Montag, 11. Juni 2012

Grand Vilaya 4 Tages Trekking

So jetzt wollen wir's aber wirklich wissen. Unser erster mehrtägiger Trekkingausflug steht am Programm.
1. Tag:
Anders als angekündigt sind wir beim Start um 8 Uhr morgens nicht 4 sondern 6 Personen. Dafür kann unser Guide wie verlang auch Englisch. Zuerst eine wilde Fahrt bis wir bei der "Caverna de Quiocta" ankommen. Es handelt sich um eine Höhle durch die wir spazieren. Zum Glück haben wir Gummistiefel bekommen. Die Höhle ist nett, aber nicht's Besonderes. Nach dem Mittagessen geht's weiter zu den Sarcofagos Karajia. Hier müssen wir zum ersten Mal etwas gehen und kommen auch gleich in einen kleinen Nieselregen. Bei den Sarcofagen handelt es sich um Statuen die in einer Felswand aufgestellt wurden. In den Sarcofagen wurden Tote beerdigt. Schöner Platz nur haben wir uns die Sarcofagen größer vorgestellt, zumindest dachten wir, dass wir näher hinkommen. Trotzdem nett. Dann geht's weiter und wir fahren auf wilden Straßen über einen Pass mit 3200m bevor wir auf der anderen Seite nach Cohechán ins Valle Huaylla Belén kommen.
Jetzt wird's fast ein bisschen kitschig. Von der Bergstraße aus haben wir einen wunderbaren Blick ins Tal. Es schlängelt sich ein Fluss durch das wunderschöne grüne Tal und wir können auch unsere Lodge auf ca. 2800m sehen in der wir übernachten. Nach einer heißen Suppe, es ist saukalt und der Esstisch steht draussen, geht's nach einer Party Scrabble ins Stockbett.
2. Tag:
Trotz 7 Personen in einem Raum, gut geschlafen. Draussen wird das Frühstück bereitet und noch 2 Personen sind zu uns gestoßen. Sie wurden mit einem Taxi hergebracht und gehen von hier mit uns den Trek. Nach dem Frühstück geht's los durch das wirklich wunderschöne Tal. Auf den Wiesen durch die sich der Fluss meanderförmig schlängelt grasen Kühe und Pferde. Der Weg führt uns ca. 2h bergauf, hier erreichen wir den Pass und von jetzt geht's ca. 4h bergab. Der Urwald hüllt sich immer wieder in Nebel und schaut so richtig mystisch aus. Am Weg besichtigen wir auch einige Plattformen im Wald, auf welchen sich früher Häuser befunden haben. Wir haben auch ein Pferd als Lasttier mit, so brauchen wir unser Essen, Trinken und die Rucksäcke nicht alle tragen. Der Pferdeführer hat natürlich auch Cocablätter mit und so kommen wir zum ersten Mal zum Coca kauen. Uns schmeckt der Geschmack. Damit werden wir uns eindecken. Ist gut gegen Höhenkrankheit. Ein kleiner Regenschauer darf auch nicht fehlen, aber wir kommen trocken in Congan auf ca. 1840m bei Sonnenschein an. Hier ist es zum Glück nicht so kalt wie letzte Nacht. Nach einem super Abendessen geht's wieder so früh ins Bett. Morgen wir ein harter Tag.
3. Tag:
Heute geht's so richtig zur Sache. 6h Aufstieg auf einen 3300m hohen Pass und danach 3h Abstieg.
Da unser Lunch noch nicht fertig ist, starten wir verspätet erst nach 9 Uhr.
Heute haben wir 4 Pferde mit. Aber außer dem Guide, dem Pferdeführer und einem Trekker gehen wir alle zu Fuß. Nach einer Stunde werde ich von einem schwarzen fliegenden Viech am Arm gestochen. Ich bekomme gleich einen richtig schönen Dippl. 30 Minuten später schaue ich mir bei einer kurzen Pause meinen Arm an und sehe das der ganze Arm voll roter Dippl ist und nicht nur das, der ander Arm, die Füße der Bauch, der Kopf, alles voll Dippel. Allergische Reaktion hallo. Da ich eigentlich gegen nichts allergisch bin, haben wir auch nichts mit. Zum Glück hat jemand anderer ein Antihistaminikum mit und ich werf mir gleich mal 2 Tabletten ein. Was solls, sind ja nur mehr 8h Gehen. Also weiter. Nach ca. 1h wirken die Tabletten und die Dipplen werden kleiner. Nach 3h haben wir unsern Platz für das Mittagessen erreicht, aber davor machen wir noch eine kurze 1h Runde um uns Plattformen aus Stein anzusehen, wo früher Häuser waren. Es beginnt leider