Sonntag, 27. Mai 2012

Altes Gold und Staub

Heute haben wir uns den total Archäologen-Porno gegeben. Zuerst Museum mit Grabbeigaben von einem der größten Funde von Peru und danach noch das "Tal der Pyramiden".

Mit dem Combi, das ist ein Kleinbus, ging's zuerst nach Lambayeque. Dort ist seit 2002 das Museum "Museo Tumbas Reales de Sipán" wo die Funde der Ausgrabungen von Sipán ausgestellt sind. Das Museum ist im Stil einer Moche-Pyramide nachgebaut. Über eine 70m lange Rampe gelangt man ins Museum. Drinnen ist Fotografieren leider verboten. Aber die ausgestellten Funde sind sehenswert. Viel Gold in Form von Amuletten, Kopfschmuck, Zepter usw. sind ebenso zu finden wie Töpfe, Schmuck, Keramikgefäße und was so ein Herrscher sonst noch alles so braucht. Ein paar Skelette durften natürlich auch nicht fehlen.


Geschafft von so viel staubig altem Zeug von Toten, war's Zeit etwas für die Lebenden zu tun. Mittagessen in einem kleinen "Restaurant" am Markt. Sehr gut und günstig.
Frisch gestärkt ging's weiter nach Túcume. Dort befinden sich das "Complejo Arqueológico de Túcume", auch Tal der Pyramiden genannt. Es handelt sich um eine 220ha große Lehmziegelstadt mit 26 Pyramiden. Die größte ist 454x120m groß und hat eine Höhe von 30m. Zur größten Mittagshitze, so wie für richtige Touris üblich, wandern wir auf den Cerro la Raya, ein Berg mit Aussichtsplattform. Die Mühe hat sich gelohnt, der Ausblick auf die umliegende Ebene ist wirklich schön. Vor allem der Übergang von den staubigen Pyramiden zum grünen fruchtbaren Land ist erstaunlich.


Zurück in Chiclayo gingen wir zwei Partytiger nicht, wie vermutet ins Bett, wir gingen auf die Pirsch. 
21 Uhr: 
Tiger1 an Tiger2: "Müde bin ich, gemma ruhen, hot eh koan Sinn do Party tun..."
Tiger2 an Tiger1: "Do host du recht, kum loss mas sein, die Party-People gehn jetzt heim!"


Übrigens gibt's im Lima-Bericht jetzt ein Video vom Pazifik.



Peru - Lambayeque

Freitag, 25. Mai 2012

Wie ich zum Mädchen wurde...

Da werden jetzt manche sagen "War er schon immer!" - aber wartet, last mich die Geschichte erzählen.

Also, unser Plan war mit dem Nachtbus von Lima nach Chiclayo zu fahren. Dort haben wir zwei Wochen Spanischkurs und Aufenthalt  bei einer Gastfamilie gebucht.
Da wir noch nicht wussten was bei den Nachtbussen auf uns zukommt, haben wir die feige (Mädchen)-Variante gewählt und uns ein 1. Klasse Ticket gekauft. Kostet pro Person 45$ für die 12h dauernde 700km Fahrt in den Norden. Leider habe ich im Bus kein Foto gemacht. Mir war schlecht vom Bier mit unseren Fußball-Freunden. Im Bus gibt es Abendessen und Frühstück. Ungefähr so wie im Flugzeug, nur ein bisschen schlechter. Dafür sind die Sitze ca. so wie in der 1. Klasse im Flieger. Denk ich zumindest, im Flieger bin ich bis jetzt immer nur daran vorbei gegangen. Man hat sehr viel Platz und kann die Sitze fast in die Horizontale stellen. Geschlafen haben wir gut.

