Montag, 17. Juli 2017

Drauradweg 2017 - Toblach - Maribor - Bad Radkersburg

Im letzten Jahr hatte ich im Fahrradurlaub ja ziemliche Probleme mit meinen Knien. Dieses Jahr möchte ich es daher etwas lockerer angehen und anstatt Höhenmeter sammeln in der Toskana, ist gemütliches Flussabwärts rollen angesagt. So zumindest der Plan.

Ich habe dafür den Drauradweg ausgewählt. Unsere Anreise mit dem Zug gestaltet sich, ich sag mal ok. Der Ticketkauf war nicht so leicht, dafür haben wir dann nicht die richtigen Tickets für unsere Räder. Ab Lienz braucht man im Sommer nämlich ein teureres Rad Ticket, von dem in Graz aber anscheinend niemand etwas weiß. Ich weiß nicht wie die ÖBB so arbeitet, aber einstampfen und neu machen ist sicher nicht der schlechteste Sanierungsvorschlag.

1.Tag Toblach - Lienz:
Nach ca. 7h und 3 mal Umsteigen sind wir in Innichen in Südtirol. Hier steigen wir aus und fahren die 5km nach Toblach zum Drauursprung per Rad. Die Italiener verlangen nämlich 7€ pro Rad für die paar Km.
In Toblach gibts zuerst mal einen Espresso, what else. Danach rollen wir die schon bekannten 5km Richtung Innichen zurück und weiter gehts Richtung österreichische Staatsgrenze. Den Drauursprung haben wir nicht gefunden. Entweder ist der sehr unscheinbar, oder wir können keinen Schilder lesen.

In Abfaltersbach brauchen wir dann unseren ersten Stop. Kaffee, Bier und Apfelstrudel stehen am Programm. Davor muss ich aber das Schaltseil für meinen Umwerfer Wechseln. Das löst sich nämlich auf und lässt mich nicht mehr schalten.
Dann gehts auch schon entspannt und voller Energie durch die wunderschöne Berglandschaft weiter nach Lienz. Hier bleiben wir am Campingplatz Falken.
Nach der ersten Körperpflege fahren wir noch in die Stadt, kaufen Essen und trinken noch was.

Strecke: 59km
Aufstieg: 180hm
Abstieg: 1017hm
Zeit: 3h24'

2. Tag Lienz - Spittal:
Wir starten so gegen 8 Uhr und unser erster Stop ist in Oberdrauburg. Kaffee und Kuchenpause.
Der Weg ist sehr schön und wir kommen gut voran. Zu mittag finden wir einen sehr netten Picknickplatz an der Drau und können auch zum ersten Mal unsere Füße in ihr abkühlen. Gestärkt gehts in der Hitze nach Lind im Drautal zum Gasthaus Funder. Dort waren wir vor Jahren schon, da wir den Sohn kennen. Der ist nicht da, aber ein Bier und ein Schnaps bekommen wir von den Wirtsleuten trotzdem. So gestärkt und motiviert fahren wir auch ohne dem angebotenen Essen weiter. Eigentlich ein Fehler, holt mich doch wenig später der Mann mit dem Hammer.
Egal, ein paar Nüsse und ich schaffe es noch bis Spittal.
Eigentlich wollten wir in Sachsenburg Campieren, aber es ist erst früher Nachmittag und wir haben noch Zeit. Die letzten Km nach Spital sind dann aber nicht mehr so lustig. Es gibt keinen richtigen Radweg mehr, wir fahren auf einer Bundesstraße, die uns auch noch ein paar Steigungen in den Weg legt.
Wir kommen aber beim Drauwirt an, wo auch ein kleiner Campingplatz ist.
Nach dem Essen fahren wir noch nach Spittal auf ein Eis. Wir brechen unseren kleinen Stadtrundgang aber aufgrund dunkler Wolken und starken Windes ab und auf dem Rückweg fallen die ersten dicken Tropfen.
Wir kommen noch trocken zurück, aber dann gehts rund. Starker Regen, Blitz und Donner. Zum Glück gibt es eine Art Küche mit Dach und Tischen. Dort sitzen wir mit anderen Zeltlern und warten 2 Gewitter ab. Als wir schon im Zelt liegen kommt noch Gewitter Nr. 3 ums Eck. Nicht so gemütlich.

Strecke: 82km
Aufstieg: 394hm
Abstieg: 731hm
Zeit: 5h01'

3. Tag Spittal - Feistritz im Rosental:
Unser Zelt hat dicht gehalten und so sind wir trocken.
Nach dem Frühstück gehts auf in Richtung unseres ersten Etappenzieles heute, Villach.
40km weiter stehen wir auch schon am Hauptplatz und es ist Zeit für das erweiterte 1er-Menü - Kaffee, Bier, Kuchen.
Leider gibt es in Reichweite unserer Wunschdistanz keinen Campingplatz und so haben wir nochmal 40km vor uns. Aber da die Strecke schön ist gehts flott dahin. Eine Kaffeepause gibts aber dann noch in St. Jakob im Rosental. Zuerst abkühlen im kalten Bach, dann Kocher raus und 1er-Menü gezaubert.
Somit sind wir frisch für die letzten Km. Die haben es noch teilweise in sich. Es gibt noch ein paar steile Anstiege mit sofortiger Vernichtung der gewonnen Höhenmeter. Aber wir lassen uns nicht mehr aufhalten und mit den ersten Regentropfen reiten wir im Campingplatz Juritz in Feistritz im Rosental ein.

