Mittwoch, 11. Juli 2012

Machu Picchu - wenn man das Schlimmste erwartet...

Ja wir haben es hinter uns, die Touristenattraktion Nummer 1 in Südamerika und es war viel besser als gedacht!
Wir wollten schon fast nicht mehr hin, nachdem es uns hier nicht gefällt und die Touristenmassen und Verarsche zu viel ist, aber kurz einen Blick riskieren wollten wir dann doch. Darum haben wir eine kurze Tour gebucht.
2 Tage, 1 Nacht - 120$. Machu Picchu zu besichtigen ist gar nicht so leicht. Zuerst braucht man ein Ticket, dann muss man irgendwie dorthin kommen, es gibt aber nur eine Zugverbindung und dafür zahlt man mind. 150$ hin und retour. Das ist uns zu teuer. Jetzt wird noch ein anderer Weg angeboten und diesen haben wir gebucht.
Zuerst mit dem Bus 6h über Santa Maria nach Santa Teresa und von dort Holperpiste zum Hidroelectrico, das ist eine Art Wasserkraftwerk. Von hier kommt man mit dem Zug in 30min oder zu Fuß in 2h nach Aguas Calientes, das ist der Ort von dem man Machu Picchu erreicht. Uns ist das selbst organisieren zu kompliziert, daher die gebuchte Tour.
Abholung um 7:30, Start um 9 Uhr. Dann folgen über 6h Fahrt über einen sehr schönen Pass. Ein mehr oder wenig kurzer Stopp nach 1h ist auch dabei. Der Busfahrer sagt, ein Passagier hat irgendetwas kaputt gemacht, er will 50 Soles. Keiner wars, der Preis geht runter auf 20 Soles. Ein Peruaner, der auch im Bus ist, ruft in der Reiseagentur wo er gebucht hat an. Nach einigem hin und her legt die Dame von der Agentur einfach auf. Das ist Service. Irgendwann fahren wir weiter, aber morgen, bei der Rückfahrt, darf der Beschuldigte nicht mehr mitfahren, wenn er nicht bezahlt.
Der Busfahrer wirds bei der nächsten Gruppe in zwei Tagen wieder versuchen...

Um 17 Uhr schaffen wir es tatsächlich, wir starten die zwei stündige Wanderung, den Bahnschienen entlang. Natürlich wird es dunkel, denn Pausen müssen wir auch einlegen, nicht jeder schafft die 2h Gehen. Um halb acht sind wir da, unser Guide empfängt uns und zeigt uns unser Zimmer. Wir haben schon wirklich schreckliches befürchtet, aber es ist sehr neu und "sauber". Das Bad ist das Beste, das wir bisher hatten. Danach gehts ins Restaurant, dort gibts Abendessen und wir bekommen unsere Eintrittskarten für Machu Picchu und das Zugticket für den nächsten Tag. Wir müssen nicht mehr zu Fuß zurücklaufen. Anschließend gehts gleich ins Bett.

4 Uhr, aufstehen. Kurz ein Brot essen, packen und los gehts. Um fünf sperrt die Brücke auf. Über die muss man und dann folgt ein 400hm Anstieg zum Eingang von Machu Picchu. Jetzt wird mal ein bisschen angedrückt, Pumpe läuft am Limit und nach 45 min sind wir oben, vor den ersten Touribussen, die fahren auch rauf, um 9$ pro Fahrt.
Wir stellen uns an und sind unter den ersten 50 am Eingang. Ich verliere noch kurz meine Brille, fällt mir aber zuerst gar nicht auf, da ich sie vorne ins Leibchen gesteckt habe. Erst als plötzlich einer auftaucht und fragt, ob jemanden diese, verbogene und zerkratzte Brille gehört. Sch... das ist meine. Kann man nix machen (haben wir in Cusco wieder gerade biegen lassen.).

