Donnerstag, 28. Juni 2012

Santa Cruz Trek

Wir haben wieder mal keine Kosten, dafür Mühen gescheut, um euch lieben Lesern etwas aus der großen, weiten Welt zu berichten.
Nach unserer ersten Solo-Trekking-Erfahrung wollen wir's diesesmal etwas einfacher haben, wir buchen die Tour bei Galaxia-Adventures.
Unser Ziel ist der Santa Cruz Trek, anscheinend der "schönste" Trek hier und auch einer der meist begangensten. Das Ganze kostet 120$ p.P. Inkludiert ist Essen, Ausrüstung (nur unsere Schlafsäcke und unsere guten Unterlagsmatten nehmen wir selbst mit), Transport und ein paar Esel, die müssen die ganze Last tragen, sind ja nicht umsonst Lastesel. Wir haben nur unsere Tagesrucksäcke mit Regenkleidung, Trinken, Jause für den Tag und ich noch die Fototasche. Unsere Rucksäcke sind wiedermal mit Abstand die schwersten in der Gruppe, dafür kanns auch mal ordentlich regnen und Fotos für unsere Leser liefern wir auch schöne.

Der Trek dauert vier Tage. Am 1. werden wir um 6 Uhr abgeholt und fahren ca. 1h zum Frühstücken und danach ca. 2h bis nach Cashapampa. Dort startet der Trek auf einer Höhe von 2910m. Um 11h geht's los. Wir wandern in eine Schlucht und machen auch gleich einige Höhenmeter. Nach 3h weitet sich die Schlucht und wir kommen nach ca. einer weiteren Stunde an unserem ersten Übernachtungsplatz "Ichic Cocha" auf 3750m nach ca 12km an. Das Küchenzelt und die kleineren Schlafzelte werden aufgebaut. Wir haben einen Donkey-Driver und einen Guide der eigentlich Koch und Opernsänger ist. Somit wird auf das Essenszelt verzichtet und wir sitzen alle im warmen Küchenzelt und helfen beim Kochen. Es ist wirklich unglaublich was auf zwei einfachen Gasbrennern für ein fabelhaftes Menü entstehen kann. Da unser Guide so gerne singt müssen die Teilnehmer aus ihrem Land ein Liedchen singen. Wir sind ein Deutscher, 2 Franzosen, 1 Ami, 1 Russin und wir 2. Eine lustige und vor allem sehr flotte Gruppe.
Nachdem die Sonne untergegangen ist, wird es ganz schön kalt draußen und so bleiben wir bis etwa 20 Uhr im Küchenzelt. Danach wird noch schnell im Bach Zähne geputzt und ab in die Schlafsäcke.

2. Tag:
Um 6 Uhr auf und wieder lockt der kalte Bach, da wird man schön munter. Zelt abbauen und danach gibt's Frühstück im Küchenzelt. Um 8 Uhr starten wir. So richtig schön schaut das Wetter leider nicht aus. Wir gehen das Tal weiter hinein und kommen nach einem See zu einer riesigen Fläche die mit bereits trockenem Schlamm gefüllt ist. Im Februar dieses Jahres ist ein riesiger Erdrutsch abgegangen und hat ein Becken gefüllt. Ein weiterer See ist ausgetrocknet und einige Häuser wurden zerstört. Im laufe des Tages werden wir die Ausmaße erst richtig sehen.
Leider hat es zu regnen begonnen und wir sind froh um unsere mitgeschleppten Regensachen. Wir queren das Schlammfeld und machen uns auf den Weg zum Alpamayo-Basecamp auf 4330m. Leider ist die Sicht schlecht und alle Gipfel über 5000m sind in Wolken verborgen. Der Alpamayo wurde zum schönsten Berg der Welt gewählt. Eigentlich war ihn zu sehen einer der Hauptgründe für diesen Trek. Aber egal, der Weg und die Landschaft sind auch ohne Sicht auf die uns umgebenden 5000er und 6000er schön. Somit gehen wir wieder ein Stück zurück und nach einer weiteren Stunde haben wir unseren zweiten Zeltplatz "Taullipampa" auf 4250m, nach insgesamt 6,5h 19km und 600hm erreicht
Es gibt einen super Nachmittagssnack und wir haben noch etwas Zeit um herum zu wandern. Leider ist der Himmel immer noch mit vielen Wolken bedeckt. Nach einem super Abendessen geht's wieder zeitig ins Bett.


