Mittwoch, 26. Dezember 2012

Karamea und Westland

Jetzt sind wir an der Westküste angekommen und da Weihnachten naht, müssen wir uns überlegen wo wir feiern. Unsere Wahl fällt auf einen DOC Campingplatz nahe Karamea. Dort endet die Straße und es führt nur ein Greatwalk - Heaphy-Track - durch die Wildnis und über die Berg. Der Platz liegt wunderschön. Ein Fluß kommt aus den bewaldeten Bergen und "durch" den Strand in die wilde Tasmansee. Der einzige Nachteil sind die Sandfliegen. Kleine Biester, die man nicht bemerkt wenn sie stechen, aber dafür eine ganze Woche lang nur kratzen möchte. Während der Dämmerung sind sie schon sehr gemein, aber wir genießen trotzdem den Sonnenuntergang.
Der nächste Morgen ist schlimm und wir sind ziemlich verzweifelt. Hier ausrasten und Weihnachten feiern scheint uns unmöglich. So schön der Platz auch ist, die Sandfliegen sind ein Horror und die Nacht war nicht sehr schön, da auch unser neues Moskitonetz nicht hilft, sie schlupfen einfach durch.
Wir beschließen nicht hier zu bleiben, machen aber noch eine kurze Wanderung zum Scotts-Beach. Der Weg dorthin führt durch den Regenwald über Hügel, bis wir einen ersten Blick auf den Strand werfen. Danach wandern wir kurz bergab und schon stecken wir die Füße in den Sand.
Am Weg Richtung Karamea besuchen wir noch zwei Höhlen bzw. riesige Felsbögen und machen eine kurze Wanderung durch den Wald und kommen auch bei einem kleinen See vorbei. Dieser ist komplett vom Regenwald umgeben und nur ein schmaler Pfad führt zum Ufer. Da es windstill ist, spiegelt sich der Wald wunderschön im See.

In Karamea beschließen wir am Campingplatz direkt neben dem Rugbyfeld zu bleiben. Es ist der billigste, hat dafür aber trotzdem alle Einrichtungen wie Küche, Waschmaschine und falls das Wetter zu Weihnachten schlecht ist, gibt es auch eine art Wohnzimmer. Gleich hinter dem Campingplatz gibt es einen Fluß und dort müssen wir natürlich gleich einmal das Wasser testen.
Am 24. machen wir nicht viel. Kaffee trinken, und dann wird gegrillt - Weihnachtsgrillerei - gar nicht schlecht. Und da wir so voll sind, gönnen wir uns noch einen Kaffee und machen einen Spaziergang. Und dann ist es endlich so weit, das Christkind kommt! :-)
Weihnachten wird hier etwas anders gefeiert. Die Kiwis grillen am 25. und das wars. Wir nutzen den Tag und gönnen unserem Auto eine komplett Reinigung. Leider gibt es zum Autowaschen kein Wasser aus der Leitung und so heißt es Kübel schleppen vom Fluß. Dafür ist unser Heim danach so sauber wie noch nie. Und ich hab einen Sonnenbrand wie noch nie!
Da wir anscheinend ein wenig verloren aussehen, oder die Frau einfach jemanden zum Reden braucht, lädt uns das Paar neben uns zum Mittagsgrillen ein. Und da wir anscheinend so nett sind, lädt uns der Campingplatzbesitzer zum Abendgrillen ein. Die Leute sind wirklich sehr nett und wir haben jede Menge Spaß und sehr volle Bäuche.

Am nächsten Tag starten wir wieder Richtung Süden, entlang der Westküste. Wir bleiben öfter stehen und genießen die schöne Aussicht von den Klippen.
Am Weg liegen auch der Franz Josef Gletscher und der Fox Gletscher. Wir machen kurze Spaziergänge um die Gletscher zu besichtigen. Leider sind sie hier auch schon sehr weit zurück gezogen. Wirklich nervig ist, das in den 1,5h die wir am Franz Josef Gletscher sind, ca. 30 Hubschrauber ins Tal rein und raus fliegen. Lauter Touristenflüge, um die Gletscher zu sehen, aber auch auf dem Gletscher landen ist möglich. Das trübt dieses Naturerlebnis schon sehr.
Übernachtet wird auf DOC Campingplätzen an wunderschönen Seen, wo wir auch einen unglaublichen Sonnenuntergang genießen können. Ein Morgen ist leider nicht so schön. Ich wurde in der Nacht Opfer einer gemeinen Moskito-Attacke (das ist zumindest Sylvias Version wenn ich auf meine geschwollenen Augen angesprochen werde). Am Weg treffen wir des öfteren ein Pärchen aus Bayern. Sie sind 3 Monate mit dem Fahrrad unterwegs und wir verabreden uns für Silvester.
Ein kurzes Bad in der Tasmansee ist für Flocksi auch noch drinnen. Da das Wasser nicht so kalt ist, reiß  ich mir die Kleider vom Leib und renn hinein. Blöd nur, dass auf einmal mehrere Autos kommen und Sylvia im Auto sitzt und ich keine Badehose und Handtuch mithabe :-)
Auf der sehr schönen Strecke von der Westküste nach Wanaka fahren wir noch bei einem Wasserfall vorbei. Dort gehen wir auch noch kurz ins kühle Nass und wunder schöne blaue Flüsse gibts bei den Blue Pools zu bestaunen.
Schließlich fahren wir durch einen sehr schöne Berglandschaft, entlang vom Lake Wanaka und Lake Hawea, bis wir in Wanaka ankommen. Dort treffen wir meine Cousine Lisa und ihren Freund René, mit denen wir Silvester feiern.
Neuseeland - Karamea und Westland

4 Kommentare:

sonja hat gesagt…

der wahnsinn die bilder!!!!!!!!

Yvonne hat gesagt…

Ich wünsche euch nur das Beste für das Jahr 2013 und weiterhin eine wunderbare Reise und möchte mich einmal bedanken: Ich lese unregelmäßig (weil mich sonst zu sehr das Fernweh packt - aber dann lange) eure Reiseberichte und staune über die tollen Fotos. Ich weiß, wieviel Arbeit ein Online-Reisetagebuch ist, und weiß es sehr zu schätzen, dass ihr uns Daheimgebliebene an euren Erlebnissen teilhaben lasst. Danke, dass ihr mir so manchen Abend versüßt!

Anonym hat gesagt…

Supertolle Fotos! Immer weiter so!
Das Augending schaut echt eigenartig aus, also ich tipp eher auf (natürlich unabsichtliche) Fausteinwirkung im Schlaf als auf Moskitos => Flocksi, du hast es auch bestimmt verdient!
mfg Sigi

Elisabeth hat gesagt…

Ich wünsche euch auch weiterhin eine gute Reise, finde die Berichte toll. Habe schon viele Bekannte animiert, auch reinzuschauen.
Uns hat Buenos Aires auch so gut gefallen, aber noch besser Uruguay- da solltet ihr auch mal hin-allerdings gibt es keine wirklich hohen Berge, aber viel Natur und liebenswerte Menschen. LG Elisabeth