Mittwoch, 13. März 2013

Südost-Asien wir kommen


Ein Kaffee in Mt. Eden geht sich noch aus. Ein wehmütiger Blick auf die ganzen kleinen netten Geschäfte und Cafes und den kleinen Berg auch noch und dann steigen wir in den Bus Richtung Flughafen.
Ja Neuseeland, das wars, fürs Erste, vielleicht sieht man sich ja wieder. Meine Mutter hat mich am Telefon mal gefragt ob wir schon ein Fleckchen gefunden haben wo es uns so gut gefällt, das wir bleiben würden. Neuseeland hat definitiv so einige schöne Flecken wo man leben könnte, ist aber eben doch am anderen Ende der Welt.

Die 11h Flug mit der Malysian Air nach Kuala Lumpur vergehen halbwegs schnell. Wir kommen um 21h an und da wir erst um 9h am nächsten Morgen weiter fliegen, heißt es ein schönes Plätzchen am Flughafen zu finden. Sylvia tut ihr Fuß mit der Abschürfung leider etwas weh und so suchen wir nicht allzu lange, sondern machen es uns in einem etwas ruhigen Gang auf dem Boden bzw. auf einer Bank gemütlich.
Um 6h morgens sind wir dann auch schon "ausgeschlafen" und es wird Zeit für ein Koffein-Update. Die 3h von Kuala Lumpur nach Denpasar sind dann nur noch Draufgabe.

Jetzt sind wir also in Indonesien. Wir wissen eigentlich nichts über das Land und die Leute. Wir haben keinen Plan was wir uns ansehen können oder sollen, wie hier das Reisen funktioniert und überhaupt. Glaub wir sollten uns mal möglichst schnell einen Reiseführer besorgen, um das Nötigste abzudecken.

Die Immigration ist einfach, Visa-on-arrival. Und dann stehen wir schon in der Flughafenhalle, beladen mit jeweils zwei Rucksäcken, schwitzen wie verrückt und locken so gleich mal die Schlepper an. Sylvia ist ja viel zu gutherzig was das angeht, muss sich erst wieder auf Asien einstellen. Ich übe mich in Ignoranz und Arroganz. Und nur so schaffen wir es vom Bankomaten bis raus auf den Parkplatz, ohne das wir 5 Taxis und einen Schmuckvorrat für die nächsten 10 Jahre gekauft haben. Achja, wir sind jetzt übrigens Millionäre. Schnell mal zum Bankomaten unserer Wahl und 1,5 Mille Rupias gezogen.
Da wir weder eine Landkarte noch einen Stadtplan haben, entschließen wir, uns ein Taxi zu nehmen. Eigentlich wollten wir gleich in die Hauptstadt Balis, nach Denpasar, aber Kuta liegt nur 5km vom Flughafen und hat einen Strand, also dort hin.
Ja und während der Fahrt merken wir schon, wir sind nicht mehr in einer westlich-organisierten Gegend. Es gilt wieder das Recht des Stärkeren auf der Straße. Die Hupe ist auf jeden Fall das wichtigste Teil an jedem Fahrzeug und - ach es hat mir so gefehlt - eine ganze Familie hat leicht auf einem Motorroller Platz. Da macht der Linksverkehr eigentlich gar nichts mehr, wobei ich mir gar nicht sicher bin, dass die Indonesien überhaupt wissen das sie Linksverkehr haben.

Unterkunft haben wir dann schnell eine. Hier können wir uns auch wieder etwas leisten. Halbwegs sauber, mit Fan, um ca. 12€ pro Nacht. Danach starten wir gleich mal an den Strand. Bali ist ja Ziel vieler Urlauber aus Europa, da wollen wir sehen ob das was kann.
Unglaublich, ich glaub ich stehe am Sturzplatz im Plastikkontainer. Der Strand ist voll von Müll. Dazwischen Stände mit Surfbrettern und Getränken und alles voller Menschen, heute ist irgendein Feiertag oder so. Ich glaub ich hab noch nie so ein dreckiges Meer gesehen. Jeden Morgen kommt der Putztrup und kehrt den Müll, den die Leute einfach wegwerfen oder den das Meer anspühlt, auf Haufen zusammen und dann kommt der Traktor mit einer Art Heupresse und sammelt den ganzen Dreck auf.
Ok, wir waren gerade im Paradies auf den Cook Islands und sind "etwas" Strand- und Meerverwöhnt, aber den Dreck hier würden wir wahrscheinlich nicht mal schön finden, wenn wir bis jetzt nur am Schwarzl nach einem Openairkonzert gebadet hätten.
Wir hoffen, dass das nicht die Regel hier ist und Bali schönere Strände zu bieten hat. (Ok ich sags gleich, es gibt schönere, wir sind ja schon ein wenig weiter :-) )
Auf diesen Schock brauchen wir gleich mal etwas im Magen und da sind wir jetzt wieder eher zu begeistern. Asiatisches Essen! Meist sehr gut und leistbar, endlich wieder.  Nach über 6 Monaten können wir endlich wieder Essen gehen und müssen nicht dauernd die Preise im Kopf haben. Kein Zutaten kaufen und selbst kochen. Nein! Wenn man Hunger hat, einfach wo reingehen und etwas bestellen. Kann man ruhig auch öfter pro Tag machen. Ok, das Sheraton Restaurant haben wir ausgelassen, aber wahrscheinlich würde selbst dort ein Abendessen nicht ein einwöchiges hungern müssen nach sich ziehen.

Jetzt hab ich mich schon so über das Meer hier ausgelassen, da kann ich über den Ort hier auch gleich noch schimpfen. Kuta war irgendwann einmal ein Fischerdorf. Jetzt ist es das Mallorca der Australier. Wenn man jung und single ist, dann sicher eine Reise wert. Für uns zwei etwas Ältere, frisch Verliebte nicht unbedingt der ideale Ort. Der Strand ist von Surfertypen voll und die ziehen abends weiter in die unzähligen Bars. So richtig asiatisch ist das hier nicht. Um den Kulturschock kommen wir also nicht herum. Zuerst vom freundlichen, super organisierten Neuseeland in den asiatischen Bereich erzeugt Schock Nummer eins, aber damit haben wir gerechnet. Das es hier aber gar nicht asiatisch ist, erzeugt den nächsten Schock - Gegenschock sozusagen - und so sind wir eigentlich wieder gut im Rennen und nach 2-3 Tagen überwiegt die Freude hier zu sein schon wieder.

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

yeah, endlich SOA, das hört sich nach meinem Geschmack nach richtigem Urlaub an :)

Viel Spaß!!

Unknown hat gesagt…

Hi, kann mir vorstellen, dass das verlassen des Paradieses ein kleiner Schock war. Für Adam und Eva wars bestimmt auch nicht leicht, aber die konnten zumindest die böse Schlange beschuldigen. Zum Glück habt ihr euch ja relativ schnell wieder mit der Welt diesseits des Zauns zum Garten Eden angefreundet :-)
Greets
Josy

Unknown hat gesagt…

Hi, kann mir vorstellen, dass das verlassen des Paradieses ein kleiner Schock war. Für Adam und Eva wars bestimmt auch nicht leicht, aber die konnten zumindest die böse Schlange beschuldigen. Zum Glück habt ihr euch ja relativ schnell wieder mit der Welt diesseits des Zauns zum Garten Eden angefreundet :-)
Greets
Josy