Donnerstag, 30. August 2012

Roadtrip - Tren al las nubes, Salinas Grandes, 7 Colores

Über 3 Monate ohne Auto, das darf nicht sein. Da darf ich ja gar nicht mehr in meiner Arbeit erscheinen.
Es wird Zeit für unseren ersten Roadtrip. Wir mieten uns ein Auto für 2 Tage. Ziel ist die Strecke entlang der Eisenbahn "Tren al las nubes", dann weiter zu Salzseen und schließlich noch die 7 farbigen Berge, bevor es zurück nach Salta geht.
Mein Wunsch nach einer V8 Heckschleuder wurde leider vom Finanzminister abgelehnt, aber wir haben so etwas ähnliches gekommen. Ford Ka 1.6, ich bekomme feuchte Augen, ein Traum jedes Benzinbruders. Unsere Rucksäcke füllten den Kofferraum und die komplette Rückbank, aber vorne hatten wir noch ein wenig Platz. Also Schuhlöffel bereithalten und einsteigen und dann ging es auch schon los.
Nach einem kurzen Verfahrer waren wir aber auch gleich auf der richtigen Straße und konnten bald wunderschöne Landschaft genießen. Wir fahren einen Fluss entlang und kreuzen immer wieder die Zugschienen. Die Landschaft bietet zuerst Kakteen, Bäume und Sträucherzeugs und irgendwann schrauben wir uns wieder in die Höhe, bis auf einen Pass auf 4000m. Hier gibt es nur noch kleine Kakteen und viel Sand und Landschaft. Nach 3h kommen wir zu unserem ersten Highlight, dem Viaducto la Polvorilla auf 4200m. Einem Bahn-Viadukt über eine Schlucht. Wirklich ein atemberaubender Anblick.
Danach gibts Fahrer wechsel und Sylvia darf ihre Fahrkünste auf den nächsten 80 Schotterkilometern beweisen, bis wir zu den großen Salzseen kommen. Die beeindrucken uns nicht so sehr, da haben wir in Bolivien größere ganz nah gesehen. Die Strecke selbst ist aber schön.
Wir fahren weiter, haben wir doch noch ca. 70km und einen Pass zu bewältigen. Genau oben am Pass ist ein Geocache und wir sind zum Sonnenuntergang oben. Sehr schön, aber kalt. Darum gehts schnell weiter, eigentlich langsam. Wir müssen nämlich den sehr kurvenreichen Pass in der Dunkelheit runter. Aber auch das schaffen wir und finden schließlich in Purmamarca noch ein Hostel. 
Hunger haben wir auch noch, drum suchen wir noch ein Restaurant. Das Essen ist sehr gut, nur die Liveband macht den Wein sauer. Darum hab ich gleich zwei Videos gemacht. Bildqualität ist schlecht, aber es geht ja um den "Hörgenuss".
Purmamarca ist auch wieder so ein Ort, wo man merkt, was der Tourismus alles kaputt machen kann. Wir haben es bei der Zimmersuche schon gemerkt, es gibt nur Nobelschuppen und fast keine Budgethostels. Das Gebiet "Quebrada de Humahuaca" wurde 2003 von der UNESCO zum Weltkurlturerbe erklärt. Grund ist eine wunderschöne Schlucht, mit 7 färbigen Felsen. Wo UNESCO Weltkulturerbe drauf steht, sind überhöhte Preise, Touristenmärkte und Busse mit Horden von Tagesgästen drin. Da wir aber mit dem eigenen Auto unterwegs sind, können wir dem Ganzen entkommen. Wir starten schon um kurz nach 7 mit der kleinen Wanderung. Die Sonne geht gerade auf und wir können die bunten Felsen im besten Licht betrachten. Und die kleine Runde durch die Schlucht ist wirklich schön. Wir haben noch nie solch bunte Felsen/Berge gesehen. Nach einem Frühstückskaffee sind wir wieder startklar und es geht weiter durch Tilcara bis nach Humahuaca. Dort "endet" die Schlucht und geht in die weite Ebene der Puna über. 
Hier wollen wir telefonisch einen Bus für den nächsten Tag bestellen. Dann müssen wir nämlich heute nicht mehr nach Salta zurück. Aber das ist nicht so leicht. Die Reservierungshotline will von Reservierungen nichts wissen. Die örtliche Touristeninfo hat kein Telefon... Also treten wir doch die Fahrt zurück Richtung Salta an. Und die Landschaft durch die wir fahren ist einfach unglaublich. Zuerst gibt es noch bunte Felsen und 70km später wählen wir von San Salvador de Jujuy die romantische Strecke nach Salta. Wir fahren durch Landschaft, die an Österreich erinnert. Seen, Wälder und Wiesen. Die Bäume werden aber dann doch etwas anders als in Österreich. Als wir über einen Pass fahren, schauen die Bäume aus, als wären sie aus einem Märchenwald. 
Am Nachmittag sind wir wieder in Salta und geben das Auto ohne Probleme zurück.
Die zwei Tage mit einem Auto unterwegs zu sein war wirklich toll. Und Geocache konnten wir auch ein paar machen :-) Und die Landschaft durch die wir gefahren sind ist wirklich sehr schön und abwechslungsreich. 

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