Um ca. acht Uhr am Sonntag morgen sind wir dann in Chiclayo am Terminal von Cruz del Sur angekommen.
Jetzt geht's los. Wir haben am Tag davor nur noch kurz ein Mail an die Organisation, wo wir den Kurs gebucht haben, mit der Ankunftszeit geschrieben. Also warten ob uns jemand abholt.
Irgendwann spricht dann eine Frau Sylvia an ob sie Sylvia ist?! Da dachten wir noch juhu, wir sind nicht verloren. Nur mit mir konnte sie nicht so viel anfangen. Sylvias Spanisch war auch noch nicht so gut und das Englisch der Dame auch zu wenig, um klar zumachen wo das Problem liegt. Die Dame sprach nämlich irgendetwas von Florian, das hört sich ja nach mir an, aber zufrieden war sie mit meinem Erscheinen irgendwie nicht. Nach einigem hin und her geht's ins Taxi. Dort nochmal eine Diskussion, deren Inhalt wir nicht verstanden haben. Egal wir fahren zu ihr nach Hause. Nettes Haus, ihr Mann ist auch schon da und sogleich geht's ans Telefon, um FLORIAN anzurufen. Der Chef der Organisation heißt nämlich auch Florian. Also ich war anscheinend vorher nicht gemeint :-(
Der andere Florian ist Deutscher und so können wir mit ihm klären wo das Problem liegt. Wir wussten ja gar nicht das es ein Problem gibt. Nach dem Telefonat ist uns einiges klar.
Florian hat das Anmeldeformular, welches Sylvia ausgefüllt hat und per Mail vor einigen Wochen geschickt hat, nicht richtig gelesen. Sonst wäre ihm aufgefallen, dass Florian ein komischer Mädchenname ist und das vor allem das Geburtsjahr 1981 für die Tochter einer 33 jährigen zu alt ist.
Ja so ist das. Die Organisation hat unserer Gastmutter gesagt, Sylvia kommt mit ihrer Tochter!
Jetzt können wir auch den etwas verwirrten Blick der Dame am Busbahnhof nachvollziehen. Uns ist das egal, da wir einverstanden sind mit einem Zimmer und zwei Betten, können wir bleiben. Sonst sind immer nur Studenten alleine in Zimmern untergebracht. Aber für uns musste ohnehin der Sohn sein Zimmer räumen :-)
In der Spanisch-Akadem werde ich jetzt immer als Tochter angesprochen. Was solls.

Als Beweis gibt's noch ein Foto, ob ich mich so sehr verändert habe das ich als Mädchen durchgehe.
Das Foto ist nach genau einer Woche aus meiner Flocksi-mit-Bart-Bilderserie entnommen.

Dienstag, 22. Mai 2012

Info zum Blog

Jetzt gibt's noch eine kurze Info zu unserem Blog.
Die Packliste ist jetzt online, Über uns kann man auch etwas lesen und die Route werde ich auch immer updaten. Außer ich vergesse darauf.
Auf der Startseite ganz rechts kann man sich die Beiträge automatisch übersetzen lassen, aber die meisten verstehen mich und den Anderen ist nicht zu helfen.
Darunter gibt's immer aktuelle Kurzinfos und unsere Position. Falls mal nicht soviel Zeit/Lust aufkommt gleich einen ganzen Beitrag zu schreiben.

Montag, 21. Mai 2012

Welt wir kommen - Lima



Am Flughafen werden wir noch verabschiedet und so manche Träne wird zerdrückt. Aber da hilft Alles nix. Wir müssen los.
Und so starten wir um 19:40 von Wien nach Madrid und von dort um 00:55 weiter in einem 12 Stunden Flug nach Lima. Die Flugzeit vergeht nicht schnell, aber irgendwann haben wir es doch geschafft und kommen im 10 Millionen-Molloch Lima an.
Unser bestelltes Taxi vom Hostel finden wir nicht und so lassen wir uns von einem anderen Taxi zum Hostel fahren. Kostet mehr, dafür bringt er uns gleich zum Falschen.
Also Rucksack geschultert und zum Glück nur kurz quer durch den Park und im richtigen Hostel einchecken. Wir sind im Flying Dog Hostel untergekommen. Bestellt haben wir das über Hostelworld.com.

