Donnerstag, 17. Januar 2013

Doubtfulsound

Eines der must-do's in Neuseeland ist der Milfordsound. Es gibt dort eine vier Tages Wanderung, die muss man aber schon ein halbes Jahr im Voraus buchen. Das wollen wir nicht. Man kann aber auch einfach nur eine Boots oder Kajaktour im Sound machen. Da wir aber gehört haben, dass der etwas weiter südlich gelegene Doubtfulsound schöner sein soll, fahren wir dort hin. Sollten auch etwas weniger Touristen sein als am Milford.
Wir buchen die Tour in Te Anau und fahren dann gleich weiter nach Manapouri, dort startet die Tour.
Zeitig um 8 fahren wir mit dem ersten Schiff los, um den Lake Manapouri zu überqueren. In der Nacht hat es geregnet und es war sehr kalt (irgendwie werden wir die Kälte nicht los), das Gute dabei, auf den  Berggipfeln liegt Schnee und die Überquerung des Sees ist schon sehr beeindruckend.
Am Westende legen wir an und jetzt kommt der volle Bauingenieur-Porno. Wir besichtigen das Manapouri Wasserkraftwerk. Dabei handelt es sich um ein Kavernen Kraftwerk. Der See liegt über 170m über dem Wasserspiegel des 10km entfernten Doubtfulsounds. Dieser Höhenunterschied wird ausgenutzt. Durch sieben Druckrohrleitungen schießt Wasser durch die ca. 170m unter dem See gelegenen Turbinen, welche Strom erzeugen (ok die Generatoren erzeugen den Strom). Das Wasser fließt anschließend durch 10km lange Tunnel in den Doubtfulsound. Das Kraftwerk wurde in den 60er Jahren gebaut und ist eines der größten Ingenieursprojekte Neuseelands. Vom Bootsanleger fahren wir mit einem Bus durch einen 2km langen Tunnel, bis wir ca. 170m unter dem See zum Turbinenraum kommen. Ist irgendwie ein komisches Gefühl so tief in der riesen Halle zu stehen, ich freu mich aber wie ein kleiner Junge :-)
Danach fahren wir mit dem Bus weiter zu unserem eigentlichen Ziel. Die Straße die den See mit dem Sound verbindet wurde extra für den Kraftwerksbau erstellt, um Maschinen und Material anzuliefern und ist alleine schon ein Meisterwerk. Und außerdem die teuerste Straße Neuseelands.
Wir fahren durch wilden Urwald und auf einem Pass haben wir den ersten Blick auf den Sound. Eigentlich sollten hier Szenen für Jurassic-Park gedreht werden. Aber nach 3 Wochen Regen hat die Filmcrew aufgegeben und die Szenen auf Hawai gedreht. Wir haben mehr Glück mit dem Wetter. Es scheint die Sonne, zumindest meistens. Unterbrochen wird sie immer wieder von Regen. Das ist aber auch kein Wunder. Ein kurzer Exkurs in Sachen Regen. In Manapouri fallen ca. 1m Regen pro Jahr, am Westende des Sees beim Kraftwerk ca. 3m, am Beginn des Doubtfulsounds bei Deep Cove 8m und eine Wetterstation im Doubtfulsound hat 2009 16m Regen im Jahr gemessen. Da kann sich selbst Salzburg mal ein Scheibchen, oder besser ein Kübelchen, abschneiden. Wenns hier so richtig regnet, fallen 600l pro 24h.
Wir waren brav und so kommen wir trocken auf unserem zweiten Boot an und können die Fahrt auf dem Sound bei Sonne genießen. Zumindest eine Zeit, denn zwischendurch kommen wir immer wieder durch Gebiete mit starkem Regen. Das macht aber den Eindruck der Landschaft nur noch fantastischer. Die Täler sind mit grauen Wolken gefüllt und geben einen mystischen Anblick. Unsere Fahrt führt uns bis ans Ende des Sounds, wo er in die Tasmansee übergeht. Dort fahren wir aber nicht raus, wir verstecken uns eher hinter Felsen und Inseln, wir wollen keine sieben Meter Wellen spüren.
Auf unserer Fahrt sehen wir kleine Dickschnabelpinguine und große Tümmler (Delphine) die hinter unserem Boot herschwimmen und Kunststücke aufführen. So nah hab ich Delphine noch nie gesehen und ihnen zu zusehen ist wirklich toll. Ein weiteres Highlight sind die zahlreichen Wasserfälle die es immer wieder zu bestaunen gibt.
Der Ausflug war wirklich super und zeigt eine einmalige Landschaft, aber seht selbst im kurzen Video und den Bildern.



Neuseeland - Doubtfulsound

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Reisende!

Die Co-Redaktion ist hoffentlich nicht mehr frustriert - immerhin hat die Berichterstattung ja nicht aufgehört. Ich habe heute mal ca. 3 Monate nachgelesen. Mitreisen im Zeitraffer sozusagen. Ich muss sagen: Neuseeland wird mich so schnell nicht sehen, so kalt wie es dort zu sein scheint. :-) Aber die Bilder sind wieder mal wunderschön!
In Graz tut sich nicht viel und doch so einiges.
Bis ihr wieder daheim seid, bin ich schon in Karenz (starte am 1.3. und habe vorher noch 3 Wochen Urlaub) :-)
Freue mich schon auf ein Wiedersehen!

lg,
Martin