Strecke: 83km
Aufstieg: 390hm
Abstieg: 494hm
Zeit: 5h08'

4. Tag Feistritz im Rosental - Lavamünd:
Heute wollen wir uns einige Höhenmeter sparen. Somit biegen wir bei Seidendorf vom Drauradweg ab und fahren zum Klopeinersee. Hier machen wir unsere Kaffeepause und sind geschockt vom Ort und der Nordseite des Sees. Sieht aus wie in Lignano. Also schnell erweitertes 1er-Menü zugeführt und wir radeln weiter nach Jaunstein. Hier wechseln wir auf den Jauntalradweg, der uns wieder Richtung Aich an der Drau führt. In Bleiburg kühlen wir unsere Füße nochmal ab und werfen die Kaffeemaschine an. Jetzt haben wir noch die letzten Km nach Lavamünd vor uns.
Nach einer ziemlich imposanten Hängebrücke sollte es eigentlich nur mehr bergab gehen und wir freuen uns auf das Ausrollen. Uns bläst aber ein derart starker und heißer Wind entgegen, dass das mit dem Ausrollen nicht so recht klappt. Heute ist es so dermaßen heiß, dass der Campingplatz in Lavamünd mit seinem Badeteich genau das Richtige ist.

Strecke: 86km
Aufstieg: 403hm
Abstieg: 470hm
Zeit: 5h30'

5. Tag Lavamünd - Maribor:
Königsetappe. Über 70km und ca. 1000hm stehen am Programm. Nach ein paar netten Einroll-Km kommen wir zur Grenze bei Dravograd. Ab hier gibts keine richtig schönen Radwege mehr. Nur die Beschilderung sollte schon vorhanden sein.
Über die Drau und über die Bahngleise drüber und schon geht das Abenteuer los. Und auch die ersten Höhenmeter haben wir vor uns. Auf der schmalen Straße, die oberhalb der Drau einen Berg hochzieht kommen uns fast keine Autos entgegen. Der Belag wird auch immer wieder ein wenig holprig, aber sonst ist der Weg sehr schön. In Vuhred machen wir dann einmal Kaffeepause. Anschließend fahren wir weiter, bis wir in Podvelka die Drau Richtung Süden verlassen. Jetzt gehts in die Berge. Die nächsten Km fahren wir nur bergauf, bis wir den höchsten Punkt erreichen und wir endlich Richtung Lovrenc hinabrollen können. Hier machen wir Pause und kaufen uns eine Jause. Diese verspeisen wir aber erst nach dem letzen Berg, dessen Abfahrt uns wieder an die Drau bringt. Kurz vor Ruse finden wir endlich ein passendes Plätzchen für unsere Jausenpause. Kalter Bach und Schatten, es ist extrem heiß heute.
Jetzt haben wir nicht mehr weit bis Maribor. Wir steuern gleich den Campingplatz Kekec an.
Nach dem Zeltaufbau fahren wir noch die 6,5km nach Maribor und trinken unser Zielbier. Danach wird noch ordentlich geschmaust und vollgestärkt gehts zurück zum Campingplatz.
War ein harter Tag.

Strecke: 93km
Aufstieg: 1167hm
Abstieg: 1350hm
Zeit: 6h55'

6. Tag Maribor - Klöchberg:
Heute können wir nicht einer vorgegebenen Route folgen, sondern müssen uns selbst eine suchen. Wir fahren zuerst nach Celestrina, sehr steil bergauf und anschließend nach Vukovje wieder hinunter. Weiters folgen wir kleinen Landstraßen durch nette Gegend bis wir in Sladki Vrh auf die Mur treffen.
Hier gibt es eine kleine Fähre und der "Kapitän" bringt uns nach anfänglichem Grummeln ans österreichische Murufer. Jetzt gehts weiter zur Schiffsmühle in Mureck. Hier wartet Uwe auf uns, der uns jetzt begleitet.
Die letzten Km nach Bad Radkersburg ziehen sich ein wenig, aber die Aussicht auf ein Bevog Bier im slowenischen Lokal Golar lassen uns durchhalten. Das Bier schmeckt und so sind wir wieder gestärkt und motiviert und fahren die letzten Km bis nach Klöchberg. Auch heute ist es wieder extrem heiß und so wird die letzte Steigung schon etwas anstrengend.
Dafür können wir uns dann ausruhen und genießen Speis und Trank.

Strecke: 79km
Aufstieg: 559hm
Abstieg: 663hm
Zeit: 4h52'

8. Tag Klöchberg - Graz:
Der 7. Tag war faulenzen und essen in Klöchberg.
Nachdem es die Nacht geregnet hat und auch am Morgen ganz schön viel Wasser von oben kommt, starten wir gegen halb 11, als es zu regnen aufhört. Bis Mureck kommen wir. Dann müssen wir uns unterstellen und abwarten. Wir beschließen, dass wir nicht in Regenmontur 70km fahren wollen und somit steigen wir in Mureck in den Zug. Macht nix, meine Füße sind ohnehin müde.

Strecke: 25km
Aufstieg: 38hm
Zeit: 1h20'

Sylvia ist das neben dem Fluß bergab fahren gar nicht zu langweilig. Sie meint sogar, dass das ganz schön anstrengend ist. Uns hats gefallen. Knie haben durchgehalten und es war wirklich kein langweiliges dahinrollen.
Wenn man anstatt zu Campen in Hotels/Pensionen unterkommt, erspart man sich den größten Teil der Ausrüstung und es wird nochmal etwas einfacher. Aber Campen wollten wir schon.
Life begins outside the comfort zone :-)


Gesamt (Laut Radcomputer):
Strecke: 520km
Aufstieg: 3102hm
Zeit: 31h51'


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