Mittwoch, 26. Dezember 2012

Karamea und Westland

Jetzt sind wir an der Westküste angekommen und da Weihnachten naht, müssen wir uns überlegen wo wir feiern. Unsere Wahl fällt auf einen DOC Campingplatz nahe Karamea. Dort endet die Straße und es führt nur ein Greatwalk - Heaphy-Track - durch die Wildnis und über die Berg. Der Platz liegt wunderschön. Ein Fluß kommt aus den bewaldeten Bergen und "durch" den Strand in die wilde Tasmansee. Der einzige Nachteil sind die Sandfliegen. Kleine Biester, die man nicht bemerkt wenn sie stechen, aber dafür eine ganze Woche lang nur kratzen möchte. Während der Dämmerung sind sie schon sehr gemein, aber wir genießen trotzdem den Sonnenuntergang.
Der nächste Morgen ist schlimm und wir sind ziemlich verzweifelt. Hier ausrasten und Weihnachten feiern scheint uns unmöglich. So schön der Platz auch ist, die Sandfliegen sind ein Horror und die Nacht war nicht sehr schön, da auch unser neues Moskitonetz nicht hilft, sie schlupfen einfach durch.
Wir beschließen nicht hier zu bleiben, machen aber noch eine kurze Wanderung zum Scotts-Beach. Der Weg dorthin führt durch den Regenwald über Hügel, bis wir einen ersten Blick auf den Strand werfen. Danach wandern wir kurz bergab und schon stecken wir die Füße in den Sand.
Am Weg Richtung Karamea besuchen wir noch zwei Höhlen bzw. riesige Felsbögen und machen eine kurze Wanderung durch den Wald und kommen auch bei einem kleinen See vorbei. Dieser ist komplett vom Regenwald umgeben und nur ein schmaler Pfad führt zum Ufer. Da es windstill ist, spiegelt sich der Wald wunderschön im See.

In Karamea beschließen wir am Campingplatz direkt neben dem Rugbyfeld zu bleiben. Es ist der billigste, hat dafür aber trotzdem alle Einrichtungen wie Küche, Waschmaschine und falls das Wetter zu Weihnachten schlecht ist, gibt es auch eine art Wohnzimmer. Gleich hinter dem Campingplatz gibt es einen Fluß und dort müssen wir natürlich gleich einmal das Wasser testen.
Am 24. machen wir nicht viel. Kaffee trinken, und dann wird gegrillt - Weihnachtsgrillerei - gar nicht schlecht. Und da wir so voll sind, gönnen wir uns noch einen Kaffee und machen einen Spaziergang. Und dann ist es endlich so weit, das Christkind kommt! :-)
Weihnachten wird hier etwas anders gefeiert. Die Kiwis grillen am 25. und das wars. Wir nutzen den Tag und gönnen unserem Auto eine komplett Reinigung. Leider gibt es zum Autowaschen kein Wasser aus der Leitung und so heißt es Kübel schleppen vom Fluß. Dafür ist unser Heim danach so sauber wie noch nie. Und ich hab einen Sonnenbrand wie noch nie!
Da wir anscheinend ein wenig verloren aussehen, oder die Frau einfach jemanden zum Reden braucht, lädt uns das Paar neben uns zum Mittagsgrillen ein. Und da wir anscheinend so nett sind, lädt uns der Campingplatzbesitzer zum Abendgrillen ein. Die Leute sind wirklich sehr nett und wir haben jede Menge Spaß und sehr volle Bäuche.

