Donnerstag, 31. Januar 2013

Christchurch - zwei Jahre nach der Katastrophe

Nach einigen Stunden Fahrt bei ca. 30°, kommen wir in Christchurch an. Da es schon spät ist, sehen wir uns nichts mehr an sondern fahren gleich zum Campingplatz.
Am nächsten Tag wollen wir das Zentrum erkunden. Zuerst gehen wir durch den Botanischen Garten und entdecken den wunderschönen Rosengarten - ach wo ist nur mein Makro und ein Stativ?! Hier sind schon einige Gebäude gesperrt, wie Cafe oder Gewächshaus.

Aber was ist eigentlich passiert?
Im September 2010 erschütterte Christchurch ein Beben der Stärke 7,1. Dabei wurden schon viele Gebäude beschädigt. Die Katastrophe folgte kurz darauf. Am 22. Februar 2011 ereignete sich ein weiteres Beben mit der Stärke 6,3. Es wurden ca. 185 Menschen getötet und bis zu 10.000 Wohnhäuser sind nicht mehr zu reparieren. Das Zentrum wurde am Stärksten getroffen und ein Großteil ist immer noch gesperrt und wird als Red Zone ausgewiesen. Wir können einen Blick auf die sehr stark beschädigte, denkmalgeschützte Kathedrale werfen. Ansonsten sieht man über die Absperrungen nur Schutthaufen, Bagger und Kräne. Die Häuser in der Red Zone sind gesperrt. Einige sind abgestützt, Hochhäuser haben zerbrochene Fenster und die ganzen kleinen Shop's und Lokale sind verriegelt. Durch die Pflastersteine wächst Gras. Wenn man schon mal die Sendung auf Servus TV "Die Welt ohne Menschen" oder so ähnlich gesehen hat, dann erinnert das stark daran. Wir haben jedenfalls ein sehr betrübtes Gemüt bei dem Anblick. Wir gehen ein Stück weiter und kommen zu etwas Aufmunterndem. Die Re-Start Zone. Ein Teil des zerstörten Zentrums wurde schon geräumt und hier sind Cafe's und diverse Geschäfte in einer Fußgängerzone angesiedelt. Anstatt Gebäuden stehen zwar nur bunte Container herum, aber immerhin wurde wieder ein Platz geschaffen, an dem öffentliches Leben stattfindet.
Wir haben eigentlich nur einen halben Tag in Christchurch verbracht und waren nicht mal am Strand, aber dir Stadt hat schon was. Bis sie wieder aufgebaut ist werden noch einige Jahre vergehen und man kann nur hoffen, das die Menschen hier bleiben und es durchstehen und vielleicht einige der nach dem Beben weggezogenen auch wieder zurück kommen. Alles Gute!
Neuseeland - Christchurch

Dienstag, 29. Januar 2013

Mt. Cook - der höchste Berg Neuseelands

Jetzt haben wir anstatt des Windes an der Küste unglaubliche Hitze im Landesinneren - ca. 30°.
Unser Ziel ist der Mt. Cook Nationalpark und schon von Twizel aus können wir den gleichnamigen Berg, der höchste Neuseelands, sehen. Die letzten 60 km fahren wir entlang des Lake Pukaki und haben schon einen super Ausblick auf den Mt. Cook.
Wir suchen uns einen Platz auf dem sehr vollen DOC-Camp und genießen noch den Sonnenuntergang mit Ausblick auf den Mt. Cook und andere Gipfel rund herum, von denen Gletscher hängen.

