Samstag, 2. Juni 2012

Chiclayo - Gastfamilie

Für die Dauer unseres Sprachkurses sind wir bei einer peruanischen Gastfamilie untergebracht.
Nachdem der erste Schock über das behaarte Mädchen mit 30 Jahren überwunden ist, können wir unser Zimmer beziehen. Dafür musste nur der Sohn in ein anderes Zimmer wechseln.
Die Familie besteht aus den Eltern und vier Kindern, wobei der älteste Sohn in Australien lebt.
Das Haus befindet sich in einem "guten" Viertel von Chiclayo, trotzdem wird die Tür doppelt versperrt.
Die Familie dürfte auch eher zur "gehobeneren" Mittelschicht gehören. Viele Fernseher, Bäder, Computer, Internet, ...
Das Familienleben ist für uns eher ungewohnt. Die Eltern sind beide Zuhause und auch der Sohn und die jüngste Tochter sind fast immer da. Dafür sehen wir die ältere Schwester, sie arbeitet im Krankenhaus, fast nie.
Am Abend sitzt jeder vor seinem! Fernseher und geredet wird auch nicht so viel. Zu Beginn liegt das meist an unserem Spanischdefizit, aber auch nachdem die Sprachkenntnisse besser werden gibt es wenig gemeinsame Kommunikation. Dafür gibt es oft Verwandschaft. Die Mutter hat 8! Geschwister, die alle in Chiclayo leben. Das haben wir am ersten Abend gleich gemerkt. Besuch bei der Großmutter, inklusive Sprachtest einer ehemaligen Lehrerin.
Wir sitzen abends meist auf der Terrasse und lernen, außer es gibt Besuch. Einmal haben wir auch Siedler von Catan gespielt, sehr lustig Vokabeltraining inklusive (trigo, ladrillo, roca, madera, ovejas).

Chiclayo selbst gefällt uns nicht so sehr. Die Stadt hat sich mit ca. 700 000 Einwohner zum Landwirtschaftszentrum Nordperus entwickelt. Dem entsprechend hoch ist auch die Kriminalität. Wir haben nur wenig Fotos gemacht, da wir uns fast nie trauten die Kamera mitzunehmen. Es gibt einen richtig coolen Markt der "Hexenmarkt" genannt wird. Dort gibt es Alles. Essen, Kleidung, Haushalt und alles für die Gesundheit, von Lamaföten, über Kräuter bis Tinkturen einfach alles. Natürlich auch wieder ein gefährliches Pflaster für Taschendiebstahl.
Zuerst trauen wir uns nicht so richtig raus und sind immer vor der Dunkelheit schon wieder zurück, das ist ca. um 18 Uhr. In der zweiten Woche werden wir dann schon mutiger.

Am Donnerstag haben wir noch das Fest "Fiesta de la luz" besucht. Ein Umzug am Hauptplatz. Ich hatte aus angsttechnischen Gründen nur mein Handy dabei und hab ein Video gemacht. Auch sehenswert, oder sollte ich besser sagen "hörenswert"!


So ein Aufenthalt bei einer Gastfamilie ist eigentlich ganz toll. Wir hatten es sehr nett. Das Haus ist schön, das Essen gut, nur das Familienleben ist eher ungewohnt. Dafür kann man sich auch einfach zurückziehen und es fällt niemanden auf.

Peru - Chiclayo

2 Kommentare:

Flo hat gesagt…

Schoarfer Volvo ;-) ... ziemlich sportlich auch die Slicks ;-). Passts auf Euch auf ... Eure Eindrücke über die Stadt klingen ja nicht so prickelnd

Flocksi hat gesagt…

Schnittiges Teil, gell!
Sind schon weg und in einer viel schöneren Stadt.