3. Tag:
Am Abend waren noch Sterne zu sehen und so hofften wir auf einen klaren Morgen, aber leider, es hat wieder zugezogen. Nur einen kurzen Moment können wir den "Nevada Artesonraju" auch bekannt als der Berg des Paramount-Logos sehen. 
Über Nacht hat der Donkey-Driver seine Eseln und das Pferd verloren. Ja so etwas gibt's. Die drei Eseln kann er wieder finden, dem Donkey-Driver von einer anderen Trekkinggruppe geht's schlechter, der findet gar keinen mehr. Die Tiere werden nämlich nicht angebunden, weil sie frei sein müssen, damit sie die ganze Nacht herumlaufen und fressen können. Als wir zusammen packen kommt ein anderer Donkey-Driver vorbei, er ist auf dem Rückweg, hat die Tour in die andere Richtung gemacht und hilft uns mit Eseln aus. Kommentar unseres Guides warum jetzt ein neuer mit Eseln kommt. "Our Donkey-Driver is lazy, so we need a smarter one!" 


Somit können wir um 8 Uhr starten. Unser Zwischenziel heute ist der Pass "Punta Unión" mit einer Höhe von 4750m. Die Sicht ist nicht so gut, zumindest bleiben die 5- und 6-Tausender Gipfel in den Wolken verborgen, die Landschaft ist trotzdem wunderschön. Auf dem Weg zum Pass finden wir ein Pferd. Es hat sich mit dem Seil zwischen den Steinen verfangen und konnte so nicht mehr weiter. Ist übrigens das Pferd das wir über Nacht verloren haben. Die Tiere laufen nämlich, wenn sie verschwinden einfach den Weg wieder Heim zu ihrem Stall. 


Nach 2h haben wir die 500hm geschafft und sind am Pass. So hoch waren wir noch nie und so haben wir fast die Höhe des höchsten Berges der Alpen, den Mont Blanc mit 4810m. Jetzt haben wir über 1000hm Abstieg vor uns.
Die Sicht ist nicht besser geworden, der Weg trotzdem schön. Da im Nachbardorf unseres Zielortes des Trek's heute ein Fest ist, machen wir aus zwei Etappen eine und lassen somit den Campingplatz "Huaripampa" aus und gehen gleich nach Vaqueria 3730hm. Normal wäre die letzte Etappe am 4. Tag nur mehr ca. 2h. Der Weg führt noch einmal durch wunderschöne Täler bevor wir den Nationalpark verlassen. Zum Schluss kommt noch ein steiler Anstieg und nach 9h, 22km, 800hm Aufstieg und 1280hm Abstieg kommen wir ziemlich fertig in Vaqueria an. 
Dort gibt's eine kalte Dusche und viel Bier. Nach einem stärkenden Abendessen gibt's noch mehr Bier und Pisco-Tee. (Anm. von Sylvia nicht in rauhen Mengen genießen). Das Fest ist 30min zu Fuß den Berg runter. Da niemand so wirklich motiviert ist versuchen wir ein Taxi zu finden. Das dauert über eine Stunde und so beschließen wir hier zu bleiben und ein Lagerfeuer zu machen. Das Holz kaufen wir bei der Familie wo wir heute alle am Boden schlafen.
Wie schon erwähnt ist Pisco-Tee nicht zu empfehlen und so muss Sylvia sehr bald ins Bett ;-)


4. Tag: 
Da wir gestern schon bis zum Zielort gegangen sind, können wir heute ausschlafen. Auch Sylvia ist wieder fit und kann so ihren Geburtstag genießen.
Wir frühstücken und um 13 Uhr starten wir unsere 5 stündige Rückfahrt nach Huaraz.
Wir fahren über den 4800m hohen Pass "Portachuela de Llanganuco", eine wahnsinns Straße hinauf. Oben angekommen bleiben wir stehen um Fotos zu machen und sehen, die Straße wird erst richtig arg. Die Sicht ist auch heute schlecht, sonst könnten wir Peru's höchsten sehen, "Huascaran" mit 6655hm und noch einige andere schöne Berge. Wir haben aber dennoch einen schönen Blick ins Tal auf zwei Lagunen.
Um ca. 18 Uhr kommen wir nach Huaraz und haben noch einen stimmungsvollen Sonnenuntergang.

Der Trek soll wirklich einer der schönsten der Welt sein. Mit Blick auf eine wahnsinns Bergkullisse. Wir haben von den schönen Bergen leider nicht so viel gesehen. Fotografiert hab ich trotzdem wie ein böser, schlepp ja die fast 3kg nicht um sonst mit :-)
Wer außer unseren Fotos auch Berge sehen möchte soll einfach nach "Santa Cruz Trek Peru" suchen, die Bilder sagen alles.


Peru - Santa Cruz Trek


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schnee auf den Bergen - gab es auch eine Schneeballschlacht?

Die Esel müssen schön schleppen.....die Armen.

lg.gabi

sonja hat gesagt…

Tust dir jetzt endlich den scheiß Rotzbremser wegschneiden!!!

Flocksi hat gesagt…

Zu meinem Projekt "Flocksi mit Bart" wird es bald einen Fotobericht geben.