Da es heute gleich heiß werden soll wie gestern, starten wir unsere Bergtour schon kurz vor sechs am Morgen. Wir wollen auf die Mueller Hut und den Mt. Olivier. Die Zeitangaben sind von 6-8h für die Tour angegeben und der steile Aufstieg liegt genau in der Mittagssonne, dem wollen wir entgehen.
Als wir im Mondschein losgehen, sehen wir schon zwei Stirnlampen im steilen Stück des Weges, da war noch wer früher dran als wir. Können nur Schweizer oder Österreicher sein. Wir brauchen unsere Lampen nicht, da der Mond noch ganz hell leuchtet und dann von der Morgendämmerung abgelöst wird. Der Weg ist extrem, eigentlich glaubt man, man befindet sich in einem Stiegenlauf. 1810 Stufen führen ca. 500hm steil nach oben, danach ist der "gute" Touristenpfad aus und es geht auf einem steilen  Pfad weiter bis auf einen Sattel. Immer wieder drehen wir uns um und sehen uns den Mt. Cook an, der genau gegenüber liegt.
Am Sattel holen wir dann auch die zwei Stirnlampen ein, es sind wirklich Österreicher :-) Eva und Manuel, sie wollen auch der Hitze entgehen. Gemeinsam stehen wir am Sattel und haben einen unglaublichen Ausblick auf die andere Seite. Riesige Felswände und Spuren vom Mueller Gletscher erstrecken sich vor uns. Der Gletscher selbst ist sehr weit zurück gezogen und erst später zu sehen.
Von hier ist die Hütte nicht mehr weit. Sylvia und ich gehen aber noch weiter und nach einer weiteren halben Stunde sind wir am Mt. Olivier. Dort sind wir ganz alleine und genießen unsere Jause bei super Rundumsicht.
Am Weg hinunter sehen wir uns noch die Hütte genauer an. Sie besteht aus Metall und hat ca. 30 Stockbetten, eine sehr große Küche mit Gaskochern und Gemeinschaftsraum. Danach steigen wir weiter ab und kommen bald zum Beginn der Stufenpassage. Dort gibt es auch eine Sitzbank zum Pausieren und zwei kleine Seen. Da es so heiß ist, reiß ich mir die Kleider vom Leib und nehme ein kurzes Bad. Die Abkühlung hält nicht lange, denn jetzt kommt der steile Stufenteil und die Sonne knallt genau darauf. Es ist bereits zwölf Uhr und wir kommen beim Abstieg schon fast um, dennoch gehen immer noch Leute hinauf. Einige Tagesgäste, wo ich gar nicht verstehe warum die jetzt noch rauf gehen und einige mit großen Rucksäcken, die wahrscheinlich auf der Hütte bleiben.
Wir sind auf alle Fälle froh das wir um 13 Uhr wieder am Campingplatz sind und gönnen uns eine Schlauchdusche.

Da das Wetter für die nächsten Tage auch noch gut ist, beschließen wir noch eine Nacht hier zu bleiben. Wir schauen uns noch den Tasman Gletscher an. Von einem Aussichtspunkt sieht man den See und sehr weit hinten auch noch den Gletscher. Eine Hinweistafel zeigt auch wo der Gletscher vor 14 000 Jahren, 1890 und 1990 war. Unglaublich wie weit sich der Gletscher zurück gezogen hat. Bis zu 400m im Jahr!
Die Hitze ist heute wieder unerträglich und so starten wir weiter Richtung Christchurch, an der Ostküste. Am Weg bleiben wir nur kurz in Tekapo stehen um den Koffein-Level wieder einzustellen.

Wir waren zwar nur zwei Tage im Mt. Cook Nationalpark, aber diese zwei waren sehr schön. Die Gegend und vor allem die Aussicht auf die Berge sind super. Das Gebiet ist nur sehr touristisch und man müsste schon längere Wanderungen, mit Übernachtung, Richtung Gletscher unternehmen, damit man wirklich von den ausgetretenen Pfaden weg kommt.