Am nächsten Tag starten wir wieder Richtung Süden, entlang der Westküste. Wir bleiben öfter stehen und genießen die schöne Aussicht von den Klippen.
Am Weg liegen auch der Franz Josef Gletscher und der Fox Gletscher. Wir machen kurze Spaziergänge um die Gletscher zu besichtigen. Leider sind sie hier auch schon sehr weit zurück gezogen. Wirklich nervig ist, das in den 1,5h die wir am Franz Josef Gletscher sind, ca. 30 Hubschrauber ins Tal rein und raus fliegen. Lauter Touristenflüge, um die Gletscher zu sehen, aber auch auf dem Gletscher landen ist möglich. Das trübt dieses Naturerlebnis schon sehr.
Übernachtet wird auf DOC Campingplätzen an wunderschönen Seen, wo wir auch einen unglaublichen Sonnenuntergang genießen können. Ein Morgen ist leider nicht so schön. Ich wurde in der Nacht Opfer einer gemeinen Moskito-Attacke (das ist zumindest Sylvias Version wenn ich auf meine geschwollenen Augen angesprochen werde). Am Weg treffen wir des öfteren ein Pärchen aus Bayern. Sie sind 3 Monate mit dem Fahrrad unterwegs und wir verabreden uns für Silvester.
Ein kurzes Bad in der Tasmansee ist für Flocksi auch noch drinnen. Da das Wasser nicht so kalt ist, reiß  ich mir die Kleider vom Leib und renn hinein. Blöd nur, dass auf einmal mehrere Autos kommen und Sylvia im Auto sitzt und ich keine Badehose und Handtuch mithabe :-)
Auf der sehr schönen Strecke von der Westküste nach Wanaka fahren wir noch bei einem Wasserfall vorbei. Dort gehen wir auch noch kurz ins kühle Nass und wunder schöne blaue Flüsse gibts bei den Blue Pools zu bestaunen.
Schließlich fahren wir durch einen sehr schöne Berglandschaft, entlang vom Lake Wanaka und Lake Hawea, bis wir in Wanaka ankommen. Dort treffen wir meine Cousine Lisa und ihren Freund René, mit denen wir Silvester feiern.
Neuseeland - Karamea und Westland

Dienstag, 25. Dezember 2012

Cape Farewell


Unser Ziel ist der nördlichste Zipfel der Südinsel. In Puponga angekommen genießen wir zuerst einen schönen Blick auf den Farewell Spit, einer Landzuge die sich kilometerweit um die Golden Bay zieht und eine Vogelschutzgebiet beherbergt. Abends besuchen wir noch den Cape Farewell und den Pillar Point Leuchtturm, wo wir einen super Blick von den steilen Klippen auf das Meer und über die Landschaft haben.
Am nächsten Tag machen wir einen langen Spaziergang, auf der Landzunge. Gleich zu Beginn kommen wir zum Ocean-Beach und dort liegen ganz faul Seelöwen herum und wir können neben ihnen vorbei spazieren. Der Weg führt zuerst am Ocean-Beach und dann 1km quer über die Landzunge, wo wir Sanddünen erklimmen, und dann gehts auf der anderen Seite wieder zurück. War dann doch ein langer 12km Spaziergang, aber sehr schön.
Da das Wetter nicht gut ist, fahren wir wieder Richtung Süden und halten am Mussel Inn an. Dort verspeisen wir Muscheln und Fischburger, zwei riesen Tortenstücke und einen Kaffee. So sind wir gestärkt und fahren noch weiter, von der Ostküste Richtung Westport an der Westküste.
Neuseeland - Farewell

