Zu Sydney muss ich noch kurz etwas sagen. Es ist extrem teuer, glaub das der Hype etwas zu groß ist. Weihnachten und Sylvester muss man schon ein Jahr im Voraus buchen und die Preise sind dann noch einmal extremer. Meiner Meinung nach ist es das nicht wert. Das wenige das wir gesehen haben hat uns sehr gut gefallen. Und das Treffen mit Christian, Ladan und deren Freundinnen war super. Ein Highlight gibt es noch, ist aber nur etwas für mich. Die Mädls hier tragen noch höhere Schuhe als in Buenos Aires und am Samstag sind sie alle aufgestyled, wie wenn sie in die Oper gehen würden oder auf einen Ball. Es gibt viel zu sehen :-)
Weiter geht's. Nach unserem kurzen, aber sehr intensiven, Aufenthalt in Sydney fliegen wir in 3h nach Auckland in Neuseeland. Hier kommen wir um kurz nach Mitternacht an und müssen zuerst durch den Zoll und die Einwanderungs-Dingsbums. Wir sind so ehrlich und geben an, dass wir Essen, Schuhe, Zelt und was weiß ich noch alles mithaben. D.h. Schuhe herzeigen, Essen abgeben und Zelt abgeben. Es wird alles kontrolliert und danach bekommen wir das Zelt, unzusammengelegt, wieder zurück, aber dafür sind wir in Neuseeland!
Da es schon so spät ist, bleiben wir am Flughafen. Und da hab ich jetzt gleich mal einen Tip. Im Internet findet man ja für jeden Blödsinn etwas und so hab ich eine Seite gefunden, die Tips für das Schlafen am Flughafen gibt. Guckst du hier.
Und so finden auch wir ein lauschiges Plätzchen mit Teppichboden und Blick auf die Landebahn und die Bucht dahinter. Ein paar Stunden Schlaf sind auch noch drinnen, leider immer wieder unterbrochen von unglaublich rücksichtslosen Menschen, bevor wir den Sonnenaufgang beobachten können. Mit dem Bus fahren wir dann nach Mt. Eden, ein sehr ruhiger, grüner Stadtteil im Süden von Auckland. Jetzt holt uns der Jetlag voll ein und wir müssen ein Nachmittagsschläfchen machen, bevor wir ins Bett gehen.
Und jetzt beginnt der Wahnsinn. Eigentlich bräuchten wir etwas Ruhe und Entspannung nach den letzten Wochen, aber wir sind ja auf der Suche nach einem Auto oder Camper-Van. Und so laufen wir herum, von Camper-Van Händler zu privaten Testfahrten bis zu Automärkten. Irgendwann hat ein Händler/Mechaniker ein Auto für uns. Warum wir dann genau diesen auswählen wissen wir nicht. Eigentlich wollten wir einen Bus, jetzt ist es ein Nissan Serena mit zweiter Sitzreihe hinten, 1996er Baujahr und 190.000 km geworden.
Das Auto Kaufen und Übernehmen ist in 5 Minuten gemacht. Man geht auf's nächste Postamt, füllt ein Formular aus, wo der Verkäufer, Käufer und Auto drauf steht und fertig ist das Ganze. Kostet 6€ und in ca. einer Woche bekommt man die Papiere zugesandt. Diese Papiere braucht man aber anscheinend gar nicht. Das Kennzeichen bleibt nämlich und somit sind alle Daten über das Auto bei der Regierung gespeichert. Bei der Übernahme haben wir schon starke Zweifel, aber jetzt ist schon bezahlt. Wir wissen nicht warum wir jetzt das Auto genommen haben und nicht einen ausgestatteten Camping Bus. Wir hoffen, dass der Mechaniker seine Arbeit gut gemacht hat und dass das Auto hält. Das Aussehen und die Ausstattung müssen wir selbst verbessern. Der Mechaniker hat uns die hinteren beiden Sitzreihen rausgenommen und ein Bettgestell rein gemacht. Das Auto ist sehr dreckig und hat keine Campingausrüstung. Also müssen wir zuerst putzen und dann ziehen wir los, um billige Ausstattung zu organisieren. Wir fahren bei verschiedenen "Caritas" Shops vorbei und auch der Baumarkt ist nicht sicher. Schön langsam können wir immer mehr Dinge von der Liste streichen. Am Abend reißen wir dann noch den wirklich abartig grausligen Teppichboden raus und machen einen schönen neuen ins Auto. Jetzt fehlen noch Vorhänge und die Matratze. Erstere schenkt uns ein anderer Backpacker und die Matratze finden war eine Herausforderung. Aber schlussendlich haben wir es geschafft und ziehen am Sonntag los.
Ach ja - ich bin Hutfahrer |