Neuseeland - Mt. Cook

Sonntag, 27. Januar 2013

Dunedin, Otago Peninsula und der Weg nach Mt. Cook

Nach unserer Ankunft zu Mittag, machen wir uns auf die Suche nach einem Zahnarzt. Sylvia ist ein Stück von einem Zahn abgebrochen. Wir haben Glück und ein Patient verspätet sich. So schaut sich der Zahnarzt nicht nur an was zu tun ist, er macht auch gleich ein Provisorium. Sollte halten, er ist auch der beste Zahnarzt Neuseelands, sagt er zumindest mit einem Augenzwinkern.
Danach bekommen wir noch eine Menge Tips für Cafe's und andere Sehenswürdigkeiten.
Dunedin ist eine wirklich sehr nette Stadt. Es gibt zahlreiche Cafe's und Restaurants im Zentrum und viele sehr schöne Kirchen und andere Gebäude. Außerdem ist es eine Stadt mit einer Universität und der Campus ist wirklich sehr schön. Alte Gebäude verteilen sich in einer riesigen Grünanlage mit kleinem Fluß. So schöne Uni-Gelände gibt es bei uns einfach nicht. Eine kleine Shoppingtour durch ein Sportgeschäft steht auch noch am Programm und da es auf Merino Kleidung 30% gibt, kommen wir um das eine oder andere Stück nicht herum.

Ein weiteres Highlight ist die Schokoladenfabrik in der Stadt. Cadbury stammt aus England und in Dunedin ist eine von vielen Fabriken. Wir machen eine Führung. Das Museum ist ganz nett und die Anlage ist auch interessant. Wobei man nicht sehr viel sieht, hauptsächlich Maschinen die aus braunem/weißen/dunkel-braunen Gatsch irgend ein Schokoteil machen. Die Verkostung ist ein wenig lächerlich, dafür bekommen wir verschiedene abgepackte Schokoriegel mit. Leider sind die nicht so besonders, außer man steht auf Marshmallow mit Schokoüberzug. Ausgezahlt hat sich die Tour trotzdem.

Einen Ausflug unternehmen wir auch noch. Und zwar auf die Halbinsel Otago, gegenüber von Dunedin. Wir sind ziemlich begeistert von der Vielfalt. Zuerst fahren wir entlang einer Küstenstraße ans Ende der Halbinsel. Dort gibt es eine Albatross-Beobachtungsstelle. Leider sehen wir keinen, dafür ist die Küste sehr schön. Danach wählen wir die Route durchs Inselinnere. Es wird sehr hügelig und wir haben immer wieder wunderschöne Ausblicke auf Buchten mit langen, unberührten Sandstränden, wie z.B. dem Sandflybeach. Einen Besuch statten wir noch dem einzigen Schloss Neuseelands ab. Das Larnach-Castle liegt auf einem Hügel und hat einen sehr schönen Garten.

Eine Erwähnung ist unsere Unterbringung auch noch Wert. Wir "parken" im Leith-Valley Touringpark. Der liegt ca. 4km außerhalb des Zentrums in einem kleinen Tal. Geht man über eine kleine Brücke am Rand des Campingplatzes ist man sofort von dichtem Grün umgeben und man kann kleinere Wanderunge durch Regenwald und um einen kleinen Teich machen.

Bevor wir Dunedin verlassen, sehen wir uns noch die steilste Straße der Welt an, oder zumindest Neuseelands. Mit 35% Steigung wirklich steil und wir wollen unserem Auto dies nicht zumuten, daher muss ein Blick von unten genügen.

Wir fahren nun weiter Richtung Norden. Eine Nacht bleiben wir auf einem DOC-Camp mitten im Regenwald. Am nächsten Morgen stehen wir schon um kurz vor sechs auf. Wir wollen an die Küste und den Sonnenaufgang bei den Moeraki-Boulder sehen. Leider ist der Nebel so dicht, dass wir keine Sonne zu Gesicht bekommen. Die bis zu 2m Durchmesser großen Steinkugeln am Strand sind trotzdem sehr beeindruckend. Ein kleines Missgeschick passiert mir auch noch. Bis jetzt wurde ich, seit ich Auto fahre, noch nie von der Polizei angehalten, aber hier muss es passieren. Wir fahren eigentlich immer langsamer als erlaubt, da ich mich auf den Straßen gar nicht so schnell fahren traue. Aber eine 70er Beschränkung übersehe ich und glatt steht dort die Polizei. 81 km/h hatte ich drauf. Das ist zu schnell und weil hier auch noch eine Schule ist, sind die Strafen gleich noch höher. Der Polizist ist sehr nett. Überprüft die Autodaten, fragt uns wie lange wir schon hier sind und was wir noch machen. Schließlich sagt er das jetzt der ungute Teil kommt und reicht mir den 80$ Strafzettel. Kann man nichts machen. Sylvia nennt mich nur noch "Raser" ;-)