Montag, 24. Dezember 2012

Dienstag, 18. Dezember 2012

Idioten und der Weltuntergang


In Nelson mussten wir wegen unserem Auto einen Zwischenstopp machen. Während der Mechaniker den Problemen auf den Grund ging, versuchten wir versteckte Intelligenz zu finden. Was uns nicht wirklich gelang.
Da wir ja mit dem Auto auch unser Bett in der Werkstatt ließen, mussten wir für drei Nächte in ein Hostal ziehen. Und natürlich erwischten wir genau das Party-Hostal. Danke Lonely-Planet. Das Hostal war voll von jungen, hauptsächlich Deutschen, die den Tag damit verbrachten, dass sie in der Sonne am Pool lagen und schön am Hautkrebs arbeiteten. Stichwort Ozonloch! Abends ging es dann heiß her und es wurde gefeiert. Wir hatten Glück und unser Zimmer lag auf der Pool abgewandten Seite. Somit konnten wir dem Party treiben entfliehen.
Die hier herum gammelnden Idioten, die das Ganze zuhause wahrscheinlich als unglaubliche Abenteuerreise  anpreisen, konnten wir uns dennoch nicht ganz entziehen. Idioten sind überall, aber wenn sie Deutsch sprechen versteht man das Gesagte leider und manches kann man auch nicht ausblenden. Z.B. wenn einer Stolz ist, dass er nicht richtig lesen kann...
Wir verbrachten die Zeit mit spazieren und in der öffentlichen Bibliothek (danke für das gratis Internet).
Und bevor die Welt sich dem Ende neigt, oder zumindest der Maya-Kalender, haben wir auch unser Auto wieder bekommen und können von hier verschwinden. Vielleicht passiert ja doch etwas und ein Idioten-Hotspot wird weggebeamt, da würde das Paradiso-Hostal in Nelson sicher in die engere Auswahl fallen.
Fotos kann ich leider keine anbieten, obwohl Lonley-Planet diesen Ort in den Himmel lobt.
Wir ziehen weiter Richtung Norden, weg von den Städten, hin zur wunderschönen Landschaft. Und von dort gibt es wieder Fotos, versprochen.

Samstag, 15. Dezember 2012

Wellington die Hauptstadt


Viel Zeit haben wir uns vorerst nicht genommen. Wir kommen am Vormittag an und "quartieren" uns im Waterloo Motorpark mitten in der Stadt, neben den Fähranlegern ein. Sehr praktisch, da wir jetzt keine Parkgebühr zahlen müssen und der Weg zur Fähre nur 500m sind.
Wellington ist eine sehr schön gelegene Stadt und gefällt uns besser als Auckland. Eine große Bucht wird von Hügeln umgeben, wo sich die Stadt ausbreitet. Wir schlendern durch die Stadt und schauen uns das Te Papa Museum an. Der Eintritt in das sechs Stockwerke umfassende Museum ist frei. Und das alleine ist schon sehr bemerkenswert. Es gibt verschiedenste Ausstellungen mit verschiedenen Themen. Da gerade die "SeaShepherd" vor Anker liegt, machen wir noch eine kurze Führung auf dem Boot und hören uns an, für was sie kämpfen. Danach fahren wir noch mit einem Cablecar auf einen Hügel wo sich der botanische Garten befindet. Dort genießen wir den Ausblick auf die Stadt und den Sonnenuntergang. Danach packt uns zwei Partytiger wieder der Wahnsinn und wir sind auf der Suche nach einem geeigneten Lokal für den Samstagabend. Es gibt bei den meisten Lokalen Türsteher und so trauen wir uns in Turnschuhen und Sandalen gar nicht rein. Schließlich finden wir doch ein Lokal und dort bleiben wir. Wenn auch nur für ein Bier. Mehr ist nicht drinnen, den dieses kostet unglaubliche 8€. Das eine Bier, zu zweit, ist bald getrunken und so gehen wir zurück zu unserm Auto.
Der nächste Morgen beginnt mit einem Lauf entlang des Hafens zum nächstgelegenen Supermarkt, um etwas zum Frühstücken zu besorgen. Am Weg treffen wir immer wieder auf einige Überbleibsel von der letzten Nacht die sich im Supermarkt mit Nachschub versorgt haben. Wie können sich die das leisten? Wir haben nach einem Bier zu zweit schon aufgegeben. Aber dafür haben die Nachtschwärmer nicht so zerstört ausgesehen wie bei uns zu dieser frühen Stunde. Nach einem super Frühstück starten wir noch einen kurzen Stadtspaziergang, bevor wir auf die Fähre Richtung Südinsel starten.
Neuseeland - Wellington

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Der Schicksalsberg - Mt. Ngauruhoe


Was ist das nun schon wieder?
Es handelt sich wieder um einen Ort aus Herr der Ringe.
Im Schicksalsberg, oder Mt. Doom wie er im Englischen heißt, wurde der Eine Ring geschmiedet und hier muß er von Frodo auch vernichtet werden.
Eigentlich ist das der optimale Ort für eine Verlobung oder Hochzeit, wie das folgende Gedicht aus Herr der Ringe zeigt.

