Donnerstag, 10. Januar 2013

Wanaka - Silvester ganz vorne mit dabei

Jetzt haben wir es geschafft und sind in Wanaka, eine kleine Stadt, die an einem See, umgeben von Bergen liegt. Hier treffen wir uns mit meiner Cousine und ihrem Freund und wollen hier auch Silvester verbringen und uns danach noch einige Tage ausrasten.
Wir wählen den Campingplatz in Albert Town, ein wenig außerhalb von Wanaka. Er ist billig und liegt sehr schön an einem Fluss. Da die Neuseeländer jetzt auch Ferien haben und es nur noch 3 Tage bis Silvester sind, herrscht am Campingplatz schon ziemlich buntes Treiben. Auch in Wanaka selbst sammeln sich die Massen und belagern die Cafe's. An der Promenade fahren zahlreiche aufgemotzte Autos auf und ab. GTI-Treffen sozusagen, nur das keine hässlich verschandelten VW's am Start sind, sondern richtig schön hergerichtete alte Amischlitten.
Aber zuerst zurück zum Campingplatz. Dort haben sich Massen eingefunden. Massen an Leuten, Alkohol, Zelte und Pickup's. Die Jugendlichen geben schon zu Mittag Vollgas und beschallen den ganzen Campingplatz. Wir hoffen nur, dass sie bis zum Abend nicht mehr können und es leiser wird. Am 2. Abend kommt eine zweite Jugendgruppe hinzu, was in einer Massenschlägerei endet, die von der Polizei aufgelöst wird. Die Neuseeländer sind auch irgendwie komisch. Am Wochenende starten sie, wie es scheint, mit ihrem kompletten Hausrat in die Natur. Dort wird gegrillt, gesoffen und mit Booten und Jetski's die Flüsse und Seen malträtiert, bevor der ganze Krempel wieder verpackt wird und es nach Hause geht.

Da wir uns doch etwas bewegen wollen, machen wir zusammen mit Lisa und René eine kleine Bergtour. Eigentlich wollen wir nur etwas spazieren gehen. Da wir eigentlich an diesem Tag nichts machen wollten, gingen Sylvia und ich am Morgen noch brav laufen. Ich zum Glück nur kurz, Sylvia leider etwas länger. Der kleine Spaziergang stellt sich dann nämlich als Bergtour mit 1260hm heraus. Wir hätten ja jederzeit umdrehen können, aber wenn man vom Parkplatz aus schon den Gipfel sieht ist das immer etwas schwierig. Schließlich haben wir es dann aber doch bis ganz auf den Gipfel geschafft, Sylvia hat nach ihrem 10km Frühstückslauf leider ein wenig gelitten auf den letzten steilen Metern. Belohnt wurden wir mit einer super Aussicht auf den Lake Wanaka und die umliegenden Berge. Das Wetter war leider nicht so schön und so konnten wir die wirklich hohen Berge der Umgebung nicht gut sehen. Der Tag danach war aber dann wirklich ein Faulenzer Tag, den wir im Cafe mit Blog Beiträge schreiben verbrachten.

Und dann kommt da auch schon Silvester. Wanaka platzt aus allen Nähten und wir beschließen schon am 30. auf einen besser ausgestatteten Campingplatz gleich neben Wanaka zu wechseln. Hier treffen am Abend auch unsere zwei Radl-Bayern ein und zwei Bekannte von ihnen, Anne und Micha. Im Schlepptau haben sie auch noch Marco und eine französische Familie die mit ihren beiden Söhnen, 8 und 11, seit einem halben Jahr zuerst durch Australien und jetzt durch Neuseeland fahren, mit dem Fahrrad wohl gemerkt!
Für Silvester ist leider kein so gutes Wetter angesagt und so stellen wir unsere Autos sehr eng zusammen und spannen Planen darüber. Eine sehr gute Idee, es regnet nämlich immer wieder und der Wind ist auch sehr stark. Am Abend wird gegrillt und alle werden super verköstigt. Mitternacht gehen wir kurz aus unserer Wagenburg und sehen ein wenig vom Feuerwerk in Wanaka, aber die Kälte und der Regen treiben uns wieder zurück unter unsere Plane. Aber egal, wir feiern weiter, schließlich sind wir ja bei den ersten die den Schritt ins neue Jahr machen.
Wir hatten ja keine Ahnung wie das Silvester mit so einer bunten Gruppe werden wird, aber ich muss sagen es war wirklich lustig. Wir haben uns alle sehr gut verstanden.
Am 1. trennen sich unsere Wege wieder und nur Lisa und René und wir zwei bleiben hier. Das Wetter ist leider schlecht und so quartieren wir uns im Campingplatz im nahe gelegenen Lake Hawea ein. Am 2. ist in Wanaka ein Rodeo und das wollen wir uns unbedingt ansehen. Da geht sicher voll die Post ab und die Neuseeländer lassen die Sau raus. Leider regnet es am 2. immer noch und so lassen wir das Rodeo aus. Lisa und René machen sich auf den Weg Richtung Christchurch und wir bleiben hier und versuchen den Trennungsschmerz im Kaffee zu ertränken.
Die nächsten Tage unternehmen wir nicht viel. Einen Ausflug zum Diamond Lake und zum Rocky Mountain unternehmen wir aber doch noch. Der Ausblick vom Berg ist wirklich super. Ein wenig "Strand" liegen geht sich auch noch aus. Und da wir genau einen Sonntag erwischen, können wir den Neuseeländern bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen zusehen. Mit dem Motorboot oder Jetski die Luft und den See verschmutzen. Es ist wirklich unglaublich. Da hat jede Familie ein Boot, Jetski und wie Lisa so schön sagt "de gonz lobn hom nur a Kanu". Die fahren den ganzen Tag mit ihren Gefährten herum, machen riesen Lärm und hinterlassen Benzingestank.

Das Wetter ist hier extrem. 30° und man hält es in der Sonne nicht aus. Dann wieder sehr starker ganz kalter Wind, oder unglaubliche Regenmengen. Die Westküste hat einen Niederschlag von 6500mm pro Jahr. In den letzten Tagen sind hier über Nacht bis zu 150mm gefallen und haben ziemlich viele Straßen überschwemmt und auch zahlreiche Wanderwege unpassierbar gemacht.
Das wechselhafte Wetter fordert leider seinen Tribut, ich werde ein wenig krank und so nehmen wir uns für einige Tage ein Zimmer. Nach einer Woche im kalten Fluss waschen, morgends und abends, ist eine heiße Dusche und ein Bett schon auch angenehm. Somit haben wir auch wirklich Zeit uns endlich etwas auszuruhen. Neuseeland hat bis jetzt leider nicht den gewünschten Erholungswert gebracht. Aber das wird sich jetzt ändern!
Neuseeland - Wanaka

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