Unser heutiges Ziel ist der Mt. Cook Nationalpark. Am Weg dort hin fahren wir noch bei den Elephant-Rocks vorbei. Riesige Felsbrocken, die einfach in der Wiese liegen und zwischen denen Schafe herumlaufen. Wirklich schön. Einige sehr schöne Seen bekommen wir auch noch zu Gesicht, bevor wir den Mt. Cook zum ersten Mal erblicken, aber das ist eine andere Geschichte.
Neuseeland - Dunedin

Mittwoch, 23. Januar 2013

Catlins - von Invercargill nach Dunedin

Nach einer Nacht in Invercargill starten wir Richtung Osten und zwar zu/in/durch die Catlins, so heißt das Gebiet. Die Strecke führt uns immer wieder entlang der Küste und so haben wir tolle Ausblicke. Einen kurzen Stopp legen wir am südlichsten Punkt der Südinsel ein. Dort gibt es nicht viel zu sehen, außer vom Wind schief geformte Bäume, eine steile Klippe und ganz viel Wasser drum herum.
Am Weg machen wir immer wieder Fotostopps und am Nachmittag kommen wir zum Nugget Point. Dort steht ein schöner großer Leuchtturm und die Küstenlandschaft ist einfach wunderschön. Gleich in der Nähe befindet sich auch noch eine Bucht, in der man Gelbaugenpinguine beobachten kann. Es gibt ein extra Häuschen, mit Fenster Richtung Strand, wo man wartet und hofft ein Exemplar zu sehen. Und wir haben Glück, nach kurzer Zeit watscheln drei Pinguine aus dem Wasser. Wir sind wirklich glücklich, dass wir diese Pinguine auch noch zu Gesicht bekommen haben. 
Da es schon spät ist, beschließen wir erst morgen nach Dunedin weiter zu fahren und so bleiben wir auf einem kleinen "Campingplatz". Es handelt sich eigentlich um das Grundstück eines Bauern, der die Fläche vermietet. Es gibt Bier und am nächsten Morgen gönne ich mir, während Sylvia joggen geht, ein riesen Frühstück mit Speck, Eiern, Würstl, ... :-)
So gestärkt starten wir und fahren die letzten Kilometer bis nach Dunedin.
Neuseeland - Catlins

Hier noch ein Nachtrag von Stewart Island.


Dienstag, 22. Januar 2013

Stewart Island


Da das Wetter für die nächsten Tage gut bleiben soll, entschließen wir uns, doch auf die Stewart Island zu fahren. Dabei handelt es sich um die 3. größte Insel Neuseelands. Das Auto müssen wir in Bluff stehen lassen und dann beginnt sie, die wilde Überfahrt. Wir haben starken Wind uns so hüpfen wir mit der Fähre mehr von Welle zu Welle, als das wir fahren. Wir werden beide Seekrank, aber die Speibsackerl bleiben unbenutzt - stolz :-)
In Oban, der einzige Ort auf der Insel, wanken wir zum Stewart Island Backpackers und dort stellen wir unser Zelt auf. Seit Südamerika zum ersten Mal wieder, da freuen wir uns richtig.
Wir wollen keine Mehrtageswanderung machen, daher sehen wir uns die kürzeren Wanderungen an. Wir ziehen los und wandern auf der Straße an wunderschönen Buchten vorbei, bis wir in den Wald abbiegen und durch teilweise tiefen Gatsch auf einen wahnsinns Berg gelangen. Die 162m haben uns noch nicht so geschlaucht und so schaffen wir auch gleich noch den Abstieg. Unten angekommen, machen wir uns auf die Suche nach einem Geocache und finden ihn auch schnell. Super, wir sind die Ersten - FTF. Am Rückweg gehen wir noch einen anderen Wanderweg, wo uns fast der Wind von den Füßen reist, dafür sind wir jetzt ganz abgelegen und sehen wieder ganz nette Buchten mit Sandstränden.
Am Abend machen wir uns noch kurz auf den Weg zum Hafen. Dort sollen anscheinend zur Dämmerung Pinguine auftauchen. Und tatsächlich, es sind schon ein paar da und sie zeigen sich auch. Es handelt sich um Zwergpinguine, die nur ca. 25cm groß sind, und die sehen wirklich lustig aus und klettern auch neben uns auf den Felsen herum.