6 Uhr die Pforten öffnen sich, trara! Rush rush.
Ich schaffe es wirklich und mache Fotos von Machu Picchu, ohne Touristen drauf, unglaublich.
So früh aufstehen zahlt sich aus. Wir gehen auch gleich auf Terrassen von wo man einen guten Blick auf die gesamte Anlage, mit Huayna Picchu im Hintergrund, hat. Dort bleiben wir und warten auf den Sonnenaufgang. Unsere 2 stündige Tour, die eigentlich dabei ist, haben wir gleich ausgelassen. In der Horde stehen und dann mit allen mitlaufen interessiert uns nicht. Wir erleben mit wenigen Menschen einen super Sonnenaufgang.
Danach erkunden wir die Anlage. Zuerst wollen wir auf einen Aussichtshügel, gesperrt. Neben dem bekannten Huayna Picchu gibt es noch den Montana, der liegt genau gegenüber. Der Zutritt zum Huayna Picchu ist auf 400 Menschen beschränkt, eine Gruppe um 7 und eine um 10 Uhr. Die Tickets dazu muss man extra kaufen - NUR online möglich - und sind für die nächsten zwei Wochen schon vergriffen. Auf den Montana kann man auch, kostet genau so viel, aber die Tickets muss man auch davor kaufen. Also gibts keinen Aussichtsberg für uns, aber es gibt noch den Inti Puntu, das ist ein Aussichtspunkt, wo man auf dem Inka Trail den letzten "Pass" überschreitet und einen Blick auf Machu Picchu hat. Wir gehen nicht ganz rauf, aber einen super Blick haben wir trotzdem.
Um 9 starten wir zum Rundgang durch die Ruinen, jetzt sind auch schon die Touristenmassen und Tagesgäste hier. Die Ruinen selbst finden wir nicht so interessant. Das meiste ist rekonstruiert und nicht so beeindruckend. Unser Rundgang ist schnell beendet, da jetzt wirklich Horden durch die Anlage ziehen und es auch extrem heiß ist.
Wir machen uns an den Abstieg. Um halb zwölf sind wir wieder unten, essen noch etwas und um 13:30 sitzen wir auch schon im Zug Richtung Hidroelectrico. Jetzt folgen wieder 6h Fahrt mit dem Bus zurück nach Cusco.

Unsere ISIC Studentenausweise haben wir auch brauchen können. Wir haben nämlich wirklich ein Halbpreisticket damit bekommen. In Cusco ist das Alterslimit für die Eintrittstickets 25 Jahre, für Machu Picchu ist das egal, oh Wunder. Daher gehen wir noch zur Agentur und bekommen den halben Eintrittspreis zurück, da wir vorher für Erwachsenentickets bezahlt haben.
Es ist halb zehn, wir gehen zum Hostel wo wir auch unsere Rucksäcke gelassen haben. Zimmer haben wir gestern vor der Abfahrt noch reserviert. Das hilft nur bei unserem Nachtjungen-Vollpfosten nichts, hat er anscheinend vergessen, oder so. Dem Hostelbesitzer ist das auch eher egal, also dürfen wir uns jetzt auf die Herbergssuche machen und das nach 18h auf den Füßen. Nach ein paar Versuchen ist auch das geschafft und nach einer Dusche fallen wir geschafft ins Bett.

Wir waren ja im Vorhinein nicht so begeistert von Machu Picchu, die Touristenmassen haben uns einfach abgeschreckt. Jetzt sind wir doch sehr beeindruckt und begeistert. Das wichtigste ist, früh dort sein, dann hat man auch einen Blick auf die Ruinen, ohne dauernd irgendwelche rot gebrannten Sandalenträger vor der Optik zu haben.
Die Lage ist für uns aber das Beeindruckendste, die Ruinen selbst sind jetzt nicht so extrem die Wucht.
Im Vergleich gewinnt für mich Choquequirao, da man dort fast alleine ist und zwei Tage hin wandern muss. Wenn wir die einzigartigen Lamaterrassen gesehen hätten, die es dort gibt, wäre die Entscheidung wahrscheinlich noch klarer.
Nur der Vergleich macht sie sicher.

Im Cusco Beitrag gibt es übrigends noch ein paar neue Bilder.


Peru - Machu Picchu

3 Kommentare:

sonja hat gesagt…

sehr fesch-postkartenmäßig.

Anonym hat gesagt…

hi,
echt schön die fotos :-)
Lg
Christian

Damian Faltermeier hat gesagt…

Hi bei wem habt ihr denn die billigtour gebucht?