wieder zu regnen, aber wir können unser Mittagessen in einer kleinen Hütte geniesen. Der Regen wir immer stärker. Um kurz vor 14 Uhr starten wir wieder. Wir haben noch 3h Aufstieg und danach 3h Abstieg vor uns. Im strömenden Regen steigen wir steile Pfade bergauf und müssen auch ein paar durch den Regen nicht mehr so kleine Bäche queren. Nach ca. 1,5h ist für die Pferde Schluss, es wird zu steil. Ab jetzt müssen wir alles selbst tragen. Der Regen wird nicht weniger und es wird auch nicht flacher. Nach einer weiteren nassen Stunde kommen wir am 3300m hohen Pass an. Zum Glück gibt es außer dem steilen Pfad runter auch eine Schotterstraße, Gehzeit 3h. D.h. wir kommen sicher nicht bei Tageslicht in die Herberge. Wind am Pass macht das Ganze nicht lustiger, aber schnell Gehen hilft. Nach einer halben Stunde haben wir Glück, es kommt ein Pickup hinter uns die Straße runter. Wir quetschen uns zu 9. auf die Ladefläche. Lieber eine halbe Stunde ungemütlich sitzen, als weitere 2,5-3h durch den Regen laufen.
So kommen wir um ca. 17 Uhr in der Herberge auf ca. 2500m an. Keine Dusche, aber nass sind wir ohnehin, keine Heizung, kein Feuer und zu wenig Decken. Wir haben trockene Wechselkleidung mit. Zum Glück packen wir immer mehr ein. Der Tourveranstallter hat vor der Tour noch gesagt wir brauchen nichts, vielleicht einen Pullover und eine Regenjacke, falls es regnet, ist aber nicht sehr wahrscheinlich :-)
Heißer Tee, trockene Kleidung und ein gutes Abendessen helfen. Nicht alle haben Wechselkleidung mit und so bleibt ihnen nur naße Kleidung oder Adamskostüm. Nach dem Essen gehts gleich ins Bett. Wir teilen uns eines, so ist es wärmer.
4. Tag:
Die Sonne scheint, also raus aus den stinkenden Decken und alles zum Trocknen in die Sonne hängen.
Heute steht die Besichtigung der "berühmten" Festung von Kuelap auf dem Programm. Eine kurze Fahrt bringt uns zu den Ruinen.
Kuelap ist eine riesige Anlage mit verschiedenen Ebenen. Genaueres kann man sicher auf Wikipedia finden. Es war auf jeden Fall eine sehr wichtiges Zentrum der Chachapoyas, wurde dann von den Inkas "übernommen". Es ist nicht so viel ausgegraben, bzw. restauriert als in Machu Picchu, aber es ist unglaublich beeindruckend. Wir waren in der Touristenattracktion Nr. 1 Südamerikas ja noch nicht, aber andere haben uns gesagt, es ist nicht minder beeindruckend. Der große Vorteil, anstatt ca. 3000 Besuchern pro Tag sind hier vielleicht 50 und das hat schon was. Nach der Besichtigung dachten wir es folgt ein 3h Abstieg von Kuelap zu Fuß, aber es geht mit dem Bus zurück zur Herberge zum Mittagessen. Zum Glück, es regnet schon wieder. Danach folgt eine 2 stündige Fahrt über sehr ausgesetze Straßen zurück nach Chachapoyas.
Wir checken im Backpackers Hostel ein, ganz neu, super Matratzen und sauber. Das haben wir uns verdient nach diesen 4 Tagen.

Jetzt aber viele Fotos.

Peru - Gran Vilaya Trekking

5 Kommentare:

sonja hat gesagt…

....ein echter Mann hat einen Vollbart?????

Anonym hat gesagt…

Hallo Weltenbummler!
Schön zu hören das es euch gut geht.
Aber jetzt mal ehrlich, gefällt euch dass wirklich besser als Arbeiten!?
hihi, Scherz. Wenns ihr den ganzen Tag Coca Blätter kauts muss es ja besser sein.

lg Markus
PS.: wann schickst das erste Paket Grünzeug?

Judith hat gesagt…

woooow, so wunderschöne fotos ... ein wahnsinn!!

ich hoff die düwiin (dippel?? das is aber kein perwanger-dialekt) sind wieder weg :)

Tobi hat gesagt…

hört sich meiner Meinung nach eher nach Nippel an, vielleicht die Nachwirkungen vom Mädchen-Beitrag ;)

Danke für eure Beiträge und Photos, lässt einem die Zeit in der Arbeit besser überstehen ...

Flocksi hat gesagt…

Ja sorry, muss natürlich düwiin heißen. Ich vergaß meine gute Erziehung.
Hoffe ihr habt alle auch die anderen Beiträge gelesen. Haben gleich 3 geschrieben.