Am nächsten Tag machen wir uns auf, um die andere Seite der Bucht anzusehen und gehen bis ans Ende einer Landzunge. Dort steht ein kleiner Leuchtturm und man hat einen schönen Ausblick auf das Meer und einige kleinere vorgelagerte Inseln. Für den Rückweg versuchen wir noch ein paar andere Wege. Einer führt uns zuerst über Felsen, bevor er aus ist und wir uns durchs Gebüsch schlagen müssen. Man sollte der Dame von der Touristeninfo vielleicht doch glauben wo die Wanderwege sind... Schließlich kommen wir aber doch noch auf den gewünschten Weg und können unsere Rundwanderung zurück zum Hostal fortsetzen.

Am dritten Tag gibts außer Kaffee nicht mehr viel. Essen wollen wir nichts, aus Angst vor der Überfahrt. Aber wir haben Glück, die See ist heute ruhig und die Fahrt ist schnell vorbei.

Stewart Island ist wirklich sehr schön und einen Besuch wert. Man könnte auch längere Wanderungen, so ca. 10 Tagen machen. Dafür braucht man dann aber schon etwas Erfahrung im Dschungel-Nahkampf und außerdem gutes Wetter. Derzeit sind viele Teile der großen Rundwanderungen überschwemmt.
Neuseeland - Stewart Island

Donnerstag, 17. Januar 2013

Doubtfulsound

Eines der must-do's in Neuseeland ist der Milfordsound. Es gibt dort eine vier Tages Wanderung, die muss man aber schon ein halbes Jahr im Voraus buchen. Das wollen wir nicht. Man kann aber auch einfach nur eine Boots oder Kajaktour im Sound machen. Da wir aber gehört haben, dass der etwas weiter südlich gelegene Doubtfulsound schöner sein soll, fahren wir dort hin. Sollten auch etwas weniger Touristen sein als am Milford.
Wir buchen die Tour in Te Anau und fahren dann gleich weiter nach Manapouri, dort startet die Tour.
Zeitig um 8 fahren wir mit dem ersten Schiff los, um den Lake Manapouri zu überqueren. In der Nacht hat es geregnet und es war sehr kalt (irgendwie werden wir die Kälte nicht los), das Gute dabei, auf den  Berggipfeln liegt Schnee und die Überquerung des Sees ist schon sehr beeindruckend.
Am Westende legen wir an und jetzt kommt der volle Bauingenieur-Porno. Wir besichtigen das Manapouri Wasserkraftwerk. Dabei handelt es sich um ein Kavernen Kraftwerk. Der See liegt über 170m über dem Wasserspiegel des 10km entfernten Doubtfulsounds. Dieser Höhenunterschied wird ausgenutzt. Durch sieben Druckrohrleitungen schießt Wasser durch die ca. 170m unter dem See gelegenen Turbinen, welche Strom erzeugen (ok die Generatoren erzeugen den Strom). Das Wasser fließt anschließend durch 10km lange Tunnel in den Doubtfulsound. Das Kraftwerk wurde in den 60er Jahren gebaut und ist eines der größten Ingenieursprojekte Neuseelands. Vom Bootsanleger fahren wir mit einem Bus durch einen 2km langen Tunnel, bis wir ca. 170m unter dem See zum Turbinenraum kommen. Ist irgendwie ein komisches Gefühl so tief in der riesen Halle zu stehen, ich freu mich aber wie ein kleiner Junge :-)
Danach fahren wir mit dem Bus weiter zu unserem eigentlichen Ziel. Die Straße die den See mit dem Sound verbindet wurde extra für den Kraftwerksbau erstellt, um Maschinen und Material anzuliefern und ist alleine schon ein Meisterwerk. Und außerdem die teuerste Straße Neuseelands.
Wir fahren durch wilden Urwald und auf einem Pass haben wir den ersten Blick auf den Sound. Eigentlich sollten hier Szenen für Jurassic-Park gedreht werden. Aber nach 3 Wochen Regen hat die Filmcrew aufgegeben und die Szenen auf Hawai gedreht. Wir haben mehr Glück mit dem Wetter. Es scheint die Sonne, zumindest meistens. Unterbrochen wird sie immer wieder von Regen. Das ist aber auch kein Wunder. Ein kurzer Exkurs in Sachen Regen. In Manapouri fallen ca. 1m Regen pro Jahr, am Westende des Sees beim Kraftwerk ca. 3m, am Beginn des Doubtfulsounds bei Deep Cove 8m und eine Wetterstation im Doubtfulsound hat 2009 16m Regen im Jahr gemessen. Da kann sich selbst Salzburg mal ein Scheibchen, oder besser ein Kübelchen, abschneiden. Wenns hier so richtig regnet, fallen 600l pro 24h.
Wir waren brav und so kommen wir trocken auf unserem zweiten Boot an und können die Fahrt auf dem Sound bei Sonne genießen. Zumindest eine Zeit, denn zwischendurch kommen wir immer wieder durch Gebiete mit starkem Regen. Das macht aber den Eindruck der Landschaft nur noch fantastischer. Die Täler sind mit grauen Wolken gefüllt und geben einen mystischen Anblick. Unsere Fahrt führt uns bis ans Ende des Sounds, wo er in die Tasmansee übergeht. Dort fahren wir aber nicht raus, wir verstecken uns eher hinter Felsen und Inseln, wir wollen keine sieben Meter Wellen spüren.
Auf unserer Fahrt sehen wir kleine Dickschnabelpinguine und große Tümmler (Delphine) die hinter unserem Boot herschwimmen und Kunststücke aufführen. So nah hab ich Delphine noch nie gesehen und ihnen zu zusehen ist wirklich toll. Ein weiteres Highlight sind die zahlreichen Wasserfälle die es immer wieder zu bestaunen gibt.
Der Ausflug war wirklich super und zeigt eine einmalige Landschaft, aber seht selbst im kurzen Video und den Bildern.