"Ein Ring Sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden."

Ich weiß die Mütter werden jetzt schon Freudentränen in den Augen haben, wenn hier von Verlobung oder gar Hochzeit gesprochen wird. Aber nein, keine Sorge, nichts dergleichen ist passiert.
Wir haben nur eine Wanderung unternommen.
Der Berg, eigentlich ein Vulkan, liegt in einem der vulkanisch aktivsten Gebiete Neuseelands. Außerdem ist dort die angeblich schönste ein Tagestour. Nachdem ein nahe gelegener Vulkan in letzter Zeit ein wenig gespuckt hat, können wir die "Tongariro Alpin Crossing"-Tour leider nicht ganz machen. Sie ist nur bis zur Hälfte möglich, danach muss man umdrehen und wieder den gleichen Weg zurück nehmen.
Am Tag der geplanten Tour hat es während der Nacht sehr viel geregnet und auch als um 5 Uhr früh der Wecker läutet regnet es noch. Wir glauben schon nicht mehr an eine Wanderung und so schlafen wir weiter. Um 8 zeigt sich aber das erste Blau am Himmel und so fahren wir doch zum Parkplatz und starten wenig später. Der Weg ist die totale Touri-Autobahn, zumindest zu Beginn. Man läuft über Stege und als es steiler wird sind sehr viele Stufen angelegt. Dafür gibt es Hinweistafeln, wo man noch einmal gesagt bekommt, was man den alles für Ausrüstung braucht und ob man sich das Ganze wirklich zutraut. Es gibt auch Hinweistafeln mit den eingezeichneten Lavaströmen von früheren Ausbrüchen der Vulkane und wie man sich verhalten soll, falls etwas durch die Luft fliegt, oder mit über 100km/h auf dich zukommt.
Leider ist die Sicht nicht sehr gut und der Mt. Ngauruhoe zeigt sich nicht. Dafür merkt man aber, warum dieser Ort als Drehort für Mordor verwendet wurde. Es passt einfach. Dunkle Lavafelder, ein wenig Gestrüpp und wenn die Sicht  besser wäre, würde man direkt vor sich den perfekten Kegel des Schicksalsberges erblicken.
Nach dem Überqueren einer Ebene, ich glaube wir gehen durch einen Vulkankrater, wird der Weg steiler und jetzt gibt es auch keine Stufen mehr. Wir sind nach ca. 2h schon am geplanten Umdrehpunkt und gehen somit noch auf den Mt. Tongariro. Leider haben wir von dort überhaupt keine Sicht, dafür merken wir warum unten aufgezählt wird, welche Ausrüstung man dabei haben sollte. Wir sitzen nämlich in unseren dicken Jacken am Gipfel und es friert uns. Was machen da erst die Halbschuhtouristen mit ihren Pullovern und Jäckchen?!
Nach einer guten Jause, das wichtigste beim Wandern sind nämlich die Jausenpausen, gehen wir zurück und machen noch einen kurzen Abstecher um den "Blue Lake" und die "Esmeralda Lakes" zu sehen. Außerdem hat man noch einen schönen Blick auf den "Red Crater" und der schaut wirklich extrem böse Mordor-Sauron-Heimat mäßig aus. Und nun zeigt sich auch noch kurz der Schicksalsberg. Seine schöne konische Form mit großem Krater ist für einige Minuten zu sehen, bevor Nebel und Wolken ihn wieder verhüllen.
Und jetzt wird es lustig. Ich mach noch ein letztes Foto vom Krater und da beginnt es schon heftig zu regnen und starker Wind setzt ein. Poncho übergeworfen beginnt der schnelle Abstieg. Es sind aber nicht nur erfahrene Wanderer unterwegs, nein einige hier heroben haben die Warnungen und die benötigten Ausrüstungsgegenstände anscheinend ignoriert. Der Abstieg führt auf einem rutschigen Grat nach unten auf eine Ebene und manche versuchen sich, ihn mit Converse zu bewältigen, andere haben überhaupt nur einen Pulli mit und gar keinen Wetterschutz. Jetzt verstehen wir auch die ganzen Tafeln zu Beginn der Wanderung. Es ist einfach eine extreme Touristenwanderung und viele gehen hier nur rauf, weil es die schönste Eintagestour ist, oder weil sie Herr der Ringe Fans sind, haben aber keine Ahnung in was für Gefahr sie sich begeben. Wir schauen, dass wir dem Regen und Nebel schnell entgehen. Weiter unten kommen uns noch ein paar Nachzügler entgegen. Hoffentlich versuchen sie nicht um diese Zeit noch rauf zu kommen. Ich glaube die Bergrettung hat hier öfter etwas zu tun.
Wir kommen gut beim Auto an und unsere Ponchos sind auch schon fast wieder trocken.
Leider war die Sicht nicht so toll. Ansonsten hätte sich uns nämlich ein wahnsinns Berg/Vulkan-Panorama geboten.
Neuseeland - Mt. Ngauruhoe

