es gibt 3 Wege, um die verschiedenen Fälle zu besichtigen und einen zusätzlichen Wanderweg zu einem kleinen Wasserfall wo man baden kann. Wir sind die ersten am Weg und haben somit die Aussichtsplattformen für uns alleine. Und schon die erste Plattform ist wahrscheinlich die schönste. Wir wandern die verschiedenen Wege durch und fahren auch mit einem Boot zu einer kleinen Insel im Zentrum. Als Highlight besuchen wir noch den letzten Rundgang. Dieser führt uns zum Garganta del diablo - Teufelsschlund. Dies ist ein hufeisenförmiger Wasserfall und ist wohl das gewaltigste und beeindruckenste Naturschauspiel das wir bis jetzt gesehen haben. Als Abschluss wollen wir noch die 3km Wanderung zum Wasserfall mit Bademöglichkeit machen. Am Wasserfall müssen wir aber feststellen, dass der Weg runter zum Pool versperrt ist. Also zurück ohne Baden. Nach ca. 9h sind wir wieder zurück und sehr müde. Waren doch ca. 17km Wanderung.


Am zweiten Tag fahren wir mit dem Bus über die Grenze nach Brasilien und schauen uns diese Seite an. Auf der brasilianischen Seite gibt es nicht so viele Wanderwege. Es gibt eigentlich nur einen Weg zur Besichtigung der Fälle und ein paar andere Wanderungen durch den Dschungel. Der eine Weg bietet aber unglaubliche Ausblicke auf die argentinische Seite der Fälle, da man immer gegenüber der Wasserfälle entlang wandert. Heute wollen wir nicht mehr so viel wandern und sind nach 7h wieder zurück.


So richtig beschreiben kann man das nicht. Auch die Bilder können das nicht wiedergeben. Es ist einfach unglaublich welche Wassermassen hier herabstürzen und wie schön, eigentlich kitschig, das Ganze ist.
Auf der argentinischen Seite ist man ganz nahe an den Fällen und kann direkt in den Teufelsschlund blicken. Auf der brasilianischen Seite hat man dafür dauernd den wunderschönen Ausblick auf die argentinischen Fälle. Tiere sieht man, wenn man die anderen Wanderungen macht, auf der brasilianischen Seite wahrscheinlich auch mehr. Wir haben Affen, ganz viele Schmetterlinge, Vögel, Kappenblauraben, Nasenbären und "Riesenmeerschweinchen" gesehen.
Uns gefällt die brasilianische Seite Aufgrund des Ausblickes besser.
Fest steht, dauerndes Rauschen und die Wassermasse führen zu einem erhöhten Harndrang (Somit ist auch die Überschrift erklärt).

Jetzt starten wir in einer 36h Busfahrt nach Mendoza. Weinanbaugebiet wir kommen. Winzer, sperrt eure Keller zu, verkorkt eure Flaschen...