Neuseeland - Doubtfulsound

Mittwoch, 16. Januar 2013

Queenstown - Spielplatz für "Abenteurer"

Nachdem wir uns in Wanaka noch in einem Zimmer ausgeruht haben, brechen wir wieder auf. Eine steile Passstraße bringt uns zuerst nach Arrow Town. Dieser kleine Ort wurde für Unmengen von Touristen fein herausgeputzt. Zu sehen gibt es, neben einem Museum und ganz vielen Souveniershops und Cafes, eine alte Siedlung von Chinesen. Die kamen nämlich im Goldrausch hier her. Darum kann man sich auch so komische Schüsseln ausleihen und sich in den Fluss stellen und nach Gold suchen. Machen wir nicht, ist ja das volle Touriprogramm :-) wir suchen unseren eigenen Schatz. Der Geocache ist auch bald gefunden und so spazieren wir durch das wirklich nett hergerichtete Dörfchen, bevor wir nach Queenstown weiter ziehen.
Die Stadt ist sehr schön gelegen, an einem See und umgeben von Bergen, ähnlich wie Wanaka, wobei es uns dort besser gefallen hat. Aufgrund dieser Lage haben sich hier die "Extremen" versammelt. Alles ist möglich. Bungee-Jump, Fallschirm Sprung, Paragliding, MTB-Downhill, ... extrem Partying, Stolziering an der Promenade und einfach nur blöd aus der Wäsche schauen und dabei ein Starbucks Gschloder saufen. Queenstown quillt vor Adrenalin Junkies über. Sportgeschäfte wechseln sich mit Fastfood-Buden und Nobelgeschäften ab. Der Rest des Platzes ist mit Hostels, Motels und Luxus Apartments vollgestopft. Wir schlendern durch die Straßen und uns fallen sehr viele Leute mit Verletzungen auf. Das Adrenalin fordert anscheinend seinen Tribut. Da an diesem Wochenende ein Rugby Bewerb ist, schauen wir auch noch am Sportplatz vorbei. Dort geht's rund. Die Kiwis lieben Rugby und so sind auch zahlreiche Zuseher, die die verschiedenen Teams anfeuern. Wir bleiben nicht so lange, sondern fahren ein kleines Stückchen entlang des Sees, wo wir immer wieder einen super Ausblick auf die Landschaft haben, bevor uns eine steile Straße in die Berge zu einem DOC Campsite führt. Unglaublich wie diese 20min Fahrt alles ändern. Der Campingplatz liegt, umgeben von Bergen an einem kleinen See und es ist einfach ruhig dort. Das Wasser im See ist auch ok und so beschließen wir hier zu bleiben. Eine kurze Wanderung auf einen Hügel beschert uns einen super Blick über den See und in das Tal und da die Wanderung so kurz war spazieren wir gleich noch um den See.
Wir statten Queenstown noch einen Besuch ab und gehen zu Fregburger essen. Dort gibt's wirklich fette Burger und die schmecken auch noch gut. Da muss man schon mit einer halben Stunde Wartezeit rechnen. Schlechtes Gewissen haben wir nicht, bei der Wartezeit kann man nicht von Fastfood reden.
Nach einigen ruhigen Tagen starten wir weiter nach Te Anau. Großes wartet auf uns.
Neuseeland - Queenstown