Montag, 10. Dezember 2012

Von der Ostküste nach Rotorua und weiter bis nach Wellington

Nachdem wir den schönen 9km Strand hinter uns gelassen haben, gabs erstmal einen Kaffee in Tauranga, bevor wir uns Hobbiton angesehen haben. Danach fuhren wir weiter nach Rotorua, wo wir das erste Mal frei auf einem kleinen Parkplatz mit Toilette und BBQ-Häuschen am Lake Tarawera übernachtet haben. War etwas unruhig, da wir Angst hatten in der Nacht verjagt zu werden. Aber es hat sich keiner der benachbarten Luxushütten Besitzer aufgeregt.
Am nächsten Morgen sind wir wieder Richtung Rotorua aufgebrochen und haben einen kurzen Spaziergang im Nahe gelegenen Whakarewarewa Forest Park gemacht. Der Weg führt entlang von riesigen Redwood Bäumen und durch Farne. Die Bäume sind wirklich groß und im Wald spürt man eine wunderschöne Ruhe. Da wir uns in einem extrem aktiven Vulkangebiet befinden, gibt es auch zahlreiche heiße Quellen. Uns sind die touristischen Attraktionen zu teuer und so finden wir im Waikite Valley Campingplatz die optimale Kombination. Wir können dort Campen, haben die ganzen Sanitäranlagen und Küche zur Verfügung und noch dazu die ganze Thermalanlage. Hier entspringt die größte Thermalquelle der Gegend und die fließt direkt in  verschiedene Becken. Überall im Thermalgelände und am Campingplatz sind Warnschilder aufgestellt, dass man da und dort nicht hingehen darf, weil das heiße Quellwasser herumsprudelt. Die Becken werden jeden Abend ausgelassen und am Morgen wieder frisch gefüllt.
Am Morgen machen wir einen kurzen Laufausflug und auch einige hundert Meter vom Thermalbereich entfernt dampft der Bach über den wir laufen noch. Danach genießen wir noch einmal die heißen Becken, bevor wir dem Waiotapu Geysir noch eine Besuch abstatten. Der Geysir wird touristengerecht um 10:15 mit biologisch abbaubarer Seife zum Spucken gebracht. Die Tribüne um den Geysir ist voll gefüllt, aber nur für fünf Minuten. Nach dem kurzen Spucker machen sich alle schnell auf den Weg zu anderen Tourifallen. Wir empfinden es jedenfalls nicht als das große Naturspektakel. Aber zum Glück haben wir nichts für den Eintritt bezahlt, da wir von zwei Österreichern die Karten geschenkt bekommen haben. Wir machen uns auf den Weg zum Lake Taupo, dem größten Binnengewässer Neuseelands. Nach Kaffee und Infobeschaffung in Taupo fahren wir weiter zum Camping Mangahuia, wo wir hoffen, eine Wanderung zum Schicksalsberg unternehmen zu können.
Unser Weg führt uns weiter nach Taihape, Waikawa und schließlich nach Wellington. Der schnelle Drang nach Süden hat mit unserem Auto zu tun. Da unser Verkäufer unfähig ist ein Ersatzauto für uns aufzutreiben, hat er anscheinend eine Werkstatt in Nelson, auf der Südinsel, die unser Auto reparieren kann. Daher sind wir jetzt doch schon früher in Wellington und haben auch schon ein Ticket für die Fähre.
Neuseeland - Ostküste Rotorua Wellington

