Dienstag, 30. April 2013

"Wo bin ich eigentlich?!" - Die Suche nach dem Selbst - Flocksi geht ins Kloster

Ein Jahr um die Welt. Millionen von Eindrücken, Bekanntschaften und Erlebnissen. Das muss man irgendwie verdauen. Und da wir bald zurück daheim sind, möchte ich vorher noch ein wenig zur Ruhe kommen.
Inspiriert von Berichten anderer Weltreisender hab ich schon seit einigen Monaten den Gedanken im Kopf herum geistern. In Chiang Mai gibt es dann auch das Angebot dazu. Im Wat Prathat Doi Suthep gibt es ein International Buddhism Center, wo man zw. drei und 21 Tagen bleiben und einen Meditationskurs absolvieren kann. Eigentlich wollte ich so ca. 10 Tage bleiben, aber je näher der Aufenthalt heran rückt, desto weniger werden die geplanten Tage. Erstens weiß ich nicht ob ich so lange durchhalte und zweitens haben sie im Kloster zuerst keinen Platz und wir müssen zehn Tage in Chiang Mai bleiben, bis ein Platz frei ist. Dadurch läuft uns ein wenig die Zeit davon und ich reserviere einen Platz für fünf Tage. Glaub das sollte auch reichen.
Das Buddhism Center liegt auf ca. 1100m knapp unter dem wunderschönen Wat am Berg, das wir schon einige Tage vorher besucht haben, mitten im Wald mit Blick auf Chiang Mai.
Sylvia bringt mich noch zum Taxi und dann starte ich mit meinem Rucksäckchen voll weißer Kleidung und sonst nichts. Kein Buch, nix zum Schreiben, kein Handy, keine Musik, kein Laptop...

Es sind so zw. 12 und 20 Schüler im Kloster. Die Zimmer sind einfach. ca. 10m², ein Bett und sonst nichts.
Es gibt einige Regeln zu befolgen:

  1. keine Lebewesen töten (auch keine Insekten)
  2. nicht stehlen
  3. kein Sex oder romantische Aktivitäten
  4. nicht lügen
  5. keine Drogen, Alkohol oder Rauchen
  6. keine feste Nahrung nach Mittag
  7. keine Aufbrezeln (Schminke, ...)


Außerdem darf man sich nicht unterhalten, außer dringend notwendig, darf nur weiße Kleidung tragen und nicht lesen, schreiben, Musik hören, E-Mail, Telefon, etc. benutzen. Ausführen eines anderen Sports oder Yoga, Tai Chi, Aerobic darf man auch nicht machen während des Aufenthaltes.
Die Novizen die ins Kloster kommen müssen 227 Regeln befolgen, da werde ich wohl die paar kleinen Beschränkungen aushalten ;-)

Kurz zum Tagesablauf.
5:00 Aufstehen
5:30 Dhamma Talk (Lehrer erzählt uns über die Lehren des Buddha)
7:00 Frühstück
8:00 Meditation
11:00 Mittagessen
13:30 Report beim Lehrer (Fragen, Probleme, Meditationsübungen besprechen)
14:00 Meditation
18:00 Evening Chanting (zusammen Texte singen/lesen)
22:00 Schlafen

Ich hatte ja zuvor etwas Angst, das ich nur Frühstück und Mittagessen bekomme und dann gar nichts mehr, aber irgendwie hatte ich dar gar keine Probleme damit, ging überraschend gut.
Die Zeit war bis auf die paar Fixpunkte frei zur Verfügung. D.h. man konnte eigentlich machen was man will, aber natürlich war ich ja hier um meditieren zu lernen. Dafür gab es verschiedene Räume und einen Tempel. Wir lernten verschiedene "Arten" von Meditation. Meditation im Gehen, Sitzen und Liegen. Klappte auch ganz gut, nur fürs Schweben hats nicht gereicht. Muss ein Problem in der Software sein :-) Vielleicht wirds ja noch.

Am letzten Abend gingen wir noch zum Tempel rauf. Dort konnten wir den Mönchen bei einer Zeremonie zusehen und anschließend bei ihrem Chanting zuhören. War sehr schön und auch die Stimmung mit dem beleuchteten Tempel war super.

Mir hat der Aufenthalt sehr gut gefallen. Das nicht reden war auch kein Problem, hab ich eher genossen, wobei man schon jeden Tag ein paar Worte wechselt. Aber die Meisten, vor allem Frauen, haben da wohl das größte Problem damit ;-)
Fünf Tage haben mir gereicht und ich war sehr froh, als ich wieder zurück zu Sylvia ins Hostal fuhr. Vielleicht mach ich so etwas ja noch einmal, kann ich wirklich jedem nur empfehlen. Ob ich mal die 21 Tage schaffe weiß ich nicht, vor allem die letzten drei Tage haben es dann in sich. Drei Tage alleine im Zimmer meditieren und nicht schlafen, drei Tage lang!

Wat Prathat Doi Suthep

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Du bist mir nimma wurscht! ;-)

mfg Sigi