Das Hostel liegt ganz zentral, direkt neben dem Park in Miraflores. Leider können wir erst um 13 Uhr in unser Zimmer. Jetzt ist es 7 Uhr und wir sind nach der Anreise voll kaputt. Also Cafe zum Frühstücken suchen. Aufstehen wollen wir nach dem Frühstück noch nicht, daher "Otra vez dos cafe solo por favor".
Ok das war zuviel, ein Verdauungsspaziergang muss her. Und nach 15 Minuten, wir glaubens gar nicht, stehen wir an der Klippe und vor uns breitet sich der Pazifik aus. Wie geil ist das den! Den Pazifik haben wir beide noch nicht gesehen. Stürmisch ist er, das können wir erkennen. Wir erkunden die Umgebung und landen bei einem "Einkaufszentrum" das direkt und die Klippen gebaut wurde. Schaut super aus.
Jetzt aber in unser Zimmer und mal duschen und schlafen. Viel mehr als einen kurzen Spaziergang am Abend schaffen wir heute nicht mehr. Um 8 gehen wir ins Bett. Zentrale Lage mit Blick auf den Park hört sich gut an, aber für uns zwei Partytiger die um 8 ins Bett gehen ist das nicht von Vorteil. Ohropax müssen her und damit gelingt auch ein erholsamer Schlaf.
Unser erster voller Tag in Lima wird genutzt um das Altstadtzentrum anzusehen. Wirklich schöne Plätze, wunderschöne Gebäude mit Balkonen und schöne kleine Parks. Richtig große Grünanlagen gibt es leider nicht. So schlecht wie sein Ruf, ist Lima nicht mehr. Der Stadtteil Miraflores zumindest ist sehr sauber und wirkt durch zahlreiche Polizisten und Securities auch sicher.

Wir buchen auch gleich unseren Nachtbus für den nächsten Tag Richtung Norden.
Am Abend sind wir nicht so kaputt und wir hauen voll auf den Putz, bis 23 Uhr. Da gehen die Peruaner erst fort. Wir auch, ins Land der Träume.

Was uns schon auffällt, die Peruanerinnen haben einen Schuhtick. Orthopäde oder Hüft-Metzger müsste man sein, da kann man sich in den nächsten Jahren eine goldene Nase verdienen. Es wird einen extra Beitrag über Monster-Absätze geben, das kann ich schon mal versprechen.

Am Samstag sind wir nochmal zum Pazifik runter und haben die frische Meerluft genossen.


Um 12 mussten wir auschecken. Dann ging's auf die Suche nach einem Lokal, um das Champions League Finale zu sehen. Egal wo, jedes Pup und Restaurant hat damit geworben das sie das Spiel übertragen, war also kein Problem.
Die Richtigen haben gewonnen :-)
Und die Peruaner am Nebentisch waren derselben Meinung. Da haben wir gleich Freunde gefunden. Beim Erwähnen das wir aus Österreich kommen ist gleich mal Schwarzenegger gefallen und da haben uns die Fotos von Sylvias Papa gleich unglaublichen Respekt eingebracht. Wir haben schon eine Kontaktadresse, falls wir etwas benötigen.

Nach dem Finale fahren wir zur Busstation von Cruz del Sur. Diese Linie bringt uns in ca. 12 Stunden nach Chiclayo. Aber das ist eine andere Geschichte.

Peru - Lima

Montag, 14. Mai 2012

Ein Bruch geht durch die Welt


Wie manche schon gemerkt haben, ist dieses Jahr das Jahr des Umbruchs. Normalerweise bin ich ja nicht
bei jedem Scheiss dabei, aber diesesmal bin ich voll dabei. Mit einem Leistenbruch beidseitig.
Rechtzeitig bemerkt habe ich Glück und bekomme genau zwei Wochen vorm Start noch einen Termin zur OP.
Jetzt muss ich mich natürlich schonen und den Großteil vom Siedeln muss Sylvia übernehmen. Aber mit Hilfe unserer Freunde schaffen wir das schon.

Die OP verläuft gut und zwei Tage vor der Abreise geh ich nochmal zur Kontrolle und alles passt.
Wir können starten.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Wir packen

Alles liegt bereit, jetzt wird's ernst. Noch ein Foto von Allem was wir mitnehmen und dann geht's ans schlichten.

Das viele Große muss in das eine Kleine.
Aber wie?!


Irgendwann ist klar, Sylvias Rucksack ist zu klein. Warum?! Beim Probepacken vor zwei Wochen hat noch Alles rein gepasst. Ok was tun? Bergfuchs ist dein Freund, oder wir sind seine, weil wir soviel Geld dort lassen. Egal schnell ist ein neuer Rucksack gekauft. Sylvia hat jetzt denselben Rucksack wie ich, nur in rot.

Und siehe da, alles drinnen. Wir sind bereit!