Willkommen im Auenland

Danke J.R.R Tolkien für seine Werke und Peter Jackson für die Verfilmung dieser.
Peter Jackson ist Regisseur und außerdem Neuseeländer. Da kennt er die Landschaft und fand natürlich einige Orte, die als Schauplatz für die Herr der Ringe Verfilmung und nun auch für den Hobbit sehr gut passen.
Wir dachten eigentlich, dass die meisten Drehorte auf der Südinsel sind, aber in unserem Autoatlas sind für die Drehorte goldene Ringe auf der Karte eingezeichnet. Und so kam es, dass wir ins kleine Örtchen Matamata gefahren sind. Der Ort zeigt sogleich, was ihn berühmt machte. "Willkommen in Hobbiton"-Tafel steht mitten im Ort, die Touristeninfo ist im Hobbithaus-Stil aufgebaut und so ein paar Figuren stehen auch herum. Aber für was ist der Ort jetzt eigentlich so berühmt?!
Hier ist das Auenland, die Heimat von Bilbo und Frodo und noch zahlreicher anderer Hobbits. Das wollen wir uns genauer ansehen. Der Spaß ist nicht ganz billig, 50€ kostet die Tour, aber einem echten Herr der Ringe Fan muss es das schon wert sein.
Eine kurze Busfahrt bringt uns zum Gelände, dass auf dem Gebiet einer Schaffarm liegt. Wir machen die Tour nur mit, da wir gehört haben, dass die Hobbithäuser wieder aufgebaut sind. Nach der Herr der Ringe Verfilmung wurden diese nämlich abgerissen und man bekam nicht so viel zu sehen. Aber jetzt, nach den Dreharbeiten zum Hobbit, sind die Kulissen stehen geblieben.
Und es schaut wirklich lieb aus. Wir können die Straßen und Wege entlang gehen, die Gandalf zu Beginn des 1. Teiles entlang fährt und auch die Hobbithöhlen von außen betrachten. Hinter den Türen verbirgt sich nämlich, bis auf einige wenige, nur Erde. Die Häuschen sind mit sehr viel liebe zum Detail gestaltet und auch die Gärten sind einfach lieb anzusehen. Man kommt bei den verschiedensten Häusern, Bäumen und auch beim örtlichen Pub vorbei. Dort bekommen wir auch noch etwas zu trinken, bevor die Tour endet.
Es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Auch für nicht Herr der Ringe Fans ist die Tour interessant, da die Landschaft einfach sehr schön und lieb anzusehen ist. Aber seht selbst in den Fotos.
Neuseeland - Hobbiton

Samstag, 8. Dezember 2012

Coromandel Peninsula

Wir starten mit unserem eigenen Auto. Unser erstes Ziel ist die Halbinsel Coromandel, östlich von Auckland. Das erste Stück ist Autobahn und wir gewöhnen uns ans Fahren. Danach gehts gleich auf Landstraßen weiter. Jetzt heißt es beim Abbiegen und Losfahren schön auf die linke Spur zielen und vor Allem beim Ausweichen nicht nach rechts ziehen.
Da unser Matratzenkauf länger gedauert hat, kommen wir nicht mehr so weit und suchen unseren ersten Campingplatz in Tapu auf. Das Wetter ist zumindest trocken und so können wir im Freien kochen.
Erste Nacht gut überstanden fahren wir nach Coromandel. Dort klappern wir noch sämtliche Geschäfte nach brauchbarem Essen und sonstigem Ramsch ab. Danach fahren wir weiter nach Port Jackson. Dort gibt es einen vom DOC (Department of Conservation) betriebenen Campingplatz in einer großen Bucht mit wunderschönem Sandstrand. Da es dort Griller gibt, wird gleich ordentlich gebrutzelt.
Der nächste Tag beginnt wunderschön und so bleiben wir noch eine Nacht länger. Ein Spaziergang auf einen Hügel lässt wunderschöne Ausblicke zu.

Am nächsten Tag möchten wir uns gerne Kauri-Bäume ansehen. Leider ist der Weg gesperrt und so fahren wir unverrichteter Dinge weiter. Macht aber nichts, es schüttet immer wieder wie aus Kübeln.
Bei unserem nächsten Ziel, dem Chum's Beach haben wir etwas mehr Wetterglück. Der Strand wurde 2006 zu einem der 20 schönsten Stränden der Welt gewählt. Er ist wirklich sehr schön und was ihn auch besonders macht, es führt keine Straße zum Strand, nur ein 30min Spaziergang bringt einen zum Strand. Da es schon spät wird bleiben wir in Kuaotunu auf einem Campingplatz.

In Whitianga sind wir neben Kaffeekonsum wieder auf der Suche nach noch fehlenden Ausrüstungsgegenständen. Danach starten wir zum Cathedral Cove. Dabei handelt es sich um eine unterspülte Steinformation, die einen Durchgang von einem zum anderen Strand bildet.
Wir sind total fasziniert, durch welche Vegetation wir immer wieder fahren bzw. spazieren. Wir hatten in unserer Vorbereitung noch nicht wirklich viel über Neuseeland gelesen und gesehen. Daher haben wir auch nicht gewusst, dass es hier so unglaublich schöne Strände gibt.
Danach folgt gleich noch ein Highlight. Wir fahren 10 min zum Hot Water Beach. Dort begeben sich, bei Ebbe, die Massen, bewaffnet mit Spaten, zu einem bestimmten Bereich am Strand und graben Löcher. Durch vulkanische Aktivitäten in der Tiefe wird Wasser erhitzt und wenn man ein wenig buddelt, kommt es zum Vorschein. Aber Vorsicht, nicht das man sich beim hinein Setzen das Popschal verbrüht. Da es keine Duschen gibt, wir aber noch weiterfahren wollen, sehen wir uns das Spektakel nur an und machen kurze Hitzetests mit den Füßen. Einige liegen, die Wärme sichtlich genießend, mit einem Bier im Schlamm, andere legen Eier in ein gegrabenes Loch zum Kochen. Wir ziehen aber weiter und kommen in einem sehr schön gelegenen Campingplatz im Wald nahe Opoutere unter. Nur 200m weiter erstreckt sich ein 5km langer Sandstrand. Es könnte wahrlich schlechter sein.

Ein wenig schlechter wird es leider auch. Unser Auto verliert Kühlflüssigkeit. Da wir eine 1 monatige Garantie haben rufen wir unseren Verkäufer an und berichten. Während er nach Lösungen sucht, sehen wir uns in Waihi ein Gold- und Silberbergwerk an. Schaut nicht schön aus so ein Loch im Boden, aber beeindruckend ist es doch. Ein Kurzbesuch in einer Werkstatt bestätigt Probleme mit der Kühlung, daher sucht unser Verkäufer nach einem Ersatzauto für uns, damit wir weiter können, solange unseres repariert wird. Da wir aber noch fahren können, machen wir uns auf den Weg zurück an die Küste und bleiben in Bowentown. 50m von unserem Stellplatz beginnt ein 9km langer Sandstrand, mit dahinter gelegenem Aussichtshügel. Auch nicht schlecht ;-) Der Stellplatz kostet für uns zwei ca. 29€, d.h. soviel wie unsere teuerste Unterkunft in Südamerika, obwohl wir im Auto schlafen und daher in der billigsten Kategorie sind. Neuseeland ist eben doch in einer anderen Preiskategorie.

Da es uns hier gefällt und unsere Mechaniker noch kein Ersatzauto für uns hat, bleiben wir einfach hier. Ist ja auch ein ganz nettes Plätzchen.
Neuseeland - Coromandel Peninsula