Sonntag, 23. September 2012

Santiago de Chile - die Hauptstadt


Ein Flug mit kurzem Zwischenstopp in Lima, brachte uns wieder nach Santiago de Chile.
Am Flughafen wurden wieder die Rucksäcke geröngt, ob man auch kein Obst oder Fleisch mithat. Kannten wir bereits, hatten aber nie Probleme. Darum hat Sylvia auch die Orange und die Zitrone nicht weggeworfen vor der Kontrolle. Das war schlecht. Sofort erkannt und Rucksack ausräumen. Da wir gesagt haben, wir haben nichts zu deklarieren, jetzt aber Obst im Rucksack gefunden wurde, waren die Herrn von der Agrarbehörde gar nicht mehr so lustig. Sylvia musste mitkommen ins Büro. Bekamm ca. 30min eine Aufklärung, Standpauke, irgendwelche Zettel zum Unterschreibung und durfte dann wieder gehen. Eigentlich hätte sie eine Strafe zahlen müssen, zum Glück aber nicht. Dafür hat sie jetzt sicher einen Vermerk in der Chilenischen-Grenz-Zoll-Schmuggel-Datenbank. Bis jetzt hatten wir immer irgendetwas mit und nie Probleme. Ab jetzt werden wir darauf achten, dass wir nichts Unerlaubtes im Rucksack haben. War nicht so lustig das Ganze.

In Santiago de Chile haben wir dann schnell ein Hostal gefunden und zuerst ein wenig Schlaf nachgeholt. Danach gings los ins Zentrum. Dort konnten wir wieder bei einer "Tour for Tips" mitgehen und haben so gleich am ersten Tag sehr viel von der Stadt gesehen.
Der erste Eindruck am Morgen war nicht besonders, aber die Stadt ist irgendwie toll. Riesig, sehr viele Hochhäuser, aber dazwischen immer wieder Fußgängerzonen und auch zwei Aussichtsberge. Es gibt auch ein "Viertel" wo sich ein Glaswolkenkratzer an den nächsten reiht und richtig große, moderne Shoppingcenter sind. Direkt "hinter" der Stadt, Richtung Osten, türmen sich die Anden auf und man kann in ca. 2h mit dem Auto auf beinahe 4000m fahren.
Ein Studenten-Künstler-Viertel, das einen ähnlichen Flair wie in Valparaiso bietet, bringt in das ganze moderne wieder etwas uriges. Dort reihen sich Studentenbars und Künstler aneinander und die Gehsteige sind voll mit Tischen und Musikanten.

Der kleinere Aussichtsberg liegt mitten im Zentrum. Auf ihm befindet sich ein Schloss und viele kleine Wege um ganz auf die Spitze eines Aussichtsturms zu kommen.
Die Stadt hat nicht so richtige Sehenswürdigkeiten, ist aber irgendwie toll. Man bekommt alles, wie bei uns, hat ein Studentenviertel und das beste, gleich dahinter die Anden.

Eines gibt es noch, das ist ganz wichtig. So etwas gibt es bei uns leider nicht. In den 60er oder 70er Jahren wurden Cafes eingeführt. Da irgendwie aber mehr eine Teekultur herrschte, musste man sich schon etwas besonderes einfallen lassen. Das Ganze heißt "Coffee with legs", also Kaffee mit Beinen. Schnell wird hier nicht serviert, das will auch kein Gast. Nein! Es gibt keine Sitze, nur eine Stehbar, wobei sich die Bar auf einem kleinen Podest befindet. Dort sind dann auch die Kellnerinnen, die hohe Schuhe und einen sehr kurzen Rock anhaben. Somit sind die Beine immer in Sichtweite, Coffee with legs eben. Es gibt auch noch eine Erweiterung des Ganzen, mit "Happy Minute". D.h. irgendwann während des Tages werden die Türen zugesperrt und eine Kellnerin strippt für eine Minute, dann zieht sie sich wieder an, Türen auf und Normalbetrieb. Ein Konzept das gefällt, mir zumindest!
Wir waren in einem "normalen" Coffee with legs, ohne Strip, und da sind auch viele Frauen als Gast. Die werden nämlich gern gesehen und immer freundlicher behandelt. Von schmuddeligem Lend/Gries-Charakter, die Grazer wissen was ich meine, hat das Ganze nichts. Die Cafes sind nur zu Geschäftszeiten offen und befinden sich auch nur im Viertel mit Büros und Fußgängerzonen.
Und das Wichtigste, der Kaffee schmeckt gut.
Chile - Santiago de Chile

2 Kommentare:

sonja e. hat gesagt…

hyperventilier...du warst beim haus von pablo neruda neid neid neid

Anonym hat gesagt…

hey! und wo sind jetzt die bilder von diesen tollen cafes?

lg,
martin