Donnerstag, 10. Januar 2013

Wanaka - Silvester ganz vorne mit dabei

Jetzt haben wir es geschafft und sind in Wanaka, eine kleine Stadt, die an einem See, umgeben von Bergen liegt. Hier treffen wir uns mit meiner Cousine und ihrem Freund und wollen hier auch Silvester verbringen und uns danach noch einige Tage ausrasten.
Wir wählen den Campingplatz in Albert Town, ein wenig außerhalb von Wanaka. Er ist billig und liegt sehr schön an einem Fluss. Da die Neuseeländer jetzt auch Ferien haben und es nur noch 3 Tage bis Silvester sind, herrscht am Campingplatz schon ziemlich buntes Treiben. Auch in Wanaka selbst sammeln sich die Massen und belagern die Cafe's. An der Promenade fahren zahlreiche aufgemotzte Autos auf und ab. GTI-Treffen sozusagen, nur das keine hässlich verschandelten VW's am Start sind, sondern richtig schön hergerichtete alte Amischlitten.
Aber zuerst zurück zum Campingplatz. Dort haben sich Massen eingefunden. Massen an Leuten, Alkohol, Zelte und Pickup's. Die Jugendlichen geben schon zu Mittag Vollgas und beschallen den ganzen Campingplatz. Wir hoffen nur, dass sie bis zum Abend nicht mehr können und es leiser wird. Am 2. Abend kommt eine zweite Jugendgruppe hinzu, was in einer Massenschlägerei endet, die von der Polizei aufgelöst wird. Die Neuseeländer sind auch irgendwie komisch. Am Wochenende starten sie, wie es scheint, mit ihrem kompletten Hausrat in die Natur. Dort wird gegrillt, gesoffen und mit Booten und Jetski's die Flüsse und Seen malträtiert, bevor der ganze Krempel wieder verpackt wird und es nach Hause geht.

Da wir uns doch etwas bewegen wollen, machen wir zusammen mit Lisa und René eine kleine Bergtour. Eigentlich wollen wir nur etwas spazieren gehen. Da wir eigentlich an diesem Tag nichts machen wollten, gingen Sylvia und ich am Morgen noch brav laufen. Ich zum Glück nur kurz, Sylvia leider etwas länger. Der kleine Spaziergang stellt sich dann nämlich als Bergtour mit 1260hm heraus. Wir hätten ja jederzeit umdrehen können, aber wenn man vom Parkplatz aus schon den Gipfel sieht ist das immer etwas schwierig. Schließlich haben wir es dann aber doch bis ganz auf den Gipfel geschafft, Sylvia hat nach ihrem 10km Frühstückslauf leider ein wenig gelitten auf den letzten steilen Metern. Belohnt wurden wir mit einer super Aussicht auf den Lake Wanaka und die umliegenden Berge. Das Wetter war leider nicht so schön und so konnten wir die wirklich hohen Berge der Umgebung nicht gut sehen. Der Tag danach war aber dann wirklich ein Faulenzer Tag, den wir im Cafe mit Blog Beiträge schreiben verbrachten.

Und dann kommt da auch schon Silvester. Wanaka platzt aus allen Nähten und wir beschließen schon am 30. auf einen besser ausgestatteten Campingplatz gleich neben Wanaka zu wechseln. Hier treffen am Abend auch unsere zwei Radl-Bayern ein und zwei Bekannte von ihnen, Anne und Micha. Im Schlepptau haben sie auch noch Marco und eine französische Familie die mit ihren beiden Söhnen, 8 und 11, seit einem halben Jahr zuerst durch Australien und jetzt durch Neuseeland fahren, mit dem Fahrrad wohl gemerkt!
Für Silvester ist leider kein so gutes Wetter angesagt und so stellen wir unsere Autos sehr eng zusammen und spannen Planen darüber. Eine sehr gute Idee, es regnet nämlich immer wieder und der Wind ist auch sehr stark. Am Abend wird gegrillt und alle werden super verköstigt. Mitternacht gehen wir kurz aus unserer Wagenburg und sehen ein wenig vom Feuerwerk in Wanaka, aber die Kälte und der Regen treiben uns wieder zurück unter unsere Plane. Aber egal, wir feiern weiter, schließlich sind wir ja bei den ersten die den Schritt ins neue Jahr machen.
Wir hatten ja keine Ahnung wie das Silvester mit so einer bunten Gruppe werden wird, aber ich muss sagen es war wirklich lustig. Wir haben uns alle sehr gut verstanden.
Am 1. trennen sich unsere Wege wieder und nur Lisa und René und wir zwei bleiben hier. Das Wetter ist leider schlecht und so quartieren wir uns im Campingplatz im nahe gelegenen Lake Hawea ein. Am 2. ist in Wanaka ein Rodeo und das wollen wir uns unbedingt ansehen. Da geht sicher voll die Post ab und die Neuseeländer lassen die Sau raus. Leider regnet es am 2. immer noch und so lassen wir das Rodeo aus. Lisa und René machen sich auf den Weg Richtung Christchurch und wir bleiben hier und versuchen den Trennungsschmerz im Kaffee zu ertränken.
Die nächsten Tage unternehmen wir nicht viel. Einen Ausflug zum Diamond Lake und zum Rocky Mountain unternehmen wir aber doch noch. Der Ausblick vom Berg ist wirklich super. Ein wenig "Strand" liegen geht sich auch noch aus. Und da wir genau einen Sonntag erwischen, können wir den Neuseeländern bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen zusehen. Mit dem Motorboot oder Jetski die Luft und den See verschmutzen. Es ist wirklich unglaublich. Da hat jede Familie ein Boot, Jetski und wie Lisa so schön sagt "de gonz lobn hom nur a Kanu". Die fahren den ganzen Tag mit ihren Gefährten herum, machen riesen Lärm und hinterlassen Benzingestank.

Das Wetter ist hier extrem. 30° und man hält es in der Sonne nicht aus. Dann wieder sehr starker ganz kalter Wind, oder unglaubliche Regenmengen. Die Westküste hat einen Niederschlag von 6500mm pro Jahr. In den letzten Tagen sind hier über Nacht bis zu 150mm gefallen und haben ziemlich viele Straßen überschwemmt und auch zahlreiche Wanderwege unpassierbar gemacht.
Das wechselhafte Wetter fordert leider seinen Tribut, ich werde ein wenig krank und so nehmen wir uns für einige Tage ein Zimmer. Nach einer Woche im kalten Fluss waschen, morgends und abends, ist eine heiße Dusche und ein Bett schon auch angenehm. Somit haben wir auch wirklich Zeit uns endlich etwas auszuruhen. Neuseeland hat bis jetzt leider nicht den gewünschten Erholungswert gebracht. Aber das wird sich jetzt ändern!
